- Stromwendung
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Der Begriff Stromwendung beschreibt einen von außen erzwungenen Vorgang bei elektrischen Maschinen (Elektromotoren).
Mittels der Stromwendung wird die Drehbewegung eines mit Gleichstrom betriebenen Elektromotors erreicht. Die Frequenz der Stromwendung ist proportional zur Drehzahl der Motorwelle. Hat der Motor mehrere magnetische Polpaare, so ist die Drehzahl durch die Anzahl der Polpaare zu teilen.
Bürstenbehaftete Motoren führen die Stromwendung mechanisch über den Kommutator durch. Die häufig Kohlebürsten genannten Bürsten werden über Federn auf den mit der Motorwelle konzentrischen Kommutator gedrückt. Der elektrische Gleichstrom fließt durch die Bürsten über die Lamellen des Kommutators in die Erregerwicklung(en) im Rotor. Durch die Drehbewegung werden aufeinanderfolgende Lamellen des Kommutators mit Strom versorgt, so dass der Strom in den Wicklungen zyklisch gewendet wird.
Bürstenlose Motoren bzw. elektronisch kommutierte Motoren haben keinen mechanischen Kommutator. Das für die Drehbewegung erforderliche magnetische Drehfeld muss von einer geeigneten Elektronik erzeugt werden. Die exakten Zeitpunkte der Stromwendung (Kommutierung) sind abhängig von der Rotorposition des Motors. Die Rotorposition kann mit Sensoren erfasst werden oder durch Messung der Back-EMF der jeweils nicht bestromten Phase. Der relativ große Aufwand bei der elektronischen Ansteuerung wird mit sehr guten elektrischen Leistungen sowie geringem Verschleiß belohnt.
Literatur
- Günter Springer: Fachkunde Elektrotechnik. 18.Auflage, Verlag Europa-Lehrmittel, Wuppertal, 1989, ISBN 3-8085-3018-9
- Gerd Fehmel, Horst Flachmann, Otto Mai: Die Meisterprüfung Elektrische Maschinen. 12. Auflage, Vogel Buchverlag, Oldenburg und Würzburg, 2000, ISBN 3-8023-1795-5
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