St.-Hedwig-Krankenhaus

St.-Hedwig-Krankenhaus
St.-Hedwig-Krankenhaus

Das katholische St.-Hedwig-Krankenhaus befindet sich in der Großen Hamburger Straße[1] der Spandauer Vorstadt im Ortsteil Mitte von Berlin. Es wurde 1846 gegründet und ist damit das zweitälteste Großkrankenhaus der Hauptstadt.

Das St. Hedwig-Krankenhaus wurde 1846 von vier Ordensschwestern des Hl. Borromäus aus Trier und Anton Bringmann (1796–1856), Propst der St. Hedwigskirche, gegründet. Das Gebäude wurde 1851 bis 1854 an der Großen Hamburger Straße nach Entwürfen von Vincenz Statz errichtet. Fünf Erweiterungsbauten kamen bis um die Jahrhundertwende hinzu: Der Architekt Walter Kyllmann erbaute 1881 das Vorderhaus. Im Jahr 1885/86 folgte ein Kinderhospital. Das Elisabethhaus wurde 1886-89 als Hospital für Altersschwache von Max Hasak errichtet. Südlich des Hauptbaues schloss August Menken von 1899-1900 einen Krankenhaustrakt im Stil der Neugotik an. Beim Josephshaus des Architekten Carl Moritz von 1904/05 vermischen sich Neogotik und Jugendstil.

Das Hospital auf weitläufigem Gelände beherbergte 1932 bis 1934 zeitweise den zurückgetretenen Reichskanzler Heinrich Brüning (Zentrum), bevor der nach der Verabschiedung des Ermächtigungsgesetzes ins Exil gezwungen wurde. Auch versteckte das Krankenhaus Juden, um sie vor der Deportation zu bewahren. Schräg gegenüber befand - und befindet sich heute wieder - die Jüdische Oberschule, sowie der älteste Jüdische Friedhof, auf dessen Gelände im Zweiten Weltkrieg im dort befindlichen Altersheim jüdische Berliner vor ihrer Deportation kaserniert wurden. Das Krankenhaus war 1945 das einzige funktionierende Großkrankenhaus in Berlin und wurde 1946 zur Hundertjahrfeier erneuert. Aus dieser Zeit stammen die Arbeiten von Charles Crodel in der Krankenhauskapelle.

Das Krankenhaus wird seit 1995 von der St. Hedwig Kliniken Berlin GmbH betrieben und ist auch ein Lehrkrankenhaus der Charité. Seit 2001 wurde das Spektrum des Krankenhauses durch Kooperation mit dem Zentrum für Traditionelle Chinesische und Integrative Medizin (ZTCIM) um den Bereich Traditionelle Chinesische Medizin erweitert.

2007 stand das Krankenhaus in den Schlagzeilen, da von Mai 2006 bis Anfang März 2007 bei 47 Patienten Prothesen fehlerhaft eingesetzt wurden. Zementpflichtige Implantate wurden versehentlich unzementiert eingesetzt.[2]

Literatur

  • Hans Junecke: Mosaiken und Glasmalereien der Gegenwart, In: Zeitschrift für Kunst, 1950, Heft 4, S. 279, Abb. S. 282.
  • Kuratorium des Krankenhauses (Hrsg.): Die Liebe überwindet alles. 100 Jahre St. Hedwigkrankenhaus Berlin. Festschrift. Morus-Verlag, Berlin 1946
  • Axel Hinrich Murken und Sylvia Thomas (Hrsg.): Selig die Barmherzigen. 150 Jahre St. Hedwig-Krankenhaus (in Berlin). 87 Seiten. 52 Abbildungen. Verlag Murken-Altrogge, Herzogenrath 1996, ISBN 3-921801-85-0.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Berliner Zeitung Online: Berliner Grenzgängerin zwischen Sport und Politik
  2. Klinikskandal: Anzeige gegen St. Hedwig und Hersteller, Berliner Morgenpost, 16. August 2007

52.52583333333313.3977777777787Koordinaten: 52° 31′ 33″ N, 13° 23′ 52″ O


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