- Stoßfänger
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Die Stoßstange ist seit den frühen Jahren des Automobils fester Bestandteil am Fahrzeug. Sie ist an Front und Heck montiert. Die ersten Automobile mit Stoßstangen wurden 1905 von Frederick R. Simms gebaut.
Historische Stoßstangen
In der Vergangenheit wurde an Fahrzeugen ein Querbügel, meist aus Stahl, an zwei Halterungen befestigt, die mit dem Rahmen des Fahrzeugs verbunden waren. Bei einem Aufprall verbog sich die Stange und nahm bei der Deformierung die Energie des Aufpralls auf. Aufgrund der festen Verbindung mit dem Rahmen konnte ein Fahrzeug an der Stoßstange abgeschleppt werden.
Von Nachteil war, dass das Verletzungsrisiko für Fußgänger und Radfahrer verhältnismäßig hoch war, da die Kanten der Stoßstange häufig sehr spitz waren und dadurch die eingeleiteten Kräfte am z.B. Unterschenkel leicht zu Brüchen führten. Waren die Stoßstangen verchromt, so führte das zudem zu kratzempfindlichen Oberflächen.Heute
Seit etwa Mitte der 1990er wird die Stoßstange von einer Kunststoffhaut umgeben, der Schürze. Diese wird in die Gestaltung des Fahrzeugs eingebunden. Außer der Stoßstange verbirgt sie gegebenenfalls weitere Technik (z. B. Abstandssensoren). Aufgrund der geschlossenen Form kann die Schürze die Aerodynamik eines Fahrzeugs verbessern.
Durch den Einsatz von „denkenden“ Kunststoffen und definierten Sollbruchstellen lässt sich kontrollieren, wie Energie absorbiert werden soll. Beispielsweise kehrt der geknautschte Kunststoff der Schürze bei kleinen Parkremplern (bis zu ca. 7 km/h) wieder in seinen Ursprungszustand zurück ("reversible Stoßfänger").
In der jüngeren Zeit neu konstruierte Stoßfänger sollen auch helfen, Verletzungen bei Fußgängern oder Radfahrern zu minimieren. Diese neuen Sicherheitssysteme werden aus energieabsorbierenden Schaumstoffen hergestellt. Diese halbharten Schaumstoffe dämpfen bereits in geringer Schichtdicke den Aufprall eines auftreffenden Körpers und erlauben, Stoßfängersysteme zu entwickeln, die strengen Sicherheitsanforderungen entsprechen. Bei Unfällen mit höheren Geschwindigkeiten nehmen die Schaumstoffschalen unter der Schürze die Energie auf und verteilen sie dadurch auf eine große Fläche.
Literatur
- Peter Gerigk, Detlev Bruhn, Dietmar Danner: Kraftfahrzeugtechnik. 3. Auflage, Westermann Schulbuchverlag GmbH, Braunschweig, 2000, ISBN 3-14-221500-X
- Max Bohner, Richard Fischer, Rolf Gscheidle: Fachkunde Kraftfahrzeugtechnik. 27.Auflage, Verlag Europa-Lehrmittel, Haan-Gruiten, 2001, ISBN 3-8085-2067-1
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