- Sweep Picking
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Sweep Picking (auch Sweeping oder manchmal auch Economy Picking genannt) ist eine Spieltechnik für die E-Gitarre.
Beim Sweep picking "fegt" der Spieler das Plektrum mit der Anschlaghand in eine Richtung über mindestens 2 Saiten.
Sie wurde entwickelt, um bestimmte Tonabfolgen, Patterns, auf der Gitarre schneller oder fließender als beim Alternate Picking spielen zu können, indem man die Bewegung der Anschlaghand auf das Nötigste minimiert.
Sweeping ist am besten vergleichbar mit dem Anschlagen eines Akkords auf mehrere Saiten mit einem einzigen Ab- (oder Auf-)schlag. Im Unterschied dazu erklingen die Töne üblicherweise nicht gemeinsam, sondern nacheinander. Der Anschlag wird in einer gleichmäßigen, kontrollierten Geschwindigkeit durchgeführt, wobei die Saiten, die gerade nicht erklingen sollen, abgedämpft werden.
Die Saiten werden mit der Greifhand nacheinander gegriffen. Das Abdämpfen der Saiten die während des Anschlages noch nicht oder nicht mehr erklingen sollen, erfolgt folgendermaßen: Die Saiten, die von der Tonhöhe unter der gegriffenen Saite liegen, werden mit der Schlaghand und die Saiten über der gegriffenen mit der Greifhand abgedämpft.
Es ist aber natürlich auch möglich den Sweep-Anschlag dazu zu nutzen, Akkorde fließend mit dem Plektrum zu "zupfen" und die einzelnen Töne nicht abzudämpfen.
Durch Sweep picking können u.a. schnell gespielte Tonfolgen mit großen Intervallschritten und Arpeggios entstehen.
Die Sweep-Technik kann durch einzelne Hammer-Ons, Pull-Offs und Wechselschläge fließend ergänzt und durchzogen werden. Dies erfordert jedoch einen beträchtlichen Übungsaufwand, wenn ein Spieler bisher nur Wechselanschlag beherrscht.
Beim Sweeping mit Wechselanschlag braucht man eine ungerade Anzahl (1, 3, 5, 7 etc.) von Tönen pro Saite, wenn die grundsätzliche "Laufrichtung" der Tonfolge (von "Tief" nach "Hoch" oder umgekehrt) beibehalten werden soll. Das Plektrum wird beim Wechsel der Saite in ein Schlagrichtung von Saite zu Saite durchgezogen, danach erfolgen Wechselschläge bis der Spieler erneut die Saite wechselt. Um die "Laufrichtung" der Tonfolge zu ändern, muss der Spiele eine gerade Anzahl (2, 4, 6, 8 etc.) von Tönen pro Saite anschlagen.
Meistens wird Sweeping allerdings beim Spiel von Arpeggios angewendet und hauptsächlich im Metal und Hard Rock benutzt, um figurale Stücke aus dem Barock zu imitieren. Diese Technik kann aber auch öfter bei Jazz-, Fusion- und Jazz-Rock-Gitarristen beobachtet werden. Vor allem Frank Gambale, ein Jazz-Gitarrist, gilt als einer der Musiker, die die Technik zu dem gemacht haben, was sie heute ist.
Ein großer Nachteil dieser Technik ist allerdings, dass die Schlaghand teilweise das Tonmaterial vorschreibt, was die Greifhand als Nächstes zu spielen hat. Das führt dann dazu, dass bei typischen Auf- und Abbewegungen bei Skalen oder Arpeggios Töne ausgelassen oder chromatische Füllnoten hinzugefügt werden, damit die Regel über die gerade bzw. ungerade Anzahl der Töne pro Saite eingehalten werden kann. Man hat also bei weitem nicht die Freiheit wie beim Wechselschlag (Alternate Picking). Dies nimmt man aber zugunsten des Tempos in Kauf.
Bekannte Vertreter sind u.a. Synyster Gates, Django Reinhardt, Jeff Loomis, Michael Angelo Batio, Buckethead, Marty Friedman, Frank Gambale, Steve Hackett, Jason Becker, Shawn Lane, Yngwie Malmsteen, Vinnie Moore, John Petrucci, Rusty Cooley, Alex Skolnick, Glenn Tipton, Jerry C., Alexi Laiho, Herman Li, Jari Mäenpää und Steve Vai.
Weblinks
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