- St. Stephan (Bamberg)
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Die Stephanskirche in der Bamberger geistlichen Altstadt ist die einzige evangelische Kirche, die von einem Papst (Benedikt VIII.) geweiht wurde. Das Stift wurde 1007/1009 durch Bischof Eberhard I. von Bamberg gegründet, eventuell auf Weisung der Kaiserin Kunigunde; es wurde 1803 im Zuge der Säkularisation aufgelöst. Die Stiftskirche wurde 1807 evangelische Kirche. Im Stiftsbau brachte man später eine Präparandenschule unter.
Inhaltsverzeichnis
Baugeschichte
Der heutige Bau umfasst drei Bauperioden. Der älteste Bauteil ist der Turm, mit einem Turmdach von 1698. Der Chor von 1628 wurde durch den Baumeister Giovanni Bonalino, die Kirche in griechischer Kreuzform mit den drei weiteren Kreuzbalken durch Antonio Petrini 1678–1681 erbaut. Petrini behielt die ursprüngliche Grundrissform des 11. Jahrhunderts bei.
Im Jahre 1808 wurde die Kirche vom Staat der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde übergeben. Aufgrund der Eheschließung des bayerischen Kronprinzen Maximilian mit der Prinzessin Marie Friederike von Preußen und ihres längeren Aufenthalts in Bamberg erhielt die Kirche im westlichen Kreuzbalken eine Königsloge.
Legenden
Zum Bau der Stephanskirche gibt es die Legende vom Pfennigwunder, die auf dem Kaisergrab im Bamberger Dom dargestellt ist:
- „Im Dom zu Bamberg befindet sich das Grab des heiligen Paares Heinrich und Kunigunde. Ein Bildwerk dieses Grabmales zeigt die Kaiserin, wie sie die Bauleute der Stephanskirche bezahlt. Es war nämlich unter den Werkleuten ein bösartiger, unzufriedener Mann, der bestahl den Schaffner des Baues beim Ausbezahlen, so daß die bestimmte Summe niemals zureichen wollte. Man konnte dem Diebe lange nicht auf die Spur kommen. Da begab sich die heilige Kunigundis eines Tages selbst unter die Werkleute, und hielt eine Schale dar, aus welcher sich jeder seinen Pfennig nahm. Auch der Dieb griff in die Schale, nahm aber, wie früher, unvermerkt mehrere Pfennige. Kaum hatte er sie ergriffen, als ihm die Hände entsetzlich brannten, so daß er heulend davonlief, und als er nach Hause kam, nur noch Einen Pfennig in der Hand hatte.“[1]
Orgel
Die Orgel von St. Stephan wurde in den Jahren 2003-2008 von Konrad Mühleisen (Leonberg) in dem vorhandenen historischen Orgelprospekt erbaut, der für ein Instrument aus dem Jahr 1710 gefertigt worden war. Das heutige Orgelwerk ersetzt ein Instrument, das 1892 durch G. F. Steinmeyer erbaut worden war. Dieses Vorgängerinstrument war im Laufe des 20. Jahrhunderts mehrfach erweitert, umgebaut und verändert worden. Aufgrund des Schadensbefundes im Jahre 2003 erwies sich eine Überholung der Steinmeyer-Orgel als nicht sinnvoll. Das heutige Instrument hat 54 Register auf Schleifladen. Die Spieltrakturen sind mechanisch, die Registertrakturen sind mechanisch und elektrisch.[2]
I Hauptwerk C–a3
1. Praestant 16′ 2. Principal 8′ 3. Gamba 8′ 4. Quintathöne 8′ 5. Copula 8′ 6. Octav 4′ 7. Spitzflöte 4′ 8. Quinta 3′ 9. Octav 2′ 10. Mixtur V 2’ 11. Zymbel III 1′ 12. Cornett V (ab g0) 8’ 13. Trompete 16′ 14. Trompete 8′ II Oberwerk C–a3 15. Suavial 8’ 16. Portunalflöte 8′ 17. Salicional 8′ 18. Gedact 8′ 19. Octav 4′ 20. Holzflaute 4′ 21. Nasat 3′ 22. Terz 13/5′ 23. Principal 2′ 24. Quint 11/3′ 25. Mixtur IV 1’ 26. Dulzian 16′ 27. Trompete 8′ 28. Krummhorn 8′ Tremulant III Schwellwerk C–a3 29. Salicional 16′ 30. Geigenprincipal 8′ 31. Hohlflöte 8′ 32. Flute harmonique 8’ 33. Gamba 8’ 34. Aeoline 8′ 35. Vox coelestis 8′ 36. Fugara 4′ 37. Traversflöte 4′ 38. Waldflöte 2′ 39. Prog. harmonika II-IV 22/3′ 40. Fagott 16′ 41. Trompete 8′ 42. Oboe 8′ Tremulant Glockenspiel (vakant) Pedal C–f1 43. Untersatz (Nr. 44) 32′ 44. Subbass 16′ 45. Quintbass 102/3′ 46. Principalbass 16′ 47. Oktavbass 8′ 48. Flötbass 8′ 49. Großcornett II 62/5′ 50. Basset 4′ 51. Mixturbass IV 3’ 52. Bombarde 16′ 53. Bossaunbass 8′ 54. Trompete 4′ - Koppeln:
- Normalkoppeln: II/I, III/I, III/II, I/P, II/P, III/P
- Superoktavkoppel: III/P
- Suboktavkoppel: III/III
- Nebenregister: Zimbelstern
- Spielhilfen: 9000-fache Setzeranlage, Crescendowalze mit zwei frei programmierbaren Kombinationen
Literatur
- Helmut Glück: St. Stephan 1808 - 2008. 200 Jahre evangelische Kirchengemeinde St. Stephan Bamberg. Herausgegeben im Auftrag des Kirchenvorstandes St. Stephan. Privatdruck. Kirchengemeinde St. Stephan, Bamberg 2008.
Einzelnachweise
- ↑ Alexander Schöppner: Bayrische Sagen, Sagenbuch der Bayerischen Lande, Band 1, München 1852. Zitiert nach http://www.sagen.at/texte/sagen/deutschland/bayern/bamberg/schale_kunigund.html
- ↑ Nähere Informationen zur Geschichte der [http(:)//www(.)stephanskirche(.)de/die_neue_orgel.html Orgeln in St. Stephan]
Weblinks
- Evangelische Kirchengemeinde St. Stephan
- Weitere Informationen bei Klöster in Bayern
- Ablassurkunde Gregors IX. für St. Stephan (1235)
49.888310.8862Koordinaten: 49° 53′ 18″ N, 10° 53′ 10″ OKategorien:- Kirchengebäude in Bamberg
- Baudenkmal in Bamberg
- Kollegiatstift
- Stephanuskirche
- Disposition einer Orgel
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