Stadthaus (Halle)

Stadthaus (Halle)
Stadthaus am Markt, davor Händeldenkmal
Eingangsportal

Das Stadthaus von Halle (Saale), Marktplatz 2, wurde 1891 bis 1894 nach Entwürfen des Kölner Architekten Emil Schreiterer (1852–1923) als städtisches Versammlungs-, Sitzungs- und Festgebäude errichtet. Das Stadthaus ist ein unter Denkmalschutz stehendes Wahrzeichen der Stadt.

Als das Alte Rathaus den gestiegenen Repräsentationsanforderungen der Großstadt nicht mehr genügte, beschloss die Stadt die Errichtung des Stadthauses an der Südseite des Marktes: zunächst "Neues Rathaus" genannt. Es entstand ein Werksteinbau mit Zwerchhäusern, die breite symmetrische Fassade betonenden Ecktürmen und großem Walmdach, darauf ein hoher Dachreiter.[1]

Der dreigeschossige Bau in einer Mischung aus Neorenaissance und Neogotik verfügt über eine prunkvolle Ausstattung. Von der Durchfahrt geht ein repräsentatives Treppenhaus aus, das zu dem tonnengewölbten Hauptsaal mit reicher plastischer und malerischer Ausstattung führt[1]. Unter den weiteren vertäfelten Sitzungszimmern ist der Wappensaal bemerkenswert. Die Fenster des großen Saals wurden nach dem Zweiten Weltkrieg mit Glasmalereien von Charles Crodel erneuert. Das Stadthaus hat, im Gegensatz zum Alten Rathaus, das Bombardement der halleschen Innenstadt am 31. März 1945 und auch den Artilleriebeschuss Mitte April ohne größere Schäden überstanden.

Im Stadthaus finden die Sitzungen des Stadtrates und seiner Ausschüsse statt, außerdem hat hier das Standesamt für Trauungen seinen Sitz. In den Kellerräumen befindet sich der Ratskeller, eine gastronomische Einrichtung mit langer Tradition.

Literatur

  • Sabine Simon: Schreiterer & Below. Ein Kölner Architekturbüro zwischen Historismus und Moderne. G. Mainz, Aachen 1999, ISBN 3-89653475-0.
  • Angelika Dolgner, Dieter Dolgner, E. Kunath: Der historische Marktplatz der Stadt Halle / Saale. Freunde der Bau- und Kunstdenkmale Sachsen-Anhalts, Halle 2001, ISBN 3-93191908-0.

Einzelnachweise

  1. a b Holger Brülls, Thomas Dietzsch: Architekturführer Halle an der Saale. Dietrich Reimer Verlag, Berlin 2000, ISBN 3-496-01202-1.
51.48208611111111.970491666667

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