- Stylus Phantasticus
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Der Stylus Phantasticus (auch Stylus Fantasticus oder Fantastischer Stil) ist eine aus Italien stammende Stilrichtung in der Musik des Barock, deren Anfänge auf Claudio Merulo zurückgehen und die in der norddeutschen Orgelschule des späten 17. Jahrhunderts ihren Höhepunkt erreichte.
Im Stylus Phantasticus gehaltene Stücke zeichnen sich durch ein aus der Improvisationspraxis abgeleitetes dramatisch anmutendes Spiel aus, bei dem kurze, sehr unterschiedliche und teilweise dissonante Abschnitte auf originelle Weise miteinander verknüpft werden.
Weitere Pioniere dieses Stils neben Merulo waren Girolamo Frescobaldi (1583–1643), Giovanni Pandolfi (c. 1620–1669) und Johann Jakob Froberger (1616–1667). In den Sonaten Giovanni Pandolfis und Dietrich Buxtehudes erreicht der Stylus Phantasticus einen Höhepunkt durch die Verwendung von Ostinato-Strukturen, über denen die Soloinstrumente, ähnlich der heutigen Improvisationspraxis des Jazz, komplexe Kontrapunkte entwickeln.
Quelle
- Gilles Cantagrel (Hrsg.): Guide de la musique d’orgue. Éditions Fayard, Paris 1991, ISBN 2-213-02772-2
Kategorie:- Musikalische Satzweise
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