- Sternenhimmel
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Unter dem Sternenhimmel (auch Sternhimmel) versteht man
- den Anblick des gestirnten Himmels – des Nachthimmels –
- die Himmelskugel, eine Richtungs- oder Einheitskugel.
- Auf dieses Firmament als Teil der Himmelssphäre dachte sich die antike Astronomie die Sterne „angeheftet“, wenngleich in großer Entfernung. Die sphärische Astronomie benutzt diese Vereinfachung bis heute.
Der Sternhimmel besteht in mehrfacher Hinsicht aus zwei Hälften oder Hemisphären:
- Sichtbarer Himmel und Himmelshälfte unter dem Horizont
- Nordsternhimmel und Südsternhimmel, geteilt entlang dem Äquator (der Süden enthält das Zentrum der Milchstraße und zeigt daher etwas mehr Sterne)
- Sternhimmel nördlich und südlich der Ekliptik (scheinbare Jahresbahn der Sonne unter den Fixsternen)
Für Astrometrie und Sphärische Astronomie ist der Sternenhimmel die Basis zur Definition von Bezugssystemen für die sternfesten Koordinaten, siderische Perioden und für die Orts- bzw. Weltzeit (UT). Siehe hierzu auch Zeitsysteme.
Der Geodäsie und Navigation gibt er die Möglichkeit, absolute Richtungen zu messen, Ortungen durchzuführen und die Gestalt der Erde zu bestimmen. Für die Physik bietet der Sternenhimmel mittels weit entfernter Sterne und Galaxien die wichtigste Möglichkeit, ein Inertialsystem zu definieren.
Die Bezugssysteme für Zeit, Koordinaten und physikalische Messungen werden letztlich aus dem Sternenhimmel abgeleitet. Ihre bestimmenden Parameter und jene der Erde werden international einheitlich definiert – wobei die Dachverbände der Astronomen (IAU), der Physik, der Geophysik (IUGG) und der Geodäten (IAG, FIG) eng kooperieren.
Inhaltsverzeichnis
Bildergalerie: Sternenhimmel der vier Jahreszeiten
Untenstehend der Himmelsanblick der vier Jahreszeiten (mit Sternbildern) für Mitteleuropa um 21 Uhr in der Monatsmitte Januar, April, Juli und Oktober.
Sternkarten
Zur Orientierung am Sternhimmel dienen drehbare Sternkarten, die nach Datum und Zeit einstellbar sind. Im Regelfall sind sie für den Blick nach Süden ausgelegt. Für andere Blickrichtungen ist die gewünschte Himmelsrichtung nach unten zu halten. Die Haupthimmelsrichtungen sind meist mit N (Nord), E (Ost), S (Süd) und W (West) markiert.
Literatur
- Ernst Seidl: Der Himmel. Wunschbild und Weltverständnis. MUT, Tübingen 2011, ISBN 978-3-9812736-2-5.
Siehe auch
- Abendhimmel, Morgenhimmel
- Universum
- Die Himmel rühmen (Beethoven)
Weblinks
- Der aktuelle Sternenhimmel (Simulation) Benötigt Java.
- sternenhimmel-aktuell.de
- Monatliche Rubrik „Aktueller Sternhimmel“
- Szenen zweier Hemisphären – Astronomy Picture of the Day vom 15. Januar 2010.
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