- 85. Sinfonie (Haydn)
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Joseph Haydn komponierte die Sinfonie Nr. 85 im Jahr 1786. Anlass war eine Konzertreihe eines Pariser Musikvereins, die unter der Leitung des Grafen d'Ogny stattfand. Er schrieb sie für ein Orchester, das mit vierzig Violinen, zehn Kontrabässen und einer großen Holzbläsergruppe zu den größten Orchestern Europas gehörte.
Für die Pariser Konzerte schrieb Haydn insgesamt sechs Sinfonien. Der Beiname „La Reine“ (die Königin) stammt, wie bei anderen Sinfonien Haydns (zum Beispiel Abschiedssinfonie, Die Uhr, etc.) nicht von dem Komponisten selbst, sondern sie erhielt ihn wahrscheinlich deshalb, weil sie zu den Lieblingsstücken von Marie Antoinette gehörte.
Der erste Satz (Adagio) beginnt mit einer langsamen Einleitung und entspricht der Gravität des höfischen Lebens in Frankreich kurz vor der Revolution. Die anschließende Romanze (Allegretto) ist das eigentliche Kernstück. Die Variationen dieses zweiten, langsamen Satzes beruhen auf der Melodie des französischen Volksliedes "La gentille et jeune Lisette". Die Variationen ergeben sich aus der jeweils wechselnden Begleitung bei jeder Wiederkehr der Melodie. Der dritte Satz ist ein beschwingtes Menuett, das schon ein wenig den Wiener Walzer vorausahnen lässt (Allegretto). Das brillante Finale (Presto) schließlich wechselt zwischen lockeren Passagen und strengeren, polyphonen Teilen.
Weblinks, Noten
- Hörbeispiele und Partitur der 85. Sinfonie Haydns vom Projekt "Haydn 100&7" der Haydn-Festspiele Eisenstadt
- Joseph Haydn: Sinfonia No. 85. Philharmonia No. 785, Universal Edition Wien, Reihe: Kritische Ausgabe sämtlicher Sinfonien von Joseph Haydn, herausgegeben von H. C. Robbins-Landon.
Siehe auch
Liste der Sinfonien Joseph Haydns
Nr. 82 C-Dur „Der Bär“ · Nr. 83 g-Moll „Die Henne“ · Nr. 84 Es-Dur · Nr. 85 B-Dur „La Reine“ · Nr. 86 D-Dur · Nr. 87 A-Dur
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