- Splendid isolation
-
Splendid isolation (wörtlich übersetzt: „Wunderbare Isolation“) ist die Vergegenwärtigung und die Nutzung der geographischen Insellage Großbritanniens in dessen Außenpolitik im späten 19. Jahrhundert bis zu Ausbruch des Ersten Weltkriegs[1], mit dem Hauptziel der Aufrechterhaltung des europäische Mächtegleichgewichts.
Es bezeichnet insbesondere die Zeiten unter den beiden Premierministern Benjamin Disraeli und Robert Cecil, Marquess of Salisbury, der den Begriff zuerst verwendete.
Charakteristisch für die splendid isolation war eine äußerste Zurückhaltung bei der Beteiligung an dauerhaften Allianzen oder anderen Verpflichtungen gegenüber anderen Weltmächten bei gleichzeitigem Ausbau der überseeischen Kolonien, Protektorate und abhängigen Gebiete.
Man war über Jahrhunderte hinweg praktisch unangreifbar und versuchte auch, sich so wenig wie möglich auf dem Festland einzumischen, oder wenn, dann als übergeordneter Schiedsrichter. Zusätzlich wollte Großbritannien seine Kolonien verteidigen, da das Land wesentlich vom Handel lebte. Besonders der Seeweg nach Indien war wichtig.
Die splendid isolation wurde durch die Anglo-Japanische Allianz 1902 und insbesondere die Entente cordiale mit Frankreich im Jahr 1904 beendet. Das zunächst nur zur Klärung kolonialer Streitpunkte entworfene Bündnis mit Frankreich bildete den Grundstock für das Allianzsystem der Triple Entente, das 1907 zwischen Großbritannien, Frankreich und Russland geschaffen wurde.
Einzelnachweise
Kategorien:- Geopolitik
- Diplomatie
- Britische Kolonialgeschichte
Wikimedia Foundation.