St. Michael (Aufkirch)

St. Michael (Aufkirch)
St. Michael in Aufkirch, Nordseite

Die Kirche St. Michael in Aufkirch bei Überlingen am Bodensee war die erste Mutterkirche der Stadt Überlingen. Die kleine Saalkirche liegt auf einem Hügel nordwestlich von Überlingen und stammt teilweise aus der Zeit um das Jahr 1000. Die von der Bausubstanz ältere und wesentlich bekanntere Sylvesterkapelle im Stadtteil Goldbach wurde später gegründet.

Geschichte

Der Name Überlingen wurde 770 erstmals urkundlich erwähnt; damals noch ein Königsgut mit einer Pfarrkirche – St. Michael. Eine Siedlung am Seeufer im heutigen Stadtgebiet gab es spätestens im 10. Jahrhundert; die innerstädtische Kirche war jedoch St. Michael, das außerhalb der Stadt lag, untergeordnet.

Erst um 1350 wechselten die Pfarrrechte zu dem inzwischen über der Stadtkirche errichteten Münster St. Nikolaus. Die Kirche mit der kleinen Ortschaft Aufkirch war von 1311 bis 1343 im Besitz des Klosters Engelberg, von 1343 bis 1557 gehörte sie dem Deutschen Orden auf der Insel Mainau. Dieser trat die Kollatur schließlich an Überlingen ab.

Architektur

Der älteste Teil des Baus, das Langhaus, stammt aus der Zeit um 1000. Deutlich zu erkennen ist das grobe Wackenmauerwerk, aus dem die Langhausmauern bis in fünf Meter Höhe bestehen. Der Chor entstand um die Mitte des 14. Jahrhundert Er erstreckt sich über zwei Joche und besitzt ein gotisches Kreuzrippengewölbe mit gekehlten Rippen. Seine Schlusssteine zeigen den Erzengel Michael und St. Helena. Als der Chor errichtet wurde, war er deutlich höher als das bestehende Langhaus; diese wurde im späten 15. Jahrhundert auf die Höhe des Chors erhöht.

Die Kirche besitzt einen Glockenturm mit spätgotischem Staffelgiebel an der Nordseite des Langhauses. 1950 stürzte der Turm ein, wurde jedoch wieder aufgebaut.

Literatur

  • Ulrich Knapp: Architektur und Skulptur in Überlingen bis zum Ausgang des Mittelalters, in: Michael Brunner; Marion Harder-Merkelbach (Hrsg.): 1100 Jahre Kunst und Architektur in Überlingen (850-1950). Petersberg: Imhof 2005. ISBN 3-86568-032-1
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