Stollenfest

Stollenfest

Das Dresdner Stollenfest gibt es seit 1994, ins Leben gerufen von Peter Mutscheller. Es gilt als einer der Höhepunkt des Dresdner Striezelmarktes und findet immer am Sonnabend vor dem 2. Advent statt. Das Stollenfest steht für das vielleicht bekannteste Dresdner Produkt, den Dresdner Christstollen, die Leistungsfähigkeit des Dresdner Bäcker- und Konditorenhandwerkes und die weihnachtliche Stadt Dresden. Mehr und mehr wird das Fest durch die Teilnahme befreundeter Handwerker-Innungen auch zu einer Schau traditioneller sächsischer Handwerkskunst. Das Stollenfest geht auf den 1,8 Tonnen schweren Riesenstollen des Zeithainer Lustlagers von 1730 zurück, welches der sächsische Kurfürst August der Starke veranstaltete.

Höhepunkte des Stollenfestes sind das Backen eines ca. 3,5 Tonnen schweren, ca. 4 Meter langen, ca. 2 Meter breiten und 0,75 Meter hohen Riesenstollens, der größte Stollen der Welt, und der traditionelle Festumzug der Dresdner Bäcker durch die Altstadt. Nach einer feierlichen Enthüllungszeremonie des Riesenstollens auf dem Schlossplatz und der Bekanntgabe des Gewichts durch August den Starken, Gräfin Cosel und den nie um einen Spruch verlegenen Hofnarren Fröhlich ("Wir sind gerne fett, es kann nicht jeder zum Ballett.") formiert sich eine farbenfrohe Stollenfest-Prozession. Der Riesenstollen wird von einem Pferdegespann gezogen. Unter den Blicken tausender Schaulustiger folgt die Umzugsroute einem Rundkurs durch die Dresdner Altstadt. Ziel des Festumzuges, der aus dem Riesenstollenwagen, weiteren Festwagen und Fanfarenzügen besteht, ist der Striezelmarkt auf dem Altmarkt. Bezug genommen wird im Umzug auf den päpstlichen Buttererlass von 1486 durch Innozenz VIII., den Siebenlehner Bäckerkrieg von 1615 und das Zeithainer Lustlager von 1730.

Auf dem Striezelmarkt erfolgt der feierliche Anschnitt des Mega-Striezels. Die Anschnittzeremonie wird immer durch den "Königlichen Hofbäckermeister" und das Dresdner Stollenmädchen mit dem 1,60 Meter langen und 12 Kilogramm schweren "Großen Dresdner Stollenmesser" vorgenommen. Nach dem Anschnitt wird der Riesenstollen in 500 Gramm-Portionen zerteilt und an die Besucher des Festes für 4 Euro verkauft. Die Einnahmen aus dem Riesenstollenverkauf kommen teilweise einem karitativen Zweck zugute.

Mit ihrem 2.720 Kilogramm schweren Dresdner Stollen vom 1. Stollenfest 1994 schafften die Dresdner Bäcker und Konditoren den Einzug in das Guinnessbuch der Rekorde, und konnten den Rekord in den darauf folgenden Jahren mehrfach überbieten. Der bisherige Weltrekord stammt aus dem Jahr 2000: der Super-Striezel des 7. Dresdner Stollenfestes brachte exakt 4.200 Kilogramm auf die Waage. 2008 beim 15. Fest wog der Stollen 3570 Kilogramm.

Beim Backen waren ca. 60 Bäcker und Konditoren des Stollenschutzverbandes dabei. Verarbeitet werden unter anderem etwa 1 Tonne Mehl, 2,6 Millionen Sultaninen, 450 Kilogramm Zucker und 75 Liter Jamaica-Rum.

Seit 1995 wird das Dresdner Stollenfest von der Figur des Dresdner Stollenmädchens begleitet. Als Repräsentantin des Dresdner Stollens und als "Gesicht" des Stollenfestes wird das Stollenmädchen alljährlich zum Beginn der neuen Stollensaison für die Dauer eines Jahres gewählt.

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