Stabshauptmann

Stabshauptmann
Dienstgradabzeichen eines Stabshauptmanns der Bundeswehr (Infanterietruppen/Heer)

Der Stabshauptmann ist ein Offizierdienstgrad verschiedener Armeen und bezeichnet in der Bundeswehr einen Soldaten im höchsten Offizierdienstgrad in der Laufbahn des militärfachlichen Dienstes. Bei der Deutschen Marine heißt dieser Dienstgrad Stabskapitänleutnant. Offiziere in diesem Dienstgrad sind regulär, gemäß der Vorgesetztenverordnung (VorgV) Mannschaften, Unteroffizieren ohne Portepee, Unteroffizieren mit Portepee und Leutnanten vorgesetzt.

In der Bundeswehr ist der Stabshauptmann (Abk.: StHptm / in Listen: SH) ein recht neuer Dienstgrad (erst seit 1993) und auch nicht sehr häufig. Nur 3% der Planstellen von Offizieren des militärfachlichen Dienstes (MilFD) werden für Stabshauptleute bereitgehalten[1], wobei nur 22% der Gesamtzahl der Offiziere und -anwärter der Laufbahn MilFD angehören [2]. Es werden nur Offiziere des Militärfachlichen Dienstes (OffzMilFD) zum Stabshauptmann befördert. Dies sind Soldaten, die erst die Unteroffizierlaufbahn eingeschlagen haben und dann aufgrund ihrer Eignung und Befähigung in diese Offizierslaufbahn aufsteigen. Der Stabshauptmann trägt zum Zeichen seines Dienstgrades vier silberne Sterne auf seinen Schulterabzeichen. Offiziere des Truppendienstes werden stattdessen nach Absolvierung des Stabsoffizierlehrganges (SGL) zum Major befördert, sobald eine entsprechende Planstelle frei ist.

In den Einsätzen der Bundeswehr, wo auch Reservisten als "aktive" Soldaten dienen, wird dieser Dienstgrad als einziger nicht verliehen. Das heißt, ein Stabshauptmann ist immer ein "echter" aktiver oder aktiv gewesener Soldat. Der Oberamtsrat (A13) wird als Major eingezogen und nicht als Stabshauptmann.

Nächstniedrigerer Dienstgrad ist der Hauptmann, und dienstranghöher ist der Major A 13. Der Stabshauptmann wird – wie der Major – nach der Besoldungsgruppe A 13 besoldet. Mit der Schaffung dieses Dienstgrades sollten die Beförderungsmöglichkeiten für Berufsoffiziere des Militärfachlichen Dienstes denen der Beamten des gehobenen Dienstes angeglichen werden, wobei die Befähigung für die Laufbahn des gehobenen Dienstes eher mit der für Offiziere des Truppendienstes vergleichbar ist. Beamte des gehobenen nichttechnischen Dienstes können die Besoldungsgruppe A 13 erreichen. Berufsoffizieren war dies bisher verwehrt, sofern sie – mangels Stabsoffizier-Grundlehrgang, der Fachoffizieren nicht offensteht, oder entsprechenden Planstellen – nicht Major werden konnten.

In den deutschen Heeren bis in die erste Hälfte des 18. Jahrhunderts war Stabshauptmann - bei der Kavallerie Stabsrittmeister - ein Dienstgrad zwischen Oberleutnant und Hauptmann. Diesen Dienstgrad, eine andere Bezeichnung war Stabskapitän oder Kapitänleutnant, erhielten meist die tatsächlichen Führer von Kompanien, die nicht gleichzeitig deren Inhaber waren.

Einzelnachweise

  1. BBesG - Besoldungsgruppe A 13g.
  2. Personalamt der Bundeswehr - Personalinformationen 2008/2009, Stand Dez. 2008, nur Heer

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