Streudorf

Streudorf
Zinnwald-Georgenfeld, Beispiel einer durch den Bergbau entstandenen Streusiedlung
Typische Streusiedlung von Frutighäusern im Berner Oberland (Adelboden, Kuonisbärgli)

Eine Streusiedlung oder Einzelhofsiedlung ist eine nicht geschlossene Siedlung, die aus weit auseinander liegenden Bauernhöfen und Weilern ohne eigentlichen Ortskern besteht.

Streusiedlungen können durch spontane, individuelle Besiedlung oder durch geplante Kolonisierung entstehen. In der Regel führten geplante Kolonisierung zu regelmäßigen Siedlungsmustern, individuell und spontan besiedelte Streusiedlungen sind dagegen meistens unregelmäßig.

Alte, unregelmäßige Streusiedlungen sind die vorherrschende Siedlungsform in großen Teilen Westfalens im historischen Sinne, also einschließlich des westlichen Niedersachsen. Junge Streusiedlungen aus dem 18. bis 20. Jahrhundert sind durch die Kultivierung von Mooren (Norddeutschland und Donauniederung) und Landgewinnung an der niederländischen und deutschen Nordseeküste entstanden. Einige Streusiedlungen gibt es im Schwarzwald, wie zum Beispiel Katzensteig im Bregtal, Vierundzwanzig Höfe auf der Wasserscheide südlich von Freudenstadt. Kniebis bei Freudenstadt, Lehengericht bei Schiltach oder Biederbach im Landkreis Emmendingen.

Während der Separation entstandene Streusiedlungen tragen noch heute den Namen Loose, zum Beispiel Güstebieser Loose und Zäckericker Loose im Orderbruch.

In der Schweiz sind Streusiedlungen in den Alpen verbreitet, beispielsweise im Berner Oberland, in der Innerschweiz oder in Graubünden. Ganz aus Streusiedlung bestehende Gemeinden wurden im alemannischen Sprachgebiet als Bäuert, im niederdeutschen als Bauerschaft bezeichnet.

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