- Stift Seckau
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Die Abtei Seckau (Abtei Unserer Lieben Frau) ist ein Kloster der Benediktiner in Seckau in der Steiermark.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Kloster wurde 1140 als Augustiner-Chorherren-Stift von Adalram von Waldegg in St. Marein gegründet und 1142 nach Seckau verlegt. 1218 wurde vom Erzbischof Eberhard II. von Salzburg in Seckau ein Bischofssitz eingerichtet, dessen Bistum jedoch nur eine geringe Ausdehnung hatte. Kaiser Joseph II. löste das Kloster 1782 auf und der Bischofssitz wurde nach Graz verlegt. Anschließend verfielen die Gebäude.
1883 wurde das Kloster von Benediktinern der Erzabtei Beuron, die wegen des Kulturkampfs Deutschland hatten verlassen müssen, besiedelt. 1940 wurden die Mönche von der Gestapo ausgewiesen, das Kloster wurde beschlagnahmt und als Nationalpolitische Erziehungsanstalt genutzt. 1945 konnten die Mönche zurückkehren. Die Abtei unterhält ein Gymnasium, ein weiteres Arbeitsfeld ist die zum Kloster gehörende Pfarrei.
Die Abteikirche, eine romanische Basilika, wurde 1143 bis 1164 erbaut. Die ursprüngliche Holzdecke der Schiffe wurde bei einem Brand 1259 zerstört. Das heutige Gewölbe der Seitenschiffe stammt aus dem 14. und 15. Jahrhundert, jenes des Hauptschiffes aus der Zeit 1480 bis 1500. Westfassade und Türme wurden 1671−1677 durch Peter Franz Carlone barock umgestaltet und von 1891 bis 1893 in neoromanischer Form neu gebaut. Im Jahr 1892 wurden im Osten der Kirche zwei zusätzliche Joche mit Holzkassettendecke, ebenfalls in neoromanischer Form, angefügt. 1930 wurde der Kirche der Titel einer päpstlichen Basilika minor verliehen.
Die Abtei Seckau gehört der Beuroner Kongregation an.
Seit 1959 besitzt die Stiftskirche eine einzigartige Orgel mit 41 Registern, erbaut vom Orgelbau Walcker-Mayer mit der Niederlassung in Guntramsdorf. Es war die erste rein mechanische Schleifladenorgel Österreichs nach 1945 mit drei Manualen und erlangte unter anderem mit der Uraufführung von Werken von György Ligeti nationale und internationale Bekanntheit.
Äbte
- Ildefons Schober, 1887–1908 (1908 Erzabt von Beuron)
- Laurentius Zeller, 1908–1922 (1925) (1925 Abt von St. Matthias in Trier, später Erzabt der brasilianischen Kongregation und 1939 Titularbischof in Brasilien, † 1945)
- Suitbert Birkle, 1925–1926
- Benedikt Reetz, 1926–1957 (1957 Erzabt von Beuron)
- Placidus Wolf, 1957–1983
- Athanasius Recheis, 1984–1997
- Severin Schneider, 1997–2000 Prior-Administrator (* 1931; Profess 1951; Priesterweihe 1956; Cellerar seit 2000)
- Johannes Gartner, seit 2000 (* 1940; Profess 1985; Priesterweihe 1967)
Bekannte Seckauer Mönche
- P. Laurentius Hora (gest. 1977), Jugendseelsorger
- Benedikt Reetz, Erzabt von Beuron
- P. Dr. Benno Roth (1903-1983), Kirchenhistoriker
- P. Dr. Virgil Redlich (1890-1970), Philosoph, Exerzitienleiter, Universitäts-Professor
- P. Cölestin Vivell (1846-1923), Choralforscher
Bildergalerie
Literatur
- Benno Roth: Seckau. Der Dom im Gebirge. Kunsttopographie vom 12. bis zum 20. Jh. Graz, Wien, Köln 1984.
- Benno Roth: Seckau. Geschichte und Kultur 1164-1964. Zur 800-Jahr-Feier der Weihe der Basilika. Wien, München 1964.
Weblinks
- Gymnasium und Abtei Seckau
- Seckauer Fresko von Herbert Boeckl in der Engelskapelle
47.27388888888914.786111111111Koordinaten: 47° 16′ 26″ N, 14° 47′ 10″ O
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