- Steingeräte
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Als Steingerät bezeichnet man intentionell und nach standardisierten Konzepten modifizierte Steine, die in der Regel als Werkzeug eingesetzt wurden. Stein war während einer Periode der Menschheitsgeschichte (Steinzeit) der einzige erhalten gebliebene und geeignete Rohstoff zur Herstellung robuster Geräte. Mit zunehmender Entwicklung des Menschen wurden die Geräte und die Techniken zu deren Herstellung komplexer. Steingeräte bieten dem Archäologen Einsichten zur Wirtschaftsweise und den Ernährungsgewohnheiten der Benutzer.
Ein großer Einschnitt in der Technologie ist der Übergang von geschlagenen Steingeräten (z. B. Pfeilspitze) zu final geschliffenen Steingeräten (Steinbeil), der oft mit dem nach allgemeiner Terminologie als „Neolithisierung“ bezeichneten Prozess in Zusammenhang steht. Wobei es vereinzelt auch mesolithische Schleiftechnik gibt.
Die Beschreibung und Analyse von Steingeräten aus archäologischem Kontext ist ein Teilgebiet der Vor- und Frühgeschichte oder der Geoarchäologie.
die bekanntesten Steingeräte-Industrien und Beispiele für die jeweils bevorzugten Techniken:
- Oldowan- zum Beispiel Chopping Tools
- Acheuléen – beispielsweise Faustkeile
- Mittelpaläolithikum – in Levalloistechnik
- Jungpaläolithikum – „Klingen-Technik“
- Neolithikum – zum Beispiel geschliffene Beilklingen
Steingeräte sind regional auch heute noch von Bedeutung, beispielsweise in Form von Mahlgerätschaften (Mahlstein, Mörser) oder in der Metallverarbeitung. Beim „Kaltschmieden“ werden in Westafrika Steinkugeln und Steinhämmer zum Bearbeiten von Metall benutzt.
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