Swetlana Allilujewa

Swetlana Allilujewa
Vater und Tochter, 1935

Swetlana Iossifowna Alliluyeva (russisch: Светлана Иосифовна Аллилуева) * 28. Februar 1926 in Moskau) ist das jüngste Kind und die einzige Tochter des sowjetischen Staats- und Parteichefs Josef Stalin und seiner zweiten Frau Nadeschda Allilujewa.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Wie die meisten Kinder der sowjetischen Nomenklatura wurde sie von Kindermädchen erzogen, von denen sie Deutsch als erste Fremdsprache lernte, und sah ihre Eltern nur gelegentlich. Ihre Mutter Nadeschda Allilujewa starb am 9. November 1932, als Swetlana sechs Jahre alt, ihr Bruder Wassilij elf Jahre alt war. Ihr Tod wurde offiziell als Folge einer Blinddarmentzündung dargestellt. Zahlreiche andere Theorien sehen einen Suizid, einen Mord im Auftrag Stalins oder durch seine Hand als Ursache.

Mit 16 Jahren verliebte sie sich in den jüdischen Filmemacher Alexei Kapler. Ihr Vater wandte sich vehement gegen die Beziehung des sechzehnjährigen Mädchens mit dem 24 Jahre älteren und erfahrenen Mann, der, wie Stalin vermutete, durch sie den Aufstieg suchte. Kapler wurde später zehn Jahre in die sibirische Industriestadt Workuta am Polarkreis verbannt. Stalina führte die Verbannung auf den Antisemitismus ihres Vaters zurück.

Mit 17 Jahren verliebte sie sich in einen Kommilitonen an der Universität Moskau, Grigori Morosow, der ebenfalls jüdisch war. Stalin gestattete widerwillig die Heirat, erklärte aber, er wolle den Bräutigam niemals treffen. 1945 wurde der Sohn Josef geboren. 1947 ließ sich das Ehepaar scheiden.

Swetlanas zweiter Ehemann war der Sohn des Politbüro-Mitglieds Andrei Alexandrowitsch Schdanow, Juri Schdanow. Sie heirateten 1949 und bekamen 1950 eine Tochter, Ekaterina. Die Ehe wurde bald danach aufgelöst.

Nach dem Tod des Vaters Josef Stalin 1953 nahm Swetlana den Nachnamen ihrer Mutter an und nannte sich Swetlana Allilujewa. In Moskau arbeitete sie als Lehrerin und Übersetzerin.

Die dritte Ehe, die von Swetlanas Nichte Galja und ihrer Freundin Eleonora Mikojan bezeugt wird, ging Swetlana mit Iwan Aleksandrowitsch Swanidse (auch Dschoni, Dschonik, Dschonrid nach John Reed, dem Autor des Buches über die Oktoberrevolution) ein. Er war der Sohn der Opernsängerin Maria Anissimowna Swanidse geb. Korona und Alexander Semjonowitsch Swanidse, dem Bruder von Stalins erster Ehefrau Jekaterina Semjonowna Swanidse, genannt Kato. Nach der Tötung der Eltern wuchs er bei deren früherer Haushälterin auf, die ihn aufnahm. Diese Ehe wurde von Stalina selbst nie erwähnt und es ist nicht bekannt, ob Kinder aus ihr hervorgingen, so der dem Kreml nahestehende Journalist Nikolai Swanidse.

Am 6. März 1967 wanderte Stalina über die US-Botschaft in Neu-Delhi in Indien und nach einem sechswöchigen Aufenthalt in der Schweiz in die USA aus. Ihre Kinder ließ sie in der Sowjetunion zurück. Unter dem Namen Swetlana Allilujewa verfasste sie verschiedene Bücher. In den USA heiratete sie in vierter Ehe den Architekten William Wesley Peters, einem langjährigen Mitarbeiter des berühmten Architekten Frank Lloyd Wright, mit dem sie 1973 eine Tochter, Olga, bekam.

Nach ihrer Scheidung zog sie 1982 mit der Tochter nach Cambridge. 1984 kehrte sie in die Sowjetunion zurück und lebte in Georgiens Hauptstadt Tiflis. 1986 schickte sie ihre 15jährige Tochter Olga Peters in den Westen zurück. Die Tochter ging in Großbritannien zu einer Schule in Saffron Walden bei Cambridge.

Ende 1996 wechselte Swetlana erneut in die USA. In den 1990er Jahren lebte sie vorübergehend in Bristol, Großbritannien. Zurück in den USA nahm sie den Nachnamen ihres geschiedenen und 1991 verstorbenen amerikanischen Ehemannes an. Inzwischen lebt sie als Lana Peters in einem Altenheim in Wisconsin, USA.

Schriften

  • 20 Briefe an einen Freund. Wien 1967
  • Das erste Jahr. Wien 1969

Literatur

  • Martha Schad: Stalins Tochter: Das Leben der Swetlana Allilujeva. Lübbe, Bergisch Gladbach, ISBN 3-7857-2158-7

Weblinks


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