- Sárvár
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Sárvár Basisdaten Staat: Ungarn Region: Nyugat-Dunántúl
(Westtransdanubien)Komitat: Vas Koordinaten: 47° 15′ N, 16° 56′ O47.2516.933333333333Koordinaten: 47° 15′ 0″ N, 16° 56′ 0″ O Einwohner: 14.717 (1. Jan. 2011) Telefonvorwahl: (+36) (95) Postleitzahl: 9600 KSH kódja: 21306 Struktur und Verwaltung Gemeindeart: Stadt Bürgermeister: Tibor Dénes, dr. Postanschrift: Várkerület 2-3
9600 SárvárWebpräsenz: Sárvár [ˈʃaːrvaːr] (deutsch: Kotenburg bzw. Rotenturm an der Raab) ist eine Stadt in Ungarn. Sie liegt an der Landstraße 84 zwischen Sopron (Ödenburg) und dem Plattensee im Komitat Vas. Die Stadt hat etwa 15.600 Einwohner und ist als Kreisstadt ein Verwaltungszentrum.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die westungarische Stadt war im Spätmittelalter sehr bedeutend. Sie weist eine der ganz wenigen ungarischen Wasserburgen auf. Der Stadtname, der sich mit „Schlammburg“ übertragen ließe, könnte dafür sprechen, dass die Festungsanlage die Keimzelle der Stadt war und sich ursprünglich in einer Sumpf- und Moorlandschaft am Zusammenfluss der Güns und der Raab befand. Ebenso plausibel wäre allerdings die Übersetzung von Sárvár als „Lehmburg“. Der Typ der Lehmburg mit Palisaden auf einem Erdwall war zumindest im frühmittelalterlichen Ungarn gebräuchlich.
In der Renaissance war die Stadt das Zentrum der ungarischen Reformation.
Burganlage
Das kastellartige ehemalige Wasserschloss Nádasdy wurde in der Renaissance um 1560 anstelle einer älteren Anlage errichtet und später barock umgebaut. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts lebte hier Elisabeth Báthory. Im Prunksaal der Anlage sind auf Bildern des Wiener Malers Hans Rudolf Müller von 1653 die siegreichen Schlachten ihres Gatten Ferenc Nádasdy, des „Schwarzen Ritters“, gegen die Türken dargestellt. Die letzten Besitzer der Burg waren die bayerischen Wittelsbacher.
Kurort und Thermalbad
Sárvár liegt an der ungarischen Bäderstraße, die von Sopron über Bük nach Keszthely und Hévíz am Balaton führt. Die Stadt beherbergt heute ein modernes Thermalbad. Bei Bohrungen im Jahr 1961 stieß man in einer Tiefe von 998 m auf alkaliwasserstoffkarbonhaltiges Thermalwasser, das mit einer Temperatur von 92 °C austritt. Das Wasser von Sárvár zeichnet sich durch einen sehr hohen Natriumchloridgehalt von 43 g/l aus. Außerdem sind noch Iod, Brom, Fluor und Borsäure enthalten. Anfang der 2000er Jahre wurde in unmittelbarer Nähe des alten Thermalbades eine neue Anlage gebaut. Die Stadt und das Thermalbad sind beliebtes Ausflugsziel für die Tagestouristen aus den benachbarten österreichischen Bundesländern und Wien. In neu entstandenen hochklassigen Hotels finden Besucher nun auch für längere Aufenthalte adäquate Angebote. Das Thermalbad selbst wird ebenfalls mit EU-Geldern im Jahr 2010 auf internationales Niveau gebracht.[1]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt gehört neben der Burganlage das Arboretum, ein Park mit einem sehr alten Baumbestand, mit dessen Anlage im 16. Jahrhundert während der Regierungszeit Ferdinand I. von Habsburg begonnen wurde. Dort wachsen neben zahlreichen einheimischen auch zahlreiche exotische Pflanzen wie japanische Akazien und Gleditschien. Einige der Eschen und Stieleichen sind 300 bis 400 Jahre alt.
Zu den jährlich wiederkehrende Kulturprogrammen der Stadt zählen in der ersten Septemberhälfte das „Internationale Husarentreffen“, die „Historien-Tage“ sowie Ende Oktober das Kürbisfestival.
Sport
Wenige Kilometer außerhalb von Sàrvàr befindet sich in Ostffyasszonyfa der Pannonia-Ring, eine der bekanntesten Motorradrennstrecken Europas.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- András Beythe (1564–1599), Botaniker
- István Károly Horváth (1931–1966), Philologe, Lehrer und Übersetzer
- László Kabos (1923–2004), Kabarettist und Schauspieler
- János Stekovics (* 1959), Redakteur, Fotoreporter, Verleger
- Gáspár Stekovics (* 1966), Maler
- József Vass (1877–1930), christlicher Politiker
Sonstige mit der Stadt verbundene Persönlichkeiten
- Ludwig III., der letzte bayerische König, starb hier 1921 im Exil.
Einzelnachweise
- ↑ Wofür Ungarn EU-Gelder ausgibt: drei Beispiele aus dem Tourismus im Pester Lloyd vom 24. März 2010 abgerufen am 27. März 2010
Weblinks
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