Norbert von Stetten

Norbert von Stetten

Norbert Freiherr von Stetten (* 13. Mai 1885 in Wien; † 28. Dezember 1979 in Bad Mergentheim) war ein österreichischer Maler.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach Studienjahren an der Akademie der bildenden Künste in Wien, studierte er in Paris an der Académie des Beaux Arts, war befreundet mit Maurice Utrillo, Maurice de Vlaminck und André Dunoyer de Segonzac. Nach diesem Aufenthalt nahm er als Maler an der Kaiserlich Deutschen Forschungsexpedition nach Afrika unter Professor Leo Frobenius teil. Seine Arbeiten aus dieser Zeit befinden sich heute im Senckenberg Museum in Frankfurt/Main.

Während des Ersten Weltkrieges fertigte er Portraits verschiedener Heeresführer beim Österreichischen k.u.k. Kriegspressequartier an, die sich heute in Nürnberg und in Wien (Heeresgeschichtliches Museum) befinden. Er nahm an Frontexkursionen an den italienischen und albanischen Kriegsschauplatz teil.

Nach Kriegsende studierte er als Meisterschüler bei den Malern Max Slevogt und Max Liebermann an der Akademie der bildenden Künste in Berlin, wo er bis 1933 hauptsächlich an Portraits und Landschaften arbeitete und zahlreiche Studienreisen nach Ostpreußen, Österreich und Italien unternahm.[1]

Ab 1933 lebte er auf dem Familienstammsitz Schloss Stetten in Württemberg, von wo er jährliche Arbeitsaufenthalte in Italien (Ischia, Amalfi, Gardasee und Südtirol), Spanien (Mallorca, Costa del Sol) und Südfrankreich durchführte.

Er war mit der Opern- und Liedersängerin Emy Freifrau von Stetten, geb. Brode (Tochter des Gründers und Dirigenten des Königsberger Symphonieorchesters, Max Brode) verheiratet . Aus dieser Ehe gingen zwei Töchter, Ellida und Brigitte, hervor. In zweiter Ehe heiratete er Irma Sander, die ihn auf seinen Reisen begleitete. Seit Ende der sechziger Jahre litt er an einer Augenkrankheit, die ihn jedoch nicht daran hinderte, weiter zu malen. Er verstarb am 28. Dezember 1979 nach kurzer Krankheit in Bad Mergentheim im Alter von 94 Jahren.

Norbert von Stetten war auf vielen nationalen und internationalen Ausstellungen vertreten und viele seiner Werke befinden sich in privaten und öffentlichen Sammlungen (u.a. auch ein Portrait des letzten österreichischen Kaisers, Karl I., im Heeresmuseum Budapest). Sein künstlerischer Nachlass befindet sich im Besitz seiner beiden Enkelinnen Eva und Brigitte. Er wird von seiner älteren Enkelin Dr. Brigitte Pichon Kalau v. Hofe und ihrem Ehemann, dem Musiker Dorian Rudnytsky verwaltet.

Werke (Auszug)

  • Fliegerabwehrgeschütz an der dalmatinischen Küste. Öl auf Holz, 51×50,7 cm, Heeresgeschichtliches Museum, Wien.

Literatur

  • Liselotte Popelka: Vom Hurra zum Leichenfeld. Gemälde aus der Kriegsbildersammlung 1914-1918. Wien 1981.

Einzelnachweise

  1. Heeresgeschichtliches Museum (Militärwissenschaftliches Institut): Fliegen 90/71. Katalog zur Ausstellung. Band II. Fliegen im Ersten Weltkrieg, Gemälde und Zeichnungen. Wien 1971, S. 45f.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Emy von Stetten — (auch: Emy Freifrau von Stetten; geb. Brode; * 1893; † 1980) war eine Oratorien , Opern und Liedersängerin und Professorin für Musik an der Musikhochschule Frankfurt/Main. Sie war eine Tochter von Max Brode (1850–1917[1]), dem Gründer und… …   Deutsch Wikipedia

  • Stetten — ist der Name folgender Orte: Inhaltsverzeichnis 1 Gemeinden 2 Ortsteile 3 Adelsgeschlechter und Personen 4 Siehe auch Gemein …   Deutsch Wikipedia

  • Stetten (Adelsgeschlecht) — Wappen der von Stetten nach Siebmachers Wappenbuch (spiegelverkehrt und mit falscher Tingierung) Stetten ist der Name eines alten fränkischen Adelsgeschlechts. Inhaltsverzeichnis 1 …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Rittern des Deutschen Ordens — Ernst von Aufseß im Deutschen Orden: Aufschwörschild in St. Jakob in Nürnberg …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Begräbnisstätten bekannter Persönlichkeiten — Inhaltsverzeichnis 1 Ägypten 2 Argentinien 3 Australien 4 Belgien 5 Brasilien …   Deutsch Wikipedia

  • Fuchs von Bimbach — Stammwappen der von Fuchs Die Fuchs von Bimbach sind ein katholisches fränkisches Adelsgeschlecht, das 1220 mit Albertus Vulpes (Vulpes = Fuchs) erstmals urkundlich [1] genannt wird. Im Gegensatz dazu führte Biedermann diese Familie nur bis 1293… …   Deutsch Wikipedia

  • Geschichte von Rapperswil — In diesem Artikel wird die Geschichte der Stadt Rapperswil (SG) bis 1. Januar 2007 behandelt, dem Zeitpunkt der Gemeindefusion mit Jona (SG) unter dem neuen Namen Rapperswil Jona. Die Halblinsel mit Altstadt, Herrenberg …   Deutsch Wikipedia

  • Kasia von Szadurska — (* 23. Februar 1886 in Moskau; † 3. April 1942 in Berlin) war eine deutsche Malerin und Grafikerin, die rund 25 Jahre am Bodensee (Konstanz und Meersburg) lebte und arbeitete. Ihre Werke sind zwischen dem Expressionismus und der Neuen… …   Deutsch Wikipedia

  • Lager Heuberg — Postkarte: Truppenübungsplatz He …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Ritter des Deutschen Ordens — Ernst von Aufseß im Deutschen Orden: Aufschwörschild in St. Jakob in Nürnberg …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”