Staatssekretariat für Staatssicherheit

Staatssekretariat für Staatssicherheit

Staatssekretariat für Staatssicherheit (SfS) war die Bezeichnung des Staatssicherheitsdienstes der DDR, unterstellt dem Innenministerium, nach der vorübergehenden Auflösung des Ministeriums für Staatssicherheit in Folge der Ereignisse um den 17. Juni 1953. In ihm waren die vorher und nachher getrennten Aufgaben der Inlands- und Auslandsspionage, sowie auch die einer Geheimpolizei integriert. Es wurde am 23. Juli 1953 aus dem bis dahin selbständigen Ministerium für Staatssicherheit gebildet, da dieses nach Auffassung von Walter Ulbricht, dem Ersten Sektretär des ZK der SED, bei der Vorauserkundung und dem Abblocken der so genannten „Zusammenrottungen“, versagt hatte.

Ulbricht nutzte dieses „Versagen“ auch, um seinen innerparteilichen Rivalen Wilhelm Zaisser zu diskreditieren und aus allen Ämtern zu entfernen.

Geleitet wurde das Staatssekretariat für Staatssicherheit, bis zu seiner Rückwandlung in ein Ministerium am 24. November 1955, von Ernst Wollweber. In diesen Zeitraum fallen auch die bekannten Schauprozesse vom 8. und 9. November 1954. Hierbei wurden einige der 547 im August 1954 festgenommenen angeblichen Agenten (Aktionen Blitz, Pfeil u.ä.) zu hohen Haftstrafen verurteilt.

Literatur

  • Bekanntmachung des Beschlusses des Ministerrates über die Veränderung der Struktur des Regierungsapparates. Vom 24. November 1955 (Rückumwandlung des SfS in das MfS) in: Gesetzblatt der DDR 1956, Teil I, Nr. 1, Berlin 4. Januar 1956
  • Dieter Krüger, Armin Wagner (Hg.): Konspiration als Beruf. Deutsche Geheimdienstchefs im Kalten Krieg. Christoph Links Verlag, Berlin 2003, ISBN 3-86153-287-5
  • Helmut Roewer, Stefan Schäfer, Matthias Uhl: Lexikon der Geheimdienste im 20. Jahrhundert. Herbig, München 2003, ISBN 3-7766-2317-9

Weblinks

  • Aufarbeitung und Informationen zur „Aktion Pfeil“ in DDR-Autoren, der RIAS und das MfS, von Hans-Georg Soldat (PDF-Datei; 212 kB)

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