St. Martin (Worms)

St. Martin (Worms)
Martinskirche
Portal

Die tausendjährige Kirche St. Martin gehört zu den bedeutendsten Sakralbauten in der Altstadt von Worms. Sie ist eine romanische, dreischiffige Basilika mit neun Jochen und steht am Ludwigsplatz im Norden der Altstadt. Sie ist dem Heiligen Martin von Tours geweiht, der als römischer Soldat im 4. Jahrhundert hier in Worms vor einer Schlacht gegen die Germanen den Wehrdienst verweigerte. Der Legende nach steht die Kirche an der Stelle des Kerkers, in den Martin wegen seiner Kriegsdienstverweigerung geworfen wurde.[1]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Kirche wurde Ende des 10. Jahrhunderts in einer Schenkungsurkunde Kaiser Ottos III. erstmalig erwähnt. Der ottonische Bau diente zunächst als Stiftskirche. Im 13. Jahrhundert wurde sie im spätromanischen Stil umgebaut und eingewölbt. Die Neuweihe erfolgte im Jahr 1265. Der Bau orientierte sich am Vorbild des Doms.

Beim von den Franzosen verursachten Großen Stadtbrand (31. Mai 1689) während des Pfälzischen Erbfolgekriegs wurde die Martinskirche zum großen Teil zerstört. Dabei ging fast die gesamte Innenausstattung verloren. Der Wiederaufbau erfolgte im Stil des Barock.

1802 wurde das Martinsstift enteignet und in eine römisch-katholische Pfarrkirche umgewandelt.

Bei den Luftangriffen auf Worms vom 4. Oktober 1943 und 21. Februar 1945 wurde die Martinskirche schwer beschädigt. 1946/47 erfolgte ein Wiederaufbau, der jedoch auf die Vorhalle verzichtete. In der Nachkriegszeit erhielt die Kirche eine neue Innenausstattung, darunter Buntglasfenster von 1967, der Altar von 1968 und das Triumphkreuz von 1969.

Die Kirche besitzt drei Portale. Das Südportal zum Ludwigsplatz und das Nordportal, das zum Innenhof (früher in den Kreuzgang) führt, sind spätromanisch, das Westportal frühgotisch. Der Zugang erfolgt heute über das Nordportal.

Die Martinskirche ist heute in weiten Teilen renovierungsbedürftig. Sie verfügt derzeit über keine benutzbare Orgel. An vielen Stellen der Kirche sind Bauschäden erkennbar. Zum Zwecke der Finanzierung der erforderlichen Arbeiten wurde 2006 ein Förderverein gegründet.

Einzelnachweise

  1. worms.de: St.Martin

Literatur

  • J. Kaiser: St. Martin Worms. Schnell Kunstführer Nr. 2407

Weblinks

49.6331944444448.36338888888897Koordinaten: 49° 37′ 59″ N, 8° 21′ 48″ O


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