- Stetten (Adelsgeschlecht)
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Stetten ist der Name eines alten fränkischen Adelsgeschlechts.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Erstmals urkundlich erwähnt wird das Geschlecht bereits im Jahre 1098 mit Odelricus de Steten in einer Urkunde des Klosters Komburg.[1] Auch der 1166 genannte Zürich de Stetten, „advocatus Wimpinensis“, gehörte wohl dem Geschlecht an, da der Vorname Zürich noch lange Zeit von Angehörigen der Familie getragen wurde. Die sichere Stammreihe beginnt Mitte des 13. Jahrhunderts.
Das Geschlecht hat zahlreiche bedeutende Angehörige hervorgebracht. Zürich von Stetten war von 1293 bis 1323 Meister des Deutschen Ordens, ebenso Eberhard von Stetten von 1443 bis 1447. Seit der Organisation der Reichsritterschaft gehörten die von Stetten dem Kanton Odenwald an. Die Söhne des Wolfgang Eberhard von Stetten († 1644) begründeten drei Linien, das so genannte „innere Haus“, das „äußere Haus“ und das „Buchenbacher-Haus“. Das innere Haus erlosch 1867. Die beiden anderen Linien blieben im Besitz der uralten Stammsitze Schloss Stetten am Kocher und Burg Buchenbach an der Jagst. Zweige des Geschlechts führen nach ihren Sitzen die Namen „von Gabelstein“ und „von Bartenau“.
Wappen
Das Stammwappen zeigt in Silber drei mit den Schneiden rechtsgekehrte rote Beile (2:1). Auf dem Helm steht eine wachsende rotbekleidete Jungfrau, in den erhobenen Händen je ein nach außen gekehrtes rotes Beil haltend. Die Helmdecken sind rot-silber.
Bekannte Namensträger
- Ulrich von Stetten, Deutschmeister (1329–1330)
- Eberhard von Stetten, Deutschmeister (1441/43–1447)
- Norbert von Stetten (1885–1979), akad. Kunstmaler, Meisterschüler von Slevogt und Liebermann
- Emy von Stetten, geb. Brode (1893–1980), Oratorien- und Liedersängerin, Professorin für Musik (Musikhochschule Frankfurt/Main)
- Wolfgang von Stetten (* 1941), Landwirt, Richter, Rechtsanwalt, Volkswirt und deutscher Bundestagsabgeordneter (CDU) von 1990 bis 2002
- Christian von Stetten (* 1970), deutscher Politiker, Bundestagsabgeordneter (CDU) ab 2002
Literatur
- Otto Hupp: Münchener Kalender 1913. Verlagsanstalt München/Regensburg 1913
- Eugenie v. Stetten, Wolfgang v. Stetten (Hrsg.): Die Reichsfreiherren von Stetten. Die Chronik über 900 Jahre einer ritterschaftlichen Familie (1098–1998). Stetten, Künzelsau 1998, ISBN 3-9806529-0-4.
- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band XV, Band 134 der Gesamtreihe. C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 2004, ISSN 0435-2408
Einzelnachweise
- ↑ Württemberger Urkundenbuch I, S. 204
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