Stechginster

Stechginster
Stechginster
Stechginster (Ulex europaeus)

Stechginster (Ulex europaeus)

Systematik
Ordnung: Schmetterlingsblütenartige (Fabales)
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
Unterfamilie: Schmetterlingsblütler (Faboideae)
Tribus: Genisteae
Gattung: Stechginster (Ulex)
Art: Stechginster
Wissenschaftlicher Name
Ulex europaeus
L.
Illustration: Stechginster (Ulex europaeus).
Stechginster liebt sonnige, freistehende Plätze.
Stechginster an der Südküste Großbritanniens
Blätter des Stechginsters

Der Stechginster (Ulex europaeus) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae).

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Der Stechginster ist ein laubwerfender, dorniger, sparrig verzweigter Strauch, der Wuchshöhen von bis zu 2 Meter erreicht. Seine Laubblätter sind zu feinen Nadeln aufgerollt. Die Blätter und Kurztriebe sind zu Dornen umgebildet.

Er trägt von April bis Juli einzeln stehende, etwa zwei Zentimeter lange, gelbe Blüten. Die gelben, nektarlosen Schmetterlingsblüten mit Schnellmechanismus stehen Anfang des Frühling und Frühsommer in voller Blüte. Die Bestäuber sind hauptsächlich Hummeln.

Die Samen des Stechginsters befinden sich in einer bis 15 mm langen, behaarten Hülsenfrucht und sind besonders wegen des Gehalts von bis zu 1 Prozent Cytisin sehr giftig.

Vorkommen

Ursprünglich kommt er aus den atlantischen Regionen Europas. Inzwischen ist der Stechginster weit auf der Erde verbreitet und kommt auch in ganz Deutschland vor.

Die Pflanzenart wächst in gemäßigtem Klima vorzugsweise auf trockenen oder sumpfigen Sandböden.

Der Stechginster wurde zu den 100 weltweit schlimmsten Eindringlingen (Neophyten) gewählt.

Inhaltsstoffe und Toxikologie

Die Früchte und die Zweige sind für Menschen sehr giftig. Als Arzneidroge dienen die Samen und die jungen Triebe.[1] Wichtige Inhaltsstoffe sind das Cytisin, Anagyrin, Methylcytisin, Flavonoide und Lectine (Ulexlectin).[1][2][3]

Verwendung

Stechginster eignet sich gut zur Fütterung von Hühnern, Rindern und Pferden. So bildet er eine ideale natürliche Auslaufbegrenzung für Haustiere. Gleichzeitig fördert er die Bodenfruchtbarkeit, da er viel Stickstoff aus der Luft bindet und ihn dem Boden zuführt.

Aus den Blüten wird auch ein gelber Farbstoff zum Färben von Textilien gewonnen (Färberpflanze).

Das Ulexlectin dient in der experimentellen Medizin als Marker für Endothel- bzw. Tumorzellen vaskulären Ursprungs.[1]

Wissenswertes

Diese Pflanzenart weist, vor allem in den heißen Sommermonaten, ein hohes Brandrisiko auf, weil sie zwei bis vier Prozent leicht entzündliche Öle in den grünen Zweigen enthält.

Der Stechginster hindert mit seinen vielen Zweigen und großen, kräftigen Dornen (10 bis 20 Millimeter) Tiere daran seine Blüten zu fressen. Zweige und Dornen können ein undurchdringliches Dickicht bilden, in denen sich auch abgestorbene Sträucher anhäufen können.

Einzelnachweise

  1. a b c Karl Hiller, Matthias F. Melzig, Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen, 2 Bände, Genehmigte Sonderausgabe für den area verlag, 2006, ISBN 3-89996-682-1
  2. Gift.de - Stechginster
  3. Baumkunde.de - Stechginster.

Weblinks

 Commons: Stechginster – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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