- Ammer (Neckar)
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Ammer Ammerverlauf von der Quelle bis zum Neckar
Daten Gewässerkennzahl DE: 23816 Lage Deutschland, Baden-Württemberg Flusssystem Rhein Abfluss über Neckar → Rhein → Nordsee Quelle Südlich von Herrenberg
48° 35′ 3″ N, 8° 51′ 12″ O48.5841611111118.8533138888889411Quellhöhe ca. 411 m ü. NN [1] Mündung In Tübingen-Lustnau in den Neckar 48.5258138888899.0874916666667317Koordinaten: 48° 31′ 33″ N, 9° 5′ 15″ O
48° 31′ 33″ N, 9° 5′ 15″ O48.5258138888899.0874916666667317Mündungshöhe ca. 317 m ü. NN [1] Höhenunterschied ca. 94 m Länge 22,5 km Rechte Nebenflüsse Kochhart Linke Nebenflüsse Aischbach, Käsbach, Goldersbach Mittelstädte Herrenberg, Tübingen Gemeinden Ammerbuch Ammerquelle bei Herrenberg
Ammermündung bei Lustnau
Die Ammer ist ein linker, rund 22,5 km langer Nebenfluss des Neckars in Baden-Württemberg. Der Name kommt vom Keltischen „Amra“.
Inhaltsverzeichnis
Verlauf
Die Ammer entspringt aus fünf Quelltöpfen südwestlich von Herrenberg im Landkreis Böblingen, durchfließt das nach ihr benannte Ammertal am Südrand des Naturparks Schönbuch, vereinigt sich dann mit dem Goldersbach und mündet kurz danach im Tübinger Stadtteil Lustnau in den Neckar. Das Ammertal wird auch das Tal der Mühlen genannt. Zwischen Gültstein und der Einmündung der Ammer in den Neckar in Tübingen gab es bis 1930 gut zwei Dutzend Mühlen. Sie durchfließt die Ortschaften Gültstein (Herrenberg), Altingen, Reusten, Poltringen, Pfäffingen (alle Ammerbuch), Unterjesingen (Tübingen), den Weiler Ammern und Tübingen. Auf ihrem Weg von 22,5 km fällt die Ammer rund 120 Meter.
Quellsituation
Bereits 560 m nach dem Austritt aus der Hauptquelle fließt der Ammer von links der ganzjährig wasserführende Aischbach zu, der an dieser Stelle über vier Kilometer Fließstrecke hinter sich hat. Da der Aischbach in der Regel mehr Wasser führt und die Ammer in einem 90-Grad-Winkel in seine eigene Fließrichtung umlenkt, stellt er hydrologisch den eigentlich längsten Arm der Ammer dar. Der Aischbach besitzt ab seiner Unterquerung des Damms der Gäubahn nahe dem Herrenberger Bahnhof einen konsistenten ganzjährigen Wasserfluss. Auf der anderen Seite des Bahndamms, wo der Aischbach noch kein Wasser führt, treten mehrere Gräben zusammen, die insbesondere den nördlichen und westlichen Bereich um Herrenberg entwässern (würden) und selbst noch in die Gemeindegebiete von Jettingen und Mötzingen im Westen hineinreichen. Die Entstehung dieser Gräben als Bachtäler liegt jedoch erdgeschichtlich einige Zeit zurück, heute führen sie lediglich nach größeren Niederschlagsereignissen zeitweilig Wasser.
Das Herrenberger Becken
Die Ammer stellt den einzigen Abfluss des Herrenberger Beckens dar. Das gesamte Kernstadtgebiet Herrenbergs liegt in einer Senke zwischen dem Schönbuch im Osten, den Schwarzwaldausläufern im Westen und jeweils höher gelegenen Teilen des oberen Gäus im Norden und Süden. Wie eine große Wanne ist das Stadtgebiet Herrenbergs daher auf den Abfluss allen Niederschlags über den Aischbach und weiter über die Ammer angewiesen, welche Gültstein und Altingen noch in einem breiten Tal, dann bei Reusten aber eine grabenartig enge Struktur durchfließt, die dem Herrenberger Becken auch einen südöstlichen, fast vollständigen hydrologischen Abschluss gibt. Hier durchschneidet die Ammer den so genannten Reustener Sattel, der sich vor rund fünf Millionen Jahren im Pliozän aufwölbte. Damals hoben sich auch Schwäbische Alb und Schwarzwald, als die Ammer wohl schon auf ihrer heutigen Strecke floss. Der Untergrund stieg so langsam empor, dass ihr genügend Zeit blieb, sich ins Gestein einzutiefen, ohne ihren Lauf ändern zu müssen.
Zuflüsse
Im Zuge ihres kurzen Verlaufes münden in die Ammer:
- Aischbach, linker Zufluss bei Herrenberg
- Gutleuthaustalgraben, linker Zufluss südlich von Herrenberg
- Buchengraben, rechter Zufluss südlich von Herrenberg
- Metzelbrunnengraben rechter Zufluss bei Herrenberg-Gültstein
- Meisenbrunnengraben, rechter Zufluss südlich von Gültstein
- Salzgraben, linker Zufluss bei Gültstein
- Schmalbach (Mühlkanal), rechter Zufluss bei Ammerbuch-Altingen
- Metergraben, linker Zufluss nördlich von Ammerbuch-Reusten
- Kochhart (Haldengraben), rechter Zufluss bei Reusten
- Türlesbach, linker Zufluss zwischen Reusten und Ammerbuch-Poltringen
- Basermannsgraben, rechter Zufluss bei Poltringen
- Engwiesenbach, rechter Zufluss bei Poltringen
- Käsbach, linker Zufluss bei Ammerbuch-Pfäffingen
- Sulzbach, rechter Zufluss bei Pfäffingen
- Enzbach rechter Zufluss bei Tübingen-Unterjesingen
- Himbachgraben, linker Zufluss zwischen Unterjesingen und Tübingen
- Himbach, linker Zufluss zwischen Unterjesingen und Tübingen
- Weilersbach, linker Zufluss in Tübingen-Weststadt
- Hellerloch, rechter Zufluss in Tübingen-Weststadt
- Käsenbach, linker Zufluss in Tübingen
- Iglersbach, linker Zufluss in Tübingen
- Gutleuthausbach, linker Zufluss in Tübingen
- Goldersbach, linker Zufluss bei Tübingen-Lustnau
Bewirtschaftung
Bis 1930 gab es im Verlauf der Ammer ein gutes Dutzend Mühlen. Heute existieren noch Mühlen in Gültstein und Reusten. Aufgrund der Mühlen wird das Ammertal auch als Tal der Mühlen bezeichnet.
An den Südflanken des Ammertales von Ammerbuch-Breitenholz bis Tübingen-Unterjesingen wird Wein angebaut. Der Bereich Oberer Neckar ist der kleinste des württembergischen Weinbaugebietes.
Ammerkanal
Seit 1493 zweigt auf Höhe der Domäne Ammern bei Unterjesingen der Ammerkanal ab, der zunächst parallel zu dieser in Richtung Tübingen fließt. Während die Ammer vollständig außerhalb der mittelalterlichen Stadtgrenzen Tübingens verläuft, durchfließt der Ammerkanal die Altstadt, bevor er sich am Nonnenhaus erneut teilt und teilweise zurück in die Ammer, teilweise unterhalb der Mühlstraße in den Neckar fließt.
Einzelnachweise
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