- Strättligen
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Strättligen ist eine ehemalige Gemeinde im Kanton Bern. 1920 wurde sie in die Stadt Thun eingemeindet.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Das ehemalige Gemeindegebiet von Strättligen umfasst die gesamte Südhälfte der heutigen Gemeinde Thun. Dazu gehören die Ortsteile Scherzligen, Dürrenast, Neufeld, Allmendingen, Buchholz, Schoren und Gwatt. Bis auf Allmendingen und Buchholz sind diese heute Teile der geschlossenen Siedlungsfläche der Stadt.
Obwohl es kein Dorf oder Quartier namens "Strättligen" gibt, wird der ehemalige Gemeindename auch heute noch verwendet. Mehrere Vereine tragen die Bezeichnung in ihrem Namen; das Coop-Einkaufszentrum in Dürrenast heisst "Strättligenmarkt" und der davor liegende Platz "Strättligenplatz". Oberhalb von Gwatt gibt es den Strättligenturm.
Auf dem Gebiet der ehemaligen Gemeinde Strättligen befinden sich die Kirche Scherzligen, der Schadaupark mit dem Schloss Schadau und dem Wocher-Panorama, der Bonstettenpark und die Bettlereiche.
Geschichte
Zahlreiche archäologische Funde belegen eine Besiedlung in ur- und frühgeschichtlicher Zeit. Am bekanntesten sind die Funde aus dem Tempelbezirk von Allmendingen.
1175 wird erstmals das Geschlecht der Freiherren von Strättligen urkundlich erwähnt. Zu ihnen gehörte der Minnesänger Heinrich von Stretelingen, von dem drei Lieder im Codex Manesse verzeichnet sind, und auf dem Höhepunkt ihrer Macht herrschten sie über einen grossen Teil des westlichen Oberlandes. 1332 zerstörten die Berner ihren Stammsitz, die Strättligburg. 1594 kam Strättligen an Bern. 1662 wurde es der Landvogtei Oberhofen zugeteilt; seit 1798 gehört es zum Amtsbezirk Thun.
Anfang des 20. Jahrhunderts verarmte die Gemeinde zusehends, so dass sie 1920 gezwungen war, sich der Stadt Thun anzuschliessen. Die Burgergemeinde Strättligen blieb aber unabhängig. Nach der Fusion stieg die Bevölkerungszahl rasch an und die Dörfer wuchsen mit der Stadt zusammen. Auf dem ehemaligen Gemeindegebiet wohnen heute über 20'000 Menschen; das ist rund die Hälfte aller Einwohner von Thun.
Strättligburg
Wie im Abschnitt Geschichte erwähnt, wurde die Burg 1332 zerstört. 1699 wurde ein Teil davon wieder aufgebaut und als Pulverturm (Lager für Schiesspulver) genutzt. Die Anlage wird heute variierend als Strättligturm oder Strättligburg bezeichnet. Die Anlage ist im Besitz der Stadt Thun und nicht öffentlich zugänglich, kann aber für Feste bei der Liegenschaftsverwaltung gemietet werden.
Literatur
- Louis Hänni: Strättligen. Schaer Verlag, Thun 1997
46.7368517.617887Kategorien:- Ort im Kanton Bern
- Ehemalige politische Gemeinde in der Schweiz
- Stadtteil (Thun)
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