Hedwig von Redern

Hedwig von Redern

Hedwig von Redern (* 23. April 1866 in Berlin; † 22. Februar 1935 in Berlin) war eine deutsche Erzählerin.

Leben

Hedwig von Redern stammt aus dem märkischen Uradelsgeschlecht von Redern und ist das älteste Kind des Generalleutnants Hermann von Redern (1819–1886). Sie wuchs zunächst auf dem brandenburgischen Gut Wansdorf im Osthavelland auf. Als sie 20 Jahre alt war, der Vater starb und ihr Wohnsitz durch einen Brand zerstört wurde, zog die Familie nach Berlin, wo Hedwig in relativ ärmlichen Verhältnissen lebte.

In Berlin wurde Hedwig von Redern Pfarrer Graf Andreas Bernstorffs Mitarbeiterin in der Sonntagsschule. Aktiv tätig war sie außerdem im Städtischen Krankenhaus Moabit und initiierte Bibelstunden für Pflegedienstmitarbeitende. Außerdem wirkte sie im Dienst an Polizeibeamten und deren Frauen mit, den General von Schulzendorf mit ihr begann und der bald in vielen deutschen Städten Nachahmung fand.

Inspiriert durch den pietistischen Prediger Elias Schrenk fand sie im Glauben ihren Lebensinhalt und veröffentlichte erste Gedichte.

Im Jahre 1900 begründete sie mit Gleichgesinnten den [Deutschen Frauen-Missions-Gebetsbund] (DFMGB).

Nach dem Tode ihrer Mutter zog sie 1924 mit ihrem ältesten Bruder Wilhelm nach Gumbinnen in Ostpreußen, wo dieser Regierungsvizepräsident wurde. 1928 zog sie nach Potsdam. Nach einer Operation im Oktober 1933 war sie bis zu ihrem Tod am 22.Mai 1935 krank. Neben zahlreichen christlichen Liedern (darunter Weiß ich den Weg auch nicht, Ev. Gesangbuch (Ausgabe Niedersachsen/Bremen) Nr. 591), Liederübersetzungen und Gedichten schrieb Hedwig von Redern eine Vielzahl vom Glauben geprägter Erzählungen. Mit dem Lied "Weiß ich den Weg auch nicht, du weißt ihn wohl" hat die junge baltische Adlige Marion v. Klot abends als Gefangene im Rigaer Zentralgefängnis ihre Mitgefangenen getröstet, ehe sie mit 31 anderen Pastoren und Adeligen am 22.Mai 1919 kurz vor der Befreiung Rigas durch die baltische Landwehr von den Kommunisten ermordet wurde - 16 Jahre vor Hedwig von Rederns Tod.

Verweise

  • Andreas Graf von Bernstorff: ein Lebensbild nach seinen Briefen und persönlichen Aufzeichnungen. 2. Aufl., Schwerin i. Meckl.: Bahn, 1909
  • Walter Schulz, Reichssänger. Schlüssel zum deutschen Reichsliederbuch, Gotha, 1930
  • Beate und Winrich Scheffbuch, Den Kummer sich vom Herzen singen, Hänssler-Verlag Neuhausen/Stuttgart 2/1998, S.44-50
  • Kurt Scherer, Hedwig von Redern, Johannis Lahr 2/1996 (die beiden letzten und andere Quellen weisen als Todesdatum
    für Hedwig von Redern den 22. Mai 1935 aus.)

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Hermann von Redern — (* 5. Oktober 1819 in Wansdorf; † 3. Juli 1886 in Leipzig) war königlich preußischer Generalleutnant, Rechtsritter des Johanniterordens und Besitzer des Rittergutes Wansdorf im Havelland. Leben Hermann von Redern stammte aus dem märkischen… …   Deutsch Wikipedia

  • Redern (Adelsgeschlecht) — Die Familie von Redern ist ein märkisches Uradelsgeschlecht, das in Brandenburg und Pommern, im späteren Preußen ansässig gewesen ist. Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Wappen 3 Bedeutende Vertreter 4 Literatur …   Deutsch Wikipedia

  • Redern — Wappen der von Redern Die Familie von Redern, auch von Rädern, von Rödern, ist ein märkisches Uradelsgeschlecht, das in Brandenburg und Pommern, im späteren Preußen ansässig gewesen ist. Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte …   Deutsch Wikipedia

  • Redern — Catherine de Redern La famille von Redern, orthographiée aussi von Rädern, ou von Rödern, est une famille de noblesse ancienne, issue du magraviat de Brandebourg, et dont les différentes branches s établirent au cours des siècles dans le… …   Wikipédia en Français

  • Liste von Kirchenliederdichtern — Dies ist eine alphabetische Liste von Dichtern von Kirchenliedern, die in den aktuellen deutschsprachigen Gesangbüchern der Kirchen veröffentlicht sind (auch von Liedern in lateinischer Sprache). In Deutschland sind dies religiöse Körperschaften… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Kirchenliedern — Dies ist eine Liste von Kirchenliedern in alphabetischer Reihenfolge mit Verweisen zu den Komponisten (K) und den Dichtern (D). Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z …   Deutsch Wikipedia

  • Andreas von Bernstorff (Theologe) — Andreas Graf von Bernstorff (* 20. Mai 1844 in Berlin; † 21. April 1907 ebenda) war ein preußischer Theologe und Politiker. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 …   Deutsch Wikipedia

  • Stammliste von Württemberg — mit den in der Wikipedia vertretenen Personen und wichtigen Zwischengliedern. Inhaltsverzeichnis 1 Von den Anfängen bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts 2 Von Ulrich I. dem Stifter bis zu Eberhard IV. dem Jüngeren 3 Grafen von Grüningen Landau …   Deutsch Wikipedia

  • Stammtafel von Württemberg — Stammliste von Württemberg mit den in der Wikipedia vertretenen Personen und wichtigen Zwischengliedern. Inhaltsverzeichnis 1 Von den Anfängen bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts 2 Von Ulrich I. dem Stifter bis zu Eberhard IV. dem Jüngeren 3… …   Deutsch Wikipedia

  • Hans Joachim von Zieten — Hans Joachim von Zieten, seltener auch Ziethen, genannt Zieten aus dem Busch, (* 14. Mai 1699 in Wustrau; † 26. Januar 1786 in Berlin) war einer der berühmtesten Reitergeneräle der preußischen Geschichte und ein enger Vertrauter König …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”