- Liste der Simultankirchen in Deutschland
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Die Liste der Simultankirchen in Deutschland enthält alle 65 Simultankirchen Deutschlands.[1]
Inhaltsverzeichnis
Listen
Simultankirchen
Die 65 Simultankirchen in Deutschland verteilen sich auf neun Bundesländer bzw. zwölf Landeskirchen oder 18 Bistümer.[2] Die meisten Simultankirchen gibt es in Rheinland-Pfalz mit 29 (entspricht 44,62 % aller Simultankirchen in Deutschland), gefolgt von Bayern mit 19 Kirchen (29,23 %). Baden-Württemberg und Niedersachsen haben je vier simultan genutzte Kirchen (je 6,15 %). In Nordrhein-Westfalen gibt es drei (4,62 %), in Hessen und in Sachsen-Anhalt jeweils zwei (je 3,08 %), sowie je eine im Saarland und in Sachsen (je 1,54 %).
Während 64 der 65 Simultankirchen von evangelischen und katholischen Christen sich das Eigentum und die Nutzung teilen, nimmt die St. Fabian Kirche im niedersächsischen Ringstedt eine Sonderrolle ein. Sie wird seit 1706 von der evangelisch-lutherischen und der evangelisch-reformierten Kirche genutzt.
Bundesland Ort Simultankirche Nutzung seit evangelische Landeskirche katholisches (Erz-)Bistum Bemerkungen Baden-Württemberg Biberach an der Riß St. Martinus und Maria Juni 1548 30.EKiW Bistum Rottenburg-Stuttgart Baden-Württemberg Mosbach Stiftskirche St. Juliana 1685 Baden Erzbistum Freiburg Baden-Württemberg Schutterzell Michaelis-Kirche 1804 Baden Erzbistum Freiburg Baden-Württemberg Rohrdorf Johanneskirche 1556 EKiW Bistum Rottenburg-Stuttgart Bayern Altenstadt bei Vohenstrauß St. Johannes Baptist Mär. 1654 15.ELKB Bistum Regensburg Bayern Bullenheim St. Leonhard 1664 ELKB Erzbistum Bamberg Bayern Erlach (Ochsenfurt) St. Johannes (Erlach) Mär. 1701 ELKB Bistum Würzburg Bayern Eschenfelden Corpus Christi Kirche Eschenfelden 1652/53 ELKB Bistum Eichstätt Bayern Frankenhof bei Illschwang St. Margareth 1652/53 ELKB Bistum Eichstätt Bayern Fürnried St. Willibald (Fürnried) 1652/53 ELKB Bistum Eichstätt Bayern Götzendorf bei Illschwang St. Magdalena 1652/53 ELKB Bistum Eichstätt Bayern Illschwang St. Vitus 1652/53 ELKB Bistum Eichstätt Bayern Kaltensondheim Andreaskirche (Kaltensondheim) 1701 (vermutlich) ELKB Bistum Würzburg Bayern Kürmreuth Hl. Laurentius (Kürmreuth) 1652/53 ELKB Bistum Eichstätt Bayern Markt Herrnsheim St. Martin 1664 ELKB Bistum Würzburg [3] Bayern Niederärndt Edelsfeld St. Joseph 1555 ELKB Bistum Eichstätt [4] Bayern Rabelsdorf Maroldsweisach St. Bartholomäuskapelle (Rabelsdorf) 1828 (nach) ELKB Bistum Würzburg Bayern Schernau St. Andreas (Schernau) ELKB Bistum Würzburg Bayern Sulzbach-Rosenberg Spitalkirche St. Elisabeth 1802 ELKB Bistum Regensburg Bayern Untermerzbach St. Michael 1691 ELKB Erzbistum Bamberg Bayern Volkratshofen St. Stephan Jan. 1569 21.ELKB Bistum Augsburg Bayern Wildenreuth bei Erbendorf St. Jakobskirche Apr. 1663 30.ELKB Bistum Regensburg Bayern Ehingen am Ries St. Stephan und Ulrich 1550 ELKB Bistum Augsburg Hessen Nordheim St. Antonius (Nordheim) 1697 EKHN Bistum Mainz Hessen Wetzlar Wetzlarer Dom 1561 EKiR Bistum Limburg Niedersachsen Hildesheim St. Michael 1562 Hannover Bistum Hildesheim Niedersachsen Thuine St. Georg Juli 1822 25.ERK Bistum Osnabrück Niedersachsen Vechta Klosterkirche Vechta 1818 Oldenburg Bistum Münster Nordrhein-Westfalen Altenberg Altenberger Dom Juli 1857 3.EKiR Erzbistum Köln Nordrhein-Westfalen Fröndenberg Stiftskirche Fröndenberg 1672 EKvW Erzbistum Paderborn vor 1672 Nordrhein-Westfalen Rödgen Pfarrkirche St. Johannes Baptist 1651 EKvW Erzbistum Paderborn Rheinland-Pfalz Appenhofen Simultankirche Appenhofen EKPfalz Bistum Speyer Rheinland-Pfalz Bechenheim Simultankirche St. Alban 1697 EKHN Bistum Mainz zusätzlich ab 1717 evangelisch-lutherisch Rheinland-Pfalz Bechtolsheim Simultankirche Bechtolsheim 1685 EKHN Bistum Mainz Rheinland-Pfalz Bendorf Medarduskirche 1651 EKiR Bistum Trier Rheinland-Pfalz Bermersheim vor der Höhe Simultankirche St. Martin 1685 (vermutlich) EKHN Bistum Mainz spätestens seit 1697 simultan durch Frieden von Rijswijk Rheinland-Pfalz Biebelsheim St. Martin 1650 (vermutlich) EKHN Bistum Mainz spätestens um 1700 durch den Rijswijker Frieden Rheinland-Pfalz Boos Simultankirche Boos EKiR Bistum Trier [5][6] Rheinland-Pfalz Brauneberg St. Remigius 1684 EKiR Bistum Trier Seit 1955 räumlich aufgeteilt Rheinland-Pfalz Dirmstein Simultankirche Dirmstein 1746 EKPfalz Bistum Speyer im Vorgängerbau bereits seit 1708 Rheinland-Pfalz Dorsheim Simultankirche Dorsheim 1895 EKiR Bistum Trier Rheinland-Pfalz Dörrenbach Simultankirche Dörrenbach Dez. 1684 21.EKPfalz Bistum Speyer Rheinland-Pfalz Erlenbach bei Kandel Simultankirche Erlenbach 1697 (spätestens) EKPfalz Bistum Speyer Rheinland-Pfalz Freckenfeld Simultankirche Freckenfeld Nov. 1721 18.EKPfalz Bistum Speyer Rheinland-Pfalz Gau-Odernheim Simultankirche Gau-Odernheim Nov. 1706 20.EKHN Bistum Mainz baulich getrennt - ev.: ehemalige Stadtkirche
- kath.: St. Rufus
Rheinland-Pfalz Hahn Simultankirche Hahn Mai 1689 17.EKiR Bistum Trier Rheinland-Pfalz Höringen Simultankirche Höringen 1684 EKPfalz Bistum Speyer Rheinland-Pfalz Kaub Simultankirche Kaub 1687 EKHN Bistum Limburg Rheinland-Pfalz Mußbach Simultankirche Mußbach 1685 EKPfalz Bistum Speyer Simultaneum ist am 8. Mai 2007 erloschen Rheinland-Pfalz Neustadt an der Weinstraße Stiftskirche Nov. 1698 9.EKPfalz Bistum Speyer Rheinland-Pfalz Nußbaum Simultankirche Nußbaum 1705 EKiR Bistum Trier Rheinland-Pfalz Oberndorf Simultankirche St. Valentin 1683 EKPfalz Bistum Speyer Rheinland-Pfalz Otterberg Abteikirche Otterberg 169? EKPfalz Bistum Speyer möglicherweise seit 1691 oder 1697. Zeitweise von vier Konfessionen gleichzeitig genutzt, von der französisch-reformierten, der deutsch-reformierten, der lutherischen und der römisch-katholischen Gemeinde. Rheinland-Pfalz Rohrbach (Hunsrück) Saalkirche Rohrbach EKiR Bistum Trier Rheinland-Pfalz Rohrbach (Pfalz) Simultankirche Rohrbach 1693 EKPfalz Bistum Speyer Rheinland-Pfalz Siebeldingen Simultankirche St. Quintinus 1689 EKPfalz Bistum Speyer Rheinland-Pfalz Vogelbach St. Philipp und Jakob 1672 EKPfalz Bistum Speyer Rheinland-Pfalz Wachenheim an der Weinstraße St. Georgskirche 1707 EKPfalz Bistum Speyer Rheinland-Pfalz Worms-Pfeddersheim Simultankirche Worms-Pfeddersheim 1706 EKHN Bistum Mainz Rheinland-Pfalz Worms-Rheindürkheim Simultankirche St. Peter 1685 EKHN Bistum Mainz Saarland Böckweiler 1697 (wahrscheinlich) EKPfalz Bistum Speyer Sachsen Bautzen St. Petri Dom 1524 EvLKS Bistum Dresden-Meißen älteste und größte Simultankirche Deutschlands Sachsen-Anhalt Althaldensleben Althaldensleber Kirche 1830 EKM Bistum Magdeburg Zwei separate Schiffe, mittiger Turm „simultan“ - kath.: St. Johannes Baptist
- ev.: Luther
Sachsen-Anhalt Groß Ammensleben Klosterkirche (Groß Ammensleben) 1614 EKM Bistum Magdeburg Gemeinsame Nutzung
Die folgende Tabelle enthält eine Auswahl von Kirchengebäuden, die ebenfalls von unterschiedlichen Konfessionen genutzt werden, aber keine Simultankirchen im ursprünglichen Sinne sind.
Bundesland Ort Kirche Nutzung seit Eigentümer Mitnutzer Bemerkungen Bayern Kulmbach Schlosskirche der Plassenburg Bayern München St. Willibrord alt-katholische Gemeinde München alt-katholisch und rumänisch-orthodox Bayern Memmingen Kinderlehrkirche Dekanat Memmingen Syrisch-Orthodoxe Kirche von Antiochien lutherisch und syrisch-orthodox Hessen Braunfels Schlosskirche 2005 EKiR Bistum Limburg evangelisch-uniert und römisch-katholisch Nordrhein-Westfalen Ossenberg Schlosskapelle Ossenberg Rheinland-Pfalz Worms-Ibersheim Mennonitenkirche Mennonitengemeinde Ibersheim (AMG) EKHN mennonitisch und evangelisch-uniert Saarland Saarbrücken Friedenskirche (Saarbrücken) alt-katholisch und russisch-orthodox Schleswig-Holstein Friedrichstadt Mennonitenkirche Mennonitengemeinde Friedrichstadt (AMG) Dänische Kirche in Südschleswig mennonitisch und lutherisch Ehemalige Simultankirchen
Bundesland Ort Simultankirche Nutzungszeit evangelische Landeskirche katholisches Bistum Bemerkungen Baden-Württemberg Biberach St. Cornelius und Cyprian 1675–1863 Bistum Baden-Württemberg Ennabeuren Cosmas- und Damiankirche 1603–1936 Bistum Baden-Württemberg Heidelberg Heiliggeistkirche –1936 Bistum Baden-Württemberg Heidelberg-Handschuhsheim St. Vitus 1650–1905 Bistum Baden-Württemberg Laudenbach (Bergstraße) Dorfkirche Bistum Baden-Württemberg Kürzell St. Laurentius 1831–1962 Bistum Bayern Memmingen Unser Frauen 1530–1805 ELKB, Dekanat Memmingen Bistum Augsburg Chor und erste Empore katholisch. Langhaus, Sakristei, Chor und zweite Empore evangelisch. Bayern Weiden in der Oberpfalz St. Michael 1653/1656–1899 ELKB Bistum [7] Berlin Berlin-Mitte Friedrichswerdersche Kirche 18??–1872 Bistum Hessen Marburg Elisabethkirche 1811–1827 Bistum Nordrhein-Westfalen Gütersloh Apostelkirche 1655–1890 Bistum Rheinland-Pfalz Gensingen St. Martin Bistum Rheinland-Pfalz Landau in der Pfalz Stiftskirche (Landau in der Pfalz) 1530?–1893 EKPfalz Bistum Speyer - Rheinland-Pfalz Niederfischbach Ev. Kirche 1652–1898 EK im Rheinland Bistum Trier [8] Sachsen Dresden Garnisonkirche St. Martin 1900–1945 Bistum Thüringen Bechstedtstraß St. Bonifatius 1946–1972 Bistum Sowie nahezu sämtliche alte Kirchen auf dem Hunsrück, insoweit vorher die Reformation eingeführt worden war.
Literatur
- Henke, Heinz: Wohngemeinschaften unter deutschen Kirchendächern: Die simultanen Kirchenverhältnisse in Deutschland − eine Bestandsaufnahme; Engelsdorfer Verlag, 2008; ISBN 978-3-86703-932-1
- Katholische Pfarrgemeinde Niederfischbach (Hrsg.): Der Siegerländer Dom, Pfarrkirche St. Mauritius und Gefährten zu Niederfischbach 1898–1998; 1998
Einzelnachweise
- ↑ Henke 2008
- ↑ Heinz Henke: Wohngemeinschaften unter deutschen Kirchendächern: Die simultanen Kirchenverhältnisse in Deutschland – eine Bestandsaufnahme. Engelsdorfer Verlag, 2008 (Verlagsmeldung).
- ↑ Simultankirche St. Martin in Markt Herrnsheim
- ↑ Simultankirche St. Josef Niederärndt
- ↑ Mirca Waldhecker: In Boos nutzen Katholiken wie Protestanten gleichermaßen die einzige Kirche im Ort; in: Allgemeine Zeitung, Ausgabe vom 24. Dezember 2008.
- ↑ Gemeinde Boos: Booser Kirche
- ↑ Im Text der deutschsprachigen Wikipedia über die St.-Josefs-Kirche in Weiden heißt es 1656–1899. Auf der Homepage des Evangelisch-lutherischen Pfarramts St. Michael werden die Jahre 1653–1899 genannt.
- ↑ Kath. Gemeinde Niederfischbach 1998, S. 11ff. Seit 1898 befindet sich die Kirche im alleinigen Eigentum der Ev. Kirchengemeinde Freusburg-Niederfischbach.
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