- Styx
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Styx (griechisch Στύξ, bei Homer Στυγὸς ὕδωρ,[1] Wasser des Grausens) ist in der griechischen Mythologie neben Acheron, Lethe, Kokytos, Phlegethon und Eridanus ein Fluss der Unterwelt und eine Flussgöttin. Im Griechischen ist die Styx weiblich, was für griechische Flussnamen selten ist. Im Deutschen sind beide Geschlechter – sowohl der als auch die Styx – geläufig.
Inhaltsverzeichnis
Mythos
Styx ist nach Hesiod die Tochter des Okeanos und der Tethys,[2] bei Hyginus ist sie die Tochter der Nyx und des Erebos.[3]
Entsprechend der Sage stellt der Fluss Styx die Grenze zwischen der Welt der Lebenden und dem Totenreich Hades dar. Er umfließt den Hades neun Mal. Die Seelen der Toten werden von Charon, dem Fährmann, über den Fluss geschifft. Damit sie den Fährmann Charon bezahlen konnten, wurde den Toten eine Münze (Obolus) unter die Zunge gelegt und somit in den Tod mitgegeben. Verstorbenen, denen diese Münze nicht mitgegeben wurde, mussten die Ewigkeit am Ufer des Flusses verbringen, was das Begräbnis und die ordentliche Totenweihe außerordentlich wichtig machte.
Dem Wasser des Flusses Styx wurden verschiedene Eigenschaften zugesprochen: zum einen wurde Achilles, der Held der Ilias (der Sage vom Untergang Trojas), von seiner Mutter Thetis darin gebadet, was ihn unverwundbar machte. Nur die Ferse, an der sie ihn festhielt, wurde nicht gebadet und so auch nicht unverwundbar. Diese „Achillesferse“ wurde ihm zum Verhängnis. Zum anderen galt das Wasser als giftig; Alexander der Große soll damit vergiftet worden sein.
Ihren heiligsten Eid schworen die olympischen Götter in der Regel „beim Styx“. Der mutwillige Bruch eines solchen Eides hatte für sie schwerwiegende Folgen, nämlich den Verlust der Stimme für neun Jahre.
Rezeption
Der Totenfluss Styx taucht später vielfach als literarisches Motiv auf, so etwa in Dantes Göttlicher Komödie, bei Thomas Mann in Tod in Venedig, Der Kleiderschrank und Die Betrogene sowie in dem Gedicht Das Unabänderliche von Charles Baudelaire. Else Lasker-Schülers erster Gedichtband trägt den Titel Styx. Auch in der Musik dient er als Titelgeber, beispielsweise in Kompositionen von Michael Beil, Erwin Koch-Raphael oder in dem Song Joyride on Styx der Pop-Musikgruppe Chiabola sowie dem Namen der Rockgruppe Styx.
Literatur
- Erich Bethe: Styx 3. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band IV A,1, Stuttgart 1931, Sp. 464–465.
- Felix Bölte: Styx 1. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band IV A,1, Stuttgart 1931, Sp. 457–463.
- F. Giudice: Styx. In: Lexicon Iconographicum Mythologiae Classicae (LIMC). Band VII, Zürich/München 1994, S. 818–820.
- Otto Waser: Styx. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 4, Leipzig 1915, Sp. 1566–1579 (Digitalisat).
Weblinks
Commons: Styx – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Styx im Theoi Project (englisch)
Einzelnachweise
Kategorien:- Okeanide
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