Bai Xing Yong

Bai Xing Yong

Bai Xing Yong (* 1937 in Guilin, China) ist ein chinesischer Autor.

Seine Familie zog einige Male innerhalb Festland-Chinas um. Er lebte zeitweise in Nanking, Shanghai, Chongqing und Hongkong. Er hatte neun Geschwister mit denen zusammen er im muslimischen Glauben aufwuchs. Als Bai Xing Yong sieben Jahre alt war, erkrankte er an Tuberkulose und musste aus diesem Grund für einige Zeit von seiner Familie getrennt leben. In Hongkong besuchte er dann von 1948 bis 1952 die katholische Jungen-Hochschule La Salle, wurde also nun katholisch erzogen. 1952 floh er dann mit seiner Familie nach Taiwan (der damaligen Insel Formosa), wo sein Vater jetzt als Kuomintang-General arbeitete. Dort fing Bai Xing Yong 1957 sein Studium an. Er studierte an der Universität Chenggong in Tainan Wasserbau, da er vorhatte, an dem Drei-Schluchten-Damm-Projekt zu arbeiten. Bald darauf entdeckte er sein Interesse an Literatur. Deshalb wechselte er auf die Staatliche Universität Taiwan in Taipei und studierte dort Englische Literatur. Hier begann er mit einigen anderen Studenten eine Literaturzeitschrift, genannt Moderne Literatur, in der er sein Talent zeigen und seine ersten Werke veröffentlichen konnte. Nach dem Abschluss dieses Studiums zog der Schriftsteller in die USA, um in der Universität von Iowa Kreatives Schreiben und Literaturtheorien zu studieren. Nachdem er dort sein MA bekam, wurde er Professor für Chinesische Literatur an der University of California, Santa Barbara. In den USA wechselte er seine Religion und wurde Buddhist. Seit 1994 ist Bai Xing Yong in Rente und literarisch fast nicht mehr aktiv.

Inhaltsverzeichnis

Charakteristik

Bai Xing Yong ist durch Prägung seines Vaters ein Sympathisant der Kuomintang. In seinen Werken ist erkennbar, dass er sehr viel Wert auf besondere Details legt, seine Ideen aber sehr kurz zusammenfasst. Dies macht seine Werke leicht verständlich, selbst für nicht so gut geschulte Leute. Die meisten seiner literarischen Werke hat er aus der Perspektive einer Randfigur geschrieben. In seinen Erzählungen gibt er sich als neutralen Beobachter und wahrt die Distanz zwischen Erzähler und dem Erzählten.

Werke

  • 1958 - Die alte Jin (Erzählung)
  • 1960 - Yu Qing Sao (Erzählung)
  • 1960 - Der Traum im Mondlicht(Erzählung)
  • 1964 - Jugend (Erzählung)
  • 1964 - Tod in Chicago (Erzählung)
  • 1964 - Besteigung eines Wolkenkratzers (Erzählung)
  • 1964 - Ein Tag im Lande des Glücks (Erzählung)
  • 1964 - Die Reise nach Rire Island (Erzählung)
  • 1969 - Ein Himmel voller blitzender Sterne (Erzählung)
  • 1971 - Menschen in Taipei (14 Erzählungen)
  • 1983 - Söhne des Bösen (Roman)

Quellen

  • Wolf Baus Nachwort in: Bai Xian Yong. Einsam mit Siebzehn. Diederichs, Köln 1986, ISBN 3-424-00856-7, S. 191–205
  • Wolf Baus: Literatur und Literaturpolitik in Taiwan nach 1945. In: Helmut Martin u. a. (Hrsg.): Blick über das Meer. Chinesischer Erzählungen aus Taiwan. Frankfurt am Main 1982, S. 16–42
  • Wolfgang Kubin: Der Blick vom Rand: Taiwan, Hongkong und Macau. In: Wolfgang Kubin: Die chinesische Literatur im 20. Jahrhundert. In Geschichte der chinesischen Literatur. Band 7, München 2005, S. 251–270
  • Bai Xian Yong: Die chinesische Studentenbewegung im Ausland: Exilschriftsteller in der Neuen Welt. Rede gehalten 1981 in Singapur. In: Bai XianYong: mingxing kafei guan: bai xianyong lunwen zawen ji. Taipei 1984. S. 33–37. Deutsche Übersetzung in: Helmut Martin (Hrsg.): Bittere Träume. Selbstdarstellungen chinesischer Schriftsteller. Taipei 1992, S. 199–205
  • Charlotte Dunsing: Taiwanesische Realität in der Literatur. In: Helmut Martin: Blick über das Meer. Chinesische Erzählungen aus Taiwan. Frankfurt 1982, S. 385–400

Weblinks


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