Stiftskirche Fröndenberg

Stiftskirche Fröndenberg
Turm der Stiftskirche
Innenhof

Die Stiftskirche Fröndenberg ist eine von der evangelischen Kirchengemeinde genutzte Kirche in Fröndenberg. Historisch bedingt existiert bis heute für die Kirche ein Simultaneum, das heißt auch die katholische Kirche hat Nutzungsrechte.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Ab ca. 1230 wurde die Kirche als Zisterzienserinnen-Klosterkirche errichtet. Sie ist die Grabeskirche der Grafen von der Mark. Ungefähr 100 Jahre vor der Reformation wandelte sich das Kloster in ein freiweltlich-adeliges Stift. Ab Mitte des 17. Jahrhunderts wurde die Kirche eine Simultankirche mit Nutzung durch die evangelische-lutherische, die evangelisch-reformierte und die katholische Kirchengemeinde. Dieses Simultaneum besteht noch heute. Die Kirche befindet sich, bedingt durch die staatlicherseits durchgeführte Säkularisation des Stifts 1812 im Besitz des Landes Nordrhein-Westfalen als Rechtsnachfolger des preußischen Staates.

Sehenswürdigkeiten

Die Kirche hat romanische und gotische Bauelemente. Im Inneren sind ein mittelalterliches Wandfresko, der Mittelteil eines gotischen Flügelaltars (um 1400, wahrscheinlich Frühwerk des Conrad von Soest oder ein Werk des sogenannten Meisters des Fröndenberger Altars), ein spätbarocker Hauptaltar (1776), die barocke Orgel (1672-1692) sowie ein Grabdenkmal aus dem frühen 14. Jahrhundert der märkischen Grafenfamilie besonders hervorzuheben. Hier wurden beginnend mit Eberhard II. von der Mark (verstorben 1308) bis Engelbert III. von der Mark (verstorben 1391) vier aufeinander folgende regierende Grafen beigesetzt. Weiterhin befinden sich in der Kirche die Grabdenkmäler von sechs Äbtissinnen der Stiftszeit und eine Grabplatte einer Äbtissin aus der Frühzeit des Klosters (1280).

Die Orgel der Stiftskirche geht zurück auf ein Instrument, das in den Jahren 1673 - 1692 von den Orgelbauern Tobias Bader (Unna) und Peter Heinrich Varenholt erbaut wurde. Der barocke Orgelprospekt wurde erst 1826 gefertigt. Die Orgel wurde mehrfach umgebaut und auch erweitert, wobei nur ein Teil der historischen Substanz erhalten blieb. Sie hat 25 Register auf zwei Manualen und Pedal. Von den insgesamt ca. 1670 Pfeifen stammen 540 aus der Erbauerzeit.[1]

I Hauptwerk C–f3
1. Quintade 16’
2. Rohrflöte 8’
3. Gemshorn 4’
4. Nasard 22/3
5. Trompete 8’
6. Prinzipal 8’
7. Oktave 4’
8. Oktave 2’
9. Mixtur IV-VI
II Brustwerk C–f3
10. Metallgedackt 8’
11. Prinzipal 4’
12. Oktave 1’
13. Scharff III-IV
14. Krummhorn 8’
15. Gedacktflöte 4’
16. Waldflöte 2’
17. Sesquialtera II 22/3'
18. Quinte 11/3
Tremulant
Pedal C–f1
19. Subbaß 16’
20. Oktave 8’
21. Pommer 8’
22. Oktave 4’
23. Mixtur III
24. Posaune 16’
25. Trompete 4’

Weblinks

 Commons: Stiftskirche Fröndenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Nähere Informationen zur Bader-Orgel
51.4734722222227.7659722222222

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