- Thun
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Thun Basisdaten Staat: Schweiz Kanton: Bern Verwaltungskreis: Thun Gemeindenummer: 0942 Postleitzahl: 3600-3609 Thun
3624 Goldiwil
3645 GwattUN/LOCODE: CH THU (Thun) CH GWT (Gwatt)
Koordinaten: (614620 / 178664)46.7597.63560Koordinaten: 46° 45′ 32″ N, 7° 37′ 48″ O; CH1903: (614620 / 178664) Höhe: 560 m ü. M. Fläche: 21.7 km² Einwohner: [1] 42'330 (31. Dezember 2009)Arbeitslosenquote: 2,9 % (2010)[2] Ausländeranteil: 11,3 % (2009)[3] Stadtpräsident: Raphael Lanz (SVP) Website: www.thun.ch Luftaufnahme der Stadt Thun
Karte Thun (frz. Thoune) ist eine politische Gemeinde und der Hauptort des Verwaltungskreises Thun des Kantons Bern in der Schweiz.
Die Stadt liegt am Ausfluss der Aare aus dem Thunersee. Neben dem Tourismus sind der Maschinen- und Apparatebau, das Verlagswesen und das Militär von wirtschaftlicher Bedeutung. Thun ist die grösste Garnisonsstadt der Schweizer Armee.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Der historische Stadtkern liegt nicht direkt am Thunersee, sondern etwa einen Kilometer davon entfernt an der Aare. Die Innenstadt besteht aus dem Schlossberg, der Unterstadt, der oberen Hauptgasse und dem Bälliz. Auf dem Schlossberg steht das Schloss und die Stadtkirche. Das Bälliz ist eine Insel in der Aare beim Abfluss aus dem Thunersee und gehört seit dem 14. Jahrhundert zur Stadt. Seit 1988 ist das Bälliz eine Fussgängerzone. Heute ist es nicht nur die wichtigste Einkaufs- und Marktgasse der Stadt, sondern auch die kulturelle Insel und Zentrum sowie eine beliebte Flaniermeile.
Die neuen Stadtquartiere liegen auf der Schwemmebene am Nordwestende des Thunersees, welche von der Kander aufgeschüttet wurde, bevor diese 1714 in den See umgeleitet wurde.
Während im Norden die Nachbargemeinde Steffisburg mit dem Ortsteil Schwäbis direkt an die Innenstadt grenzt, reicht das Thuner Gemeindegebiet im Süden wesentlich weiter und umfasst entlang des linken Seeufers die ehemaligen Dörfer Dürrenast und Teile von Gwatt, welche heute zum geschlossenen Siedlungsgebiet der Stadt gehören. Im Westen der Gemeinde liegen das Quartier Lerchenfeld, die Allmend, welche heute vor allem als Truppenübungsplatz genutzt wird, sowie der Stadtteil Allmendingen. Im Osten reicht das Gemeindegebiet ins Hügelland hinein und umfasst das Dorf Goldiwil. Der mit der Stadt zusammengewachsene Ortsteil Hünibach am rechten Seeufer gehört nicht mehr zu Thun, sondern zur Gemeinde Hilterfingen.
Stadtquartiere
Quartier BFS-Code Bälliz-Freienhofgasse 942002 Goldiwil 942003 Hohmad 942005 Lauenen-Hofstetten-Ried 942006 Lerchenfeld 942007 Militärgebiet 942008 Seefeld 942009 Westquartier 942011 Quartier BFS-Code Allmendingen 942036 Buchholz 942037 Dürrenast 942038 Gwatt 942039 Neufeld 942040 Schoren 942041 Aarefeld 942047 Altstadt 942074 Geschichte
Bereits in der Jungsteinzeit (ca. 2500 v. Chr.) gab es im Stadtgebiet eine Siedlung. Der Name Thun wird vom keltischen Wort dunum abgeleitet, was soviel wie Palisadenwerk oder befestigter Ort heisst (siehe auch: Dun). Im 7. Jahrhundert wird Thun in der Chronik des fränkischen Mönchs Fredgar erwähnt. Vor 1200 bauten die Herzöge von Zähringen das heutige Schloss. 1264 erhielt Thun das Stadtrecht.[4] 1384 wurde die Stadt vom Kanton Bern gekauft.
Während der Helvetik, von 1798 bis 1802, war Thun die Hauptstadt des kurzlebigen Kantons Oberland. 1913 und 1920 wurden die Vorortsgemeinden Goldiwil und Strättligen eingemeindet.
Sehenswürdigkeiten
- Schloss Thun mit historischem Museum auf dem Schlossberg
- Rathaus 16. Jahrhundert
- Stadtkirche Thun
- Thunersee und Alpenpanorama
- Schadaupark mit Schloss Schadau, Scherzligkirche und dem Wocher-Panorama
- Strättligturm
- Cholerenschlucht
- Kunstmuseum Thun
Verkehr
Thun gilt als das «Tor zum Oberland»; die wichtigsten Verkehrsverbindungen ins Berner Oberland führen hier durch. Mit dem schweizerischen Nationalstrassennetz ist Thun durch die A6 mit den Ausfahrten Thun Nord und Thun Süd verbunden.
Im Schienenverkehr verfügt der Bahnhof Thun über eine hervorragende Anbindung ans nationale Netz. In Richtung Mittelland (Bern–Olten–Basel/Bern–Zürich) und Oberland (Spiez–Interlaken/Spiez–Lötschberg–Brig) führen zwei Intercity-Linien, ausserdem besteht eine Eurocity-Verbindung nach Mailand. Regionallinien existieren durchs Aaretal (S1 Thun–Bern–Freiburg), durchs Gürbetal (S4 Thun–Belp–Bern–Burgdorf–Langnau, S44 Thun–Belp–Bern–Burgdorf–Sumiswald oder Wiler) und durchs Emmental (Thun–Konolfingen–Hasle-Rüegsau–Burgdorf–Solothurn).
Im öffentlichen Nahverkehr existiert ein dichtes Netz von Buslinien, betrieben durch die Verkehrsbetriebe STI und das Postauto.
Der Schiffsverkehr auf dem Thunersee hatte bis anfangs des 20. Jahrhunderts eine wichtige Funktion für den Personen- und Warentransport Richtung Oberland. Lange war Thun Endstation der Bahn und die Weiterfahrt war nur per Schiff möglich. Mit der Eröffnung der Thunerseebahn verlor Thun diese Schnittstellenfunktion und die Schifffahrt hat hauptsächlich noch eine touristische Bedeutung. Die Thunersee-Schifffahrt wird von der BLS AG betrieben.
Kultur
Wichtigstes Datum im lokalen Festkalender ist der Ausschiesset, der vom letzten Sonntag im September bis zum folgenden Dienstag dauert. Im Zentrum dieses Volksfestes stehen das Armbrustschiessen der Kadetten und die Narrenfigur „Fulehung“.
Jährlich findet am Wochenende, welches dem Monatswechsel Januar-Februar am nächsten steht, die Thuner Fasnacht statt. Nach der Reformation verschwand der Fasnachtsbrauch während ca. 300 Jahren aus der Region. Der am 1. September 1998 gegründete Verein Fasnachtsfreunde Thun schaffte es, eine neue Fasnacht mit Ichüble am Donnerstag, Schnitzelbank Soirée am Freitag, Kinder- und Gassenfasnacht am Samstag sowie einem Umzug am Sonntag als neuen Kulturevent zu gestalten.
Im Sommer finden seit 2003 alljährlich die Seespiele statt. Auf einer Bühne, die jedes Jahr neu im See aufgestellt wird, werden Musicals dargeboten.
Das Thuner Stadtorchester führt jährlich vier Symphoniekonzerte sowie ein Kammerkonzert durch. Seit 1998 steht es unter Leitung des jungen Freiburger Dirigenten Laurent Gendre.
Das Internationale Drehorgelfestival mit nahezu 200 Instrumenten findet alle zwei Jahre statt.
Museen
Das Kunstmuseum Thun wurde 1948 gegründet. Der Schwerpunkt seiner Dauer- und Sonderausstellungen liegt bei der Gegenwartskunst.
Das Schlossmuseum präsentiert neben Exponaten zur Lokalgeschichte und zur Schweizer Militärgeschichte unter anderem auch bedeutende Sammlungen von Thuner Majolika und antikem Spielzeug.
In einem Pavillon im Schaudapark ist das Wocher-Panorama zu besichtigen, das älteste erhaltene Panorama der Welt.
Sport und Freizeit
Das sportliche Aushängeschild der Stadt ist der FC Thun. Der Verein spielte von 2002 bis 2008 in der obersten Schweizer Fussballliga, der Super League und qualifizierte sich 2005 überraschend für die Champions League. Nach zwei Jahren in der Challenge League stieg der FC Thun auf die Saison 2010/11 wieder in die oberste Spielklasse auf. Weitere erfolgreiche Sportvereine sind Wacker Thun (Herren) und DHB Rotweiss Thun (Frauen) im Handball und der SC Thunerstern im Rollhockey.
Die Thunerin Tanja Frieden gewann an den Olympischen Winterspielen 2006 Gold im Snowboardcross. Der Thuner Ernst Fivian gewann an den Olympischen Spielen in Helsinki Silber im Kunstturnen.
Die Region rund um Thun war Austragungsort der Orientierungslauf-Weltmeisterschaft 1981.
Thun ist seit 1997 auch der Austragungsort der River Jam, ein Kanu-Freestyle-Event, welches in der Scherzligschleuse stattfindet. Highlights waren 2002 die Europameisterschaften und 2009 die Kayak Freestyle Weltmeisterschaften.
Die beliebteste Freizeitanlage im Sommer ist das Strandbad am Thunersee, «der Strämu», wie die Einheimischen sagen. Mit seiner Aussicht auf die Berner Alpen gilt es als eines der schönsten in der Schweiz. Es bietet neben direktem Zugang zum Thunersee auch beheizte künstliche Becken mit 50-m-Schwimmbahnen und einem Zehn-Meter-Sprungturm. Auch die Aare lockt Schwimmer an, entweder im Flussbad Schwäbis oder auch mitten in der Altstadt, wo Mutige von Brücken aus in den Fluss springen. Ein besonderes Erlebnis ist zudem die äusserst beliebte Schlauchbootfahrt auf der Aare bis in die Bundesstadt Bern.
Einen wichtigen Platz im Thuner Nachtleben nahm das Selve-Areal ein. Es handelt sich um ein ehemaliges Industriegelände, auf welchem nach dem Niedergang der Metallwerke Selve AG anfangs der Neunzigerjahre Bars, Discos und Clubs einzogen. 2007 mussten diese Betriebe zum Teil einer Neuüberbauung weichen. Über die Stadt hinaus bekannt ist zudem das Kulturlokal Café Bar Mokka mit seinen regelmässigen Konzertveranstaltungen. Im Sommer treffen sich die Thuner an Abenden und Wochenenden auf dem Mühleplatz direkt an der Aare im Zentrum von Thun. Auf diesem Platz, auf welchem früher die Mühle stand, haben sich diverse Kaffees eingerichtet.
Stadtentwicklung
Thun ist eine der grösseren Städte (elftgrösste Stadt der Schweiz) der Schweiz, die immer noch Wachstumsraten aufweist. So steigt die Einwohnerzahl seit Jahren ungebremst. Aber auch städtebaulich sind einige Projekte mehr oder weniger weit in der Realisierung fortgeschritten.
Im Jahr 2009 wurde der Hochwasserstollen in Betrieb genommen, der die Stadt besser vor Überschwemmungen schützen soll. Dieser führt vom Bahnhof der Bahnlinie entlang bis unterhalb des Flusskraftwerkes Schwäbis, wo das Wasser wieder in die Aare eingeleitet wird.
Im ehemaligen Industrieareal der Selve entsteht seit 2008 ein neuer Stadtteil mit Verwaltungs-, Geschäfts- und Wohnüberbauungen.Auch rund um den Güterbahnhof weichen ebenfalls alte Fabrikareale modernen Neuüberbauungen. Im Dürrenast wird der Schadausaal zu einem Kongresszentrum ausgebaut und am Lachenkanal ein neues Hotel geplant.
An der Autobahnausfahrt Thun-Süd ist ein Fussballstadion mit Einkaufszentrum im Bau und wird 2011 eröffnet.
Im Strassenbau stehen einige Projekte an. Der Verkehr wird heute immer noch weitgehend durch die Innenstadt geschleust. Neue Umfahrungen sind geplant.
Gesundheitswesen
Thun verfügt über ein öffentliches Spital mit 24-Stunden-Notfallversorgung. Es gehört zum Klinikverbund der Spitäler STS.
Städtepartnerschaften
Persönlichkeiten
- Hedwig Anneler (1888–1969), Ethnologin und Schriftstellerin
- Lukas Bärfuss (* 1971), Schriftsteller und Dramatiker
- Elisabeth Baumann-Schlachter (1887–1941), Schriftstellerin
- Guy Bovet (* 1942), Organist und Komponist
- Markus Eggler (* 1969), Curler
- Philipp Fankhauser (* 1964), Bluesmusiker und Songwriter
- Markus Feldmann (1897–1958), Bundesrat
- Tanja Frieden (* 1976), Snowboarderin
- Gilbert Glaus (* 1955), Radrennfahrer
- Stefan Haenni (* 1958), Kunstmaler
- Ursula Haller (* 1948), Nationalrätin
- Johannes Jegerlehner (1871–1937), Schriftsteller
- Ueli Kestenholz (* 1975), Snowboarder
- Hanspeter Latour (* 1947), Fussballtrainer
- Zdravko Kuzmanović (* 1987), serbischer Fussballspieler
- Peter Lehner (1922–1987), avantgardistischer Dichter
- Nico Müller (* 1992), Schweizer Rennfahrer
- Ralph Pichler (* 1954), Bobfahrer
- Simona de Silvestro (* 1988), Automobil-Rennfahrerin
- Michael Wertmüller (* 1966), Komponist und Schlagzeuger
- Jean Ziegler (* 1934), Politiker, Professor und Schriftsteller
Persönlichkeiten mit zeitweiligem Wohnsitz in Thun:
- Charles-Louis-Napoléon Bonaparte (1808–1873), später als Napoléon III. Kaiser von Frankreich
- Johannes Brahms (1833–1897), deutscher Komponist
- Guillaume-Henri Dufour (1787–1875), Mitbegründer der Militärschule von Thun, späterer General
- Heinrich von Kleist (1777–1811), deutscher Dichter
- Elisabeth Müller (1885–1977), Schriftstellerin, war Lehrerin an der Übungsschule des Lehrerinnenseminars
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Wellenreiten im Kielwasser auf der Oberen Schleuse
Weblinks
Commons: Thun – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Thun in der Topographia Helvetiae, Rhaetiae et Valesiae (Matthäus Merian) – Quellen und VolltexteWiktionary: Thun – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, ÜbersetzungenEinzelnachweise
- ↑ Statistik Schweiz – Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung nach Kantonen, Bezirken und Gemeinden
- ↑ Mitarbeiter: Thun Kennzahlen. Arbeit. In: Offizielle Webseite. Bundesamt für Statistik, 2011, S. 1, abgerufen am 28. August 2011 (HTML, deutsch, Jahresdurchschnitt).
- ↑ Mitarbeiter: Thun Kennzahlen. Bevölkerung. In: Offizielle Webseite. Bundesamt für Statistik, 2011, S. 1, abgerufen am 28. August 2011 (HTML, deutsch).
- ↑ Ernst Theodor Gaupp: Deutsche Stadtrechte des Mittelalters, mit rechtsgeschichtlichen Erläuterungen. Zweiter Band, Breslau 1852, S. 107–111, online.
- ↑ thun-gabrovo.ch: Aktuell - Städtepartnerschaft Thun-Gabrovo, Zugriff am 7. Juni 2011
- ↑ togothun.ch: Gadjagan, Zugriff am 7. Juni 2011
Politische Gemeinden im Verwaltungskreis ThunAmsoldingen | Blumenstein | Buchholterberg | Burgistein | Eriz | Fahrni | Forst-Längenbühl | Gurzelen | Heiligenschwendi | Heimberg | Hilterfingen | Höfen bei Thun | Homberg | Horrenbach-Buchen | Kienersrüti | Niederstocken | Oberhofen am Thunersee | Oberlangenegg | Oberstocken | Pohlern | Reutigen | Schwendibach | Seftigen | Sigriswil | Steffisburg | Teuffenthal | Thierachern | Thun | Uebeschi | Uetendorf | Unterlangenegg | Uttigen | Wachseldorn | Wattenwil | Zwieselberg
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Thun — Thun, verb. irregul. Präs. Ind. ich thue, du thust, er thut; Conj. ich thue, du thuest, er thue; Imperf. ich that, (in einigen Gegenden ich thäte;) Conj. ich thäte; Mittelw. gethan; Imper. thue, thu. Es ist bald ein Activum, bald ein Neutrum,… … Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart
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