Spreetalbahn

Spreetalbahn
Awanst Seidau–Seidau (Spreetalbahn)
Strecke der Spreetalbahn
Streckennummer: 6596; sä. BKP
Streckenlänge: 2,411 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Maximale Neigung: 29 
Minimaler Radius: 180 m
Legende
   
von Bautzen
   
0,00 Seidau 215 m
   
nach Hoyerswerda 215 m
   
0,08 Anschl Granitbruch 215 m
   
0,87 Anschl Ziegelei Müller KG 196 m
   
1,25 Bundesautobahn 4
   
1,35 Ldst Seidau (Spreetalbahn) 187 m
   
1,43 Anschl Heeresstandortverwaltung Bautzen 185 m
   
1,74 Anschl Betonwerk 177 m
   
2,04 Anschl Elbtalwerk/Heimatfuhrpark 174 m
   
2,10 Spreebrücke 174 m
   
2,17 Anschl Gaswerk/Vereinigte Papierfabriken AG 175 m
   
2,41 Streckenende 175 m

Die Spreetalbahn war eine nur dem Güterverkehr dienende Nebenbahn in Sachsen. Sie zweigte im ehemaligen Bahnhof Seidau aus der Bahnstrecke Bautzen–Hoyerswerda ab und führte ins Spreetal zu den dortigen Fabrikanlagen.

Geschichte

Brücke der ehemaligen Spreetalbahn in der Bautzener Seidau

Die industrielle Geschichte Seidaus reicht bis um 1510 zurück, als an der Spree die ersten Papiermühlen eingerichtet wurden. 1871 entstanden daraus die Vereinigte Bautzner Papierfabriken AG. Ende des 19. Jahrhunderts forderte diese Firma immer vehementer einen eigenen Bahnanschluss, der allerdings aus topografischen Gründen nicht realisierbar schien. Erst mit dem Bau der Strecke Bautzen–Königswartha 1889/90 wurde der Bau eines Zweiggleises realistisch.

Die Zweigbahn sollte bei dem Haltepunkt Seidau aus obiger Linie abzweigen und in stetigem Gefälle hinab ins Spreetal führen. Für den öffentlichen Ladeverkehr wurde die Haltestelle Seidau vorgesehen. Der Bau der Strecke bis Kilometer 1,425 (Haltestelle Seidau) erfolgte auf Staatskosten. Die Baukosten für die restliche Strecke von 125.000 Mark wurden von der Papierfabrik - dem Hauptanschließer - aufgebracht. Am 19. Juni 1893 wurde die Strecke eröffnet.

Neben den Anschlussgleisen der Papierfabrik und des Bautzner Gaswerkes kamen später noch weitere hinzu. So bestanden später Zweiggleise zu einem Steinbruch und einer Ziegelei.

Zu einem ersten Verkehrsrückgang kam es 1972, als das Gaswerk seine Produktion einstellte. Aber erst nach der politischen Wende im Osten Deutschlands 1990 verlor die Strecke ihr Verkehrsaufkommen, als die letzten Betriebe an der Strecke ihre Produktion einstellten. Am 10. Januar 1994 wurde der Güterverkehr durch die DBAG offiziell aufgegeben.

Letztmalig wurde die Strecke anlässlich der Präsentation des neuen Leichttriebwagens DWA LVT/S am 18. bis 20. September 1998 befahren. Heute ist die Strecke abgebaut.

Literatur

  • Hans von Polenz: Eisenbahnen im Bautzener Land; Ostsächsische Eisenbahnfreunde e.V., Löbau 2006; ISBN 3-00-018243-8

Weblinks


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