- Statní bezpecnosti
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Státní bezpečnost (deutsch Staatssicherheit, offizielle Abkürzung: StB) bzw. slowakisch Štátna bezpečnosť (offizielle Abkürzung: ŠtB) war der Geheimdienst in der ehemaligen Tschechoslowakei in der Zeit von 1949 bis 1989.
Neben der normalen Polizei, der Veřejná bezpečnost (deutsch wörtlich: Öffentliche Sicherheit, kurz VB, bzw. slowakisch Verejná bezpečnosť) war der StB Teil des Korps der nationalen Sicherheit (Sbor národní bezpečnosti, kurz SNB, bzw. slowakisch Zbor národnej bezpečnosti, ZNB) und Nachfolgeinstitution der Obranné zpravodajství (OBZ).
Gegründet wurde er zur Jahreswende 1948/49 durch das tschechoslowakische Innenministerium, als Teil des staatlichen Sicherheitsapparates, im Ergebnis des sogenannten Februarputsches. Seine Aufgaben waren mit denen des Ministerium für Staatssicherheit in der damaligen DDR vergleichbar.
Ihm angegliedert war eine nach KGB-Vorbild geschaffene Abteilung für Auslandspionage, die "Aufklärungshauptverwaltung", Deckname "1. Verwaltung" (Hlavní správa rozvědky, 1. správa; slowakisch Hlavná správa rozviedky, 1. správa), welche insbesondere in Österreich und den USA (aufgrund der großen Zahl der Exiltschechoslowaken dort) sehr aktiv war.
Ende der 1980er Jahre beschäftigte der StB etwa 18.000 hauptamtliche Mitarbeiter, bevor er im Zuge der Samtenen Revolution auf Weisung von Ministerpräsident Marián Čalfa an den damaligen Innenminister Richard Sacher, am 15. Februar 1990 aufgelöst wurde.
Als Nachfolgeinstitution wurde per Ministererlass am Tag darauf das Úřad pro ochranu ústavy a demokracie (Amt für Verfassungsschutz und Demokratie) gebildet, das bis 19. Dezember 1990 aktiv war und 1992 im Rahmen der Auflösung der Tschechoslowakei vom tschechischen Úřad pro zahraniční styky a informace (Amt für Auslandsbeziehungen und Informationen) abgelöst wurde.
Quelle
- Helmut Roewer, Stefan Schäfer, Matthias Uhl: Lexikon der Geheimdienste des 20. Jahrhundert. Herbig Verlag, München 2003. ISBN 3-7766-2317-9.
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