Stift Fröndenberg

Stift Fröndenberg

Das Stift Fröndenberg in Bausenhagen heute Teil der Stadt Fröndenberg wurde vom Kölner Erzbischof Heinrich von Molenark zwischen 1225 und 1230 als Zisterzienserinnenkloster gegründet. Ende des 16. Jahrhundert wurde es in ein Damenstift umgewandelt. Die Stiftskirche dient heute als evangelische Pfarrkirche.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Otto von Altena finanzierte die Stiftung. Die Zisterzienserinnen kamen aus Hoven, heute Zülpich. Schutzpatron war neben der Jungfrau Maria der Märtyrer Mauritius. Ottos Schwester Richardis wurde die erste Äbtissin, wie Urkunden aus den Jahren 1257 bis 1270 bezeugen. [1] [2]

Etwa 1650 hatte sich das Kloster in ein freiweltlich-adeliges Damenstift umgewandelt, in dem die unverheirateten Töchter des evangelischen-lutherischen, des evangelisch-reformierten und katholischen Adels versorgt wurden.

Das Stift verfügte über 187 landwirtschaftliche Betriebe in bis zu 20 km Umkreis. Noch im Jahre 1805 erhielt das Stift die Genehmigung zum Bau einer Brücke über die Ruhr. Das Stift wurde zum 1. Januar 1812 im Zuge der Säkularisation aufgelöst.

Baulichkeiten

Die beiden Abteigebäude von 1607 und 1661, das angrenzende Boeselagerhaus, errichtet von der Stiftsdame Clara von Boeselager 1783, und das Stiftshaus aus dem Jahre 1661 mit der Inschrift „Ida von Plettenberg aus Lenhausen und Bergstraße, Äbtissin in Fröndenberg, ließ mich aus eigenen Mitteln erbauen“ sind heute noch erhalten.

Die erhaltene Klosterkirche ist romanisch und wurde im 13. Jahrhundert erbaut. Es handelt sich um einen schlichten zweijochigen Bruchsteinbau mit einem quadratisch eingezogenen Chorjoch. Er ist mit einem Satteldach aus Schiefer gedeckt. Am Ostgiebel ist es zur Hälfte abgewalmt. Im Osten ist eine runde Apsis mit Kegeldach an den Hauptbau angebaut. Im Westen hat die Kirche einen Turm, der 1884 erneuert wurde. Das Kirchenschiff ist mit einem gotischen Kreuzrippengewölbe überwölbt.

Im Chorbereich wurden in den 1950er Jahren hochmittelalterliche Malereien gefunden. Zu den bemerkenswerten Ausstattungstücken zählt das barocke Kirchengestühl aus der Zeit um 1700, die Kanzel vom Ende des 17. Jahrhunderts und die Glocken ebenfalls aus der Zeit um 1700.

Die Kirche ist ein Patronatsbau des Landes Nordrhein-Westfalen. Die Baulastverpflichtungen des Landes liegen bei 2/3.[3]

Quellen

  1. Stadt Unna: Die Stiftskirche Fröndenberg
  2. Kurzer Überblick über die Geschichte der Stadt Fröndenberg
  3. Patronatsbauten. Dokumentation der Baudenkmäler in Nordrhein-Westfalen. Düsseldorf, 1991 S.49

Literatur

  • Edeltraud Klueting: Fröndenberg - Ziesterzienserinnen. In: Westfälisches Klosterbuch, Band 1, Münster 1992, S. 320-324.

Weblinks

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