Studienzufriedenheit

Studienzufriedenheit

Studienzufriedenheit ist die "Zufriedenheit mit dem Studium allgemein"[1]. Die allgemeine Studienzufriedenheit ist bestimmt durch die Zufriedenheit mit einzelnen Aspekten des Studiums. Sie wird in Studentenbefragungen gemessen, so werden Informationen über Studienqualitätsmerkmale gewonnen. Es handelt sich dabei um eine Evaluation von Zufriedenheit von Studenten mit ihrem Studium zum Zweck der Verbesserung der Lehre. Eine Lehrevaluation kann dabei Teil einer Studienzufriedenheitsbefragung sein. Studienzufriedenheit findet keinen Einsatz bei der Akkreditierung von Studiengängen im Rahmen des Bologna-Prozesses.

Inhaltsverzeichnis

Theoretischer Hintergrund

Eine aktuelle Theorie baut auf Talcott Parsons AGIL-Schema auf. Demnach sind die zentralen Kategorien für die Erklärung von Studienzufriedenheit bzw. Unzufriedenheit:

  • Fähigkeiten und Bedürfnisse der Studenten,
  • die Anforderungen und Angebote der Hochschule,
  • Ziele und antizipierte Erfüllungszustände,
  • sowie Wertorientierungen der Studierenden (sofern sie denen der Hochschulumwelt entsprechen).

Andere Ansätze sehen Studienzufriedenheit eher nach dem Kongruenzmodell von John L. Holland (interaktionistischer Ansatz), wonach sich Studienzufriedenheit als Resultat von passenden Personen-Einstellungen (personologistischer Ansatz) und Umwelt-Bedingungen (situationistischer Ansatz) einstellt.

In der US-amerikanischen Hochschulforschung wird sie als ein wesentlicher Indikator für "institutional effectiveness" (Franklin 1996: 1043) betrachtet. Dort geben einige Universitäten „Studienzufriedenheits-Garantien“ um einen Wettbewerbsvorteil bei der Akquise von Studenten zu haben.

An deutschen Hochschulen, v.a. an sogenannten "Eliteuniversitäten" werden Studienzufriedenheitsmessungen vorgenommen, um aus studentischer Perspektive die Lehr- und Sudienqualität zu analysieren.

Messung der Studienzufriedenheit

Analog der Messung der Kundenzufriedenheit oder Mitabeiterzufriedenheit kann die Studienzufriedenheit mit den Mitteln der empirischen Sozialforschung erhoben werden. In der Praxis werden üblicherweise Studentenbefragungen mittels Fragebogen durchgeführt. Dabei werden meist Teilaspekte der Studienzufriedenheit im Hinblick auf die Wichtigkeit für den jeweiligen Studenten und die Zufriedenheit mit der Umsetzung dieses Aspektes an der Hochschule erfragt.

Oftmals werden folgende Teilaspekte der Zufriedenheit genannt: Zufriedenheit mit

  • den Studieninhalten
  • den Studienbedingungen und
  • der Studienbelastungen[2].

Siehe auch

Literatur

  • Schmidt, Uwe (Hrsg.) (2006). Übergänge im Bildungssystem. Motivation – Entscheidung – Zufriedenheit. Hochschulforschung Band 3. VS Verlag für Sozialwissenschaften. 2006, Wiesbaden. Darin: Damrath, Cornelia. Studienzufriedenheit – Modelle und empirische Befunde (S. 227-293)

Einzelnachweise

  1. vgl. Rainer Westermann 2001: 694
  2. Spies, K., Westermann, R., Heise, E. & Schiffler, A. (1996). Discrepancies between needs and supplies as determinants of student satisfaction. Empirische Pädagogik, 10 (4), 377-409.

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