Gustave Dore

Gustave Dore
Gustave Doré

Paul Gustave Doré (* 6. Januar 1832 in Straßburg; † 23. Januar 1883 in Paris) war ein französischer Maler und Grafiker, der sich vor allem als Illustrator einen Namen machte.

Dorés Begabung als Zeichner fiel schon als Schüler auf. Zudem begann er als Siebenjähriger, mehrere Instrumente zu spielen, so auch Violine, die er in der Folge virtuos beherrschte. Mit neun Jahren versuchte er sich erstmals an der Illustration von Dante Alighieris Göttlicher Komödie. Mit dreizehn Jahren kam er nach Paris und war mit 15 Jahren 1847 bereits als Illustrator beim Journal pour rire tätig. Im gleichen Jahr wurde auch seine erste Arbeit, Die Abenteuer des Herkules, im Pariser Verlag Aubert veröffentlicht.

Bekannt wurde er 1854 mit seinen Holzstichen in François Rabelais Gargantua und Pantagruel und 1855 Honoré de Balzacs Tolldreiste Geschichten.

Im Folgenden illustriert er rund 90 Werke der Weltliteratur:

Entgegen einem weitverbreiteten Irrtum hat Gustave Doré niemals einen Roman von Jules Verne illustriert.

Dorés Bibel-Illustrationen gehören immer noch zu den bekanntesten überhaupt, er gilt als einer der größten Meister dieses Genres. Die 230 Bibelgraphiken von Doré wurden unter anderem von den berühmten Graphikern Pisan, Pannemaker und Laplante gestochen.

Seine Phantasie scheint unerschöpflich gewesen zu sein, er schuf bizarre Darstellungen von Fabelwesen, Monstern, Skeletten und geheimnisvollen Sagengestalten. Dabei sind die Stiche handwerklich hervorragend ausgeführt, die Tiefenwirkung und die Darstellung des Lichts sind meisterhaft.

Sein Werk beeinflusste den Surrealisten Salvador Dalí entscheidend, der sein druckgrafisches Werk ebenfalls an den großen Themen der Weltliteratur orientierte. Ebenfalls stark beeindruckt von Dorés Werk war Walter Moers, der 2001 seinen Roman Wilde Reise durch die Nacht um 21 Bilder Dorés konstruierte. Der Künstlerin Valentine Hugo zufolge verwendete Max Ernst für seine Collagenserie Une semaine de bonté - Eine Woche der Güte (1933) neben zeitgenössischen Illustrationen auch Grafiken Dorés. Seine Illustrationen zu Samuel Taylor Coleridges The Rime of the Ancient Mariner bezeichnete er selbst als seine besten.

Inhaltsverzeichnis

Werkbeispiele

Öffentliche Sammlungen

Brasilien

  • Museu Nacional de Belas Artes, Rio de Janeiro

Frankreich

Kanada

  • Art Gallery of Hamilton, Hamilton, ON

Portugal

  • Biblioteca Nacional, Lissabon

Spanien

  • Museo de Bellas Artes de A Coruña, Coruña

USA

  • MFA - Museum of Fine Arts, Boston, Boston, MA
  • Denver Art Museum, Denver, CO
  • The Detroit Institute of Arts, Detroit, MI
  • Dahesh Museum of Art, New York, NY
  • Joslyn Art Museum, Omaha, NE
  • The Frances Lehman Loeb Art Center, Poughkeepsie, NY
  • The John and Mable Ringling Museum of Art, Sarasota, FL
  • ASUART - Arizona State University Art Museum, Tempe, AZ

Literatur

  • Walter Moers: Wilde Reise durch die Nacht. mit Illustrationen Dorés, einer tabellarischen Biographie und einem Verzeichnis der wichtigsten Werke.
  • H. Guratzsch / G. Unverfehrt (Hrsg.): Gustave Doré. – Die bibliophilen Taschenbücher (2 Bände). Harenberg, Göttingen 1982, ISBN 3883793485.
  • Gustave Doré. 1990, ISBN 3359002539

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Gustave Dore — Gustave Doré Pour les articles homonymes, voir Gustave et Doré. Gustave Doré par Nadar …   Wikipédia en Français

  • Gustave Doré — Paul Gu …   Deutsch Wikipedia

  • Gustave Doré — Doré fotografiado por Nadar Nombre de nacimiento Paul Gustave Doré …   Wikipedia Español

  • Gustave Doré — This article is about the French artist. For other uses, see Doré (disambiguation). Gustave Doré Born January 6, 1832(1832 01 06) …   Wikipedia

  • Gustave Doré — Pour les articles homonymes, voir Gustave et Doré. Gustave Doré par Nadar Gustave Doré est un illus …   Wikipédia en Français

  • Gustave Doré — Paul Gustave Doré (Estrasburgo, 6 de enero de 1832 París, 23 de enero de 1883) artista francés, grabador e ilustrador …   Enciclopedia Universal

  • Paul Gustave Dore — Gustave Doré Paul Gustave Doré (* 6. Januar 1832 in Straßburg; † 23. Januar 1883 in Paris) war ein französischer Maler und Grafiker, der sich vor allem als Illustrator einen Namen machte. Dorés Begabung als Zeichner fiel schon als Schüler auf.… …   Deutsch Wikipedia

  • La Tauromachie de Gustave Doré — Gustave Doré, Corrida (1860). La Tauromachie de Gustave Doré est un recueil de trente cinq gravures et six lithographies exécutées alors qu il avait pour mission d illustrer des récits de voyage en Espagne. Commencée en 1854, pendant un séjour… …   Wikipédia en Français

  • Les Saltimbanques (Gustave Doré) — Les Saltimbanques Artiste Gustave Doré Année 1874 Type Huile sur toile Technique …   Wikipédia en Français

  • Rue Gustave-Doré — 17e arrt …   Wikipédia en Français

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”