- Stürzende Linien
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Stürzende Linien werden auf Fotos solche Linien und Kanten genannt, die aufeinander zustreben, obwohl sie in Wirklichkeit parallel verlaufen. Der Effekt tritt auf, wenn die Kanten des Abbildungsgegenstands nicht parallel zur Projektionsfläche liegen.
Inhaltsverzeichnis
Beispiele
Verzeichnungsarme Kameraobjektive bilden Gegenstände in einer Zentralprojektion ab. Das Bild links zeigt eine Hochhausfront. Obwohl die Fenster in Wirklichkeit quadratisch und parallel zueinander angeordnet sind, scheinen die senkrechten Kanten in einem Punkt zusammenzulaufen.
Der Turm rechts im Bild erscheint an der Basis unverzerrt in Parallelprojektion. Im oberen Bereich geht die Projektion in eine Zentralprojektion über und verjüngt den Turm zu einer Spitze.
Korrektur von unerwünschten Verzerrungen
Eine fotografische Kamera gehorcht den Gesetzen der Zentralperspektive. Parallele Linien im Motiv werden daher nur dann im Bild ebenfalls parallel verlaufen, wenn sie im Motiv in einer Ebene liegen, die parallel zur Filmebene liegt. Wird also die Kamera z. B. vor einem Haus nach oben verschwenkt, entstehen stürzende Linien, das Haus scheint nach hinten zu kippen.
In vielen Fällen besteht aber der Wunsch, derartige Verzerrungen zu beseitigen; die dazu notwendige Maßnahme wird als Shiften bezeichnet. Bei Großformatkameras bzw. dem Tilt- und Shift-Objektiv von Kleinbild- und Mittelformatkameras wird dies vermieden, indem zur Wahl des Bildausschnitts nicht die Kamera verschwenkt, sondern der Bildausschnitt verschoben wird.
Bei Entzerrung eines Bildes sollte man aber behutsam vorgehen. Werden stürzende Linien zu Parallelen verzerrt, hat der Betrachter den Eindruck, diese Linien würden nach oben auseinanderlaufen.
Siehe auch
Weblinks
- Panorama Tools, ermöglicht auch die Korrektur von Verzeichnungen der Optik und die Ausrichtung des Bildes (Entfernung stürzender Linien) siehe: PanoTools, Hugin (Software) bzw. PTOpenGUI (freie Software)
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