- São Nicolau (Kap Verde)
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São Nicolau Karte der Insel Gewässer Atlantischer Ozean Inselgruppe Ilhas de Barlavento Geographische Lage 16° 37′ N, 24° 16′ W16.615277777778-24.2711111111111312Koordinaten: 16° 37′ N, 24° 16′ W Länge 20 km Breite 45 km Fläche 388 km² Höchste Erhebung Monte Gordo
1.312 mEinwohner 12.700
33 Einw./km²Hauptort Ribeira Brava São Nicolau (dt.: „Sankt Nikolaus“) ist eine der kleineren (388 km²) und gebirgigen Kapverdischen Inseln im Norden des Archipels. Sie gehört zur Inselgruppe Ilhas de Barlavento (dt.: „Inseln über dem Wind“).
Inhaltsverzeichnis
Geographie
São Nicolau liegt im Norden des Archipels zwischen den Inseln São Vicente und Sal auf einem gemeinsamen Tiefseesockel mit den unbewohnten Inseln Santa Luzia, Raso und Branco und der Insel São Vicente. Es entsteht so ein vergleichsweise flaches und fischreiches Meeresbecken zwischen den genannten Inseln auf der ansonsten recht tiefen (5.300 m) Kapverdischen Meeresschwelle.
Höchste Erhebung ist der Monte Gordo (1.312 m), ein jüngerer ebenmäßiger Vulkankegel mit runder Kuppe. Das gebirgige Zentrum der Insel empfängt unregelmäßig Niederschläge, während die niedrigen Küstenregionen und ausgreifenden Halbinseln wüstenartig trocken sind. Nur in Fajã kann dank eines Süßwasserstollens in nennenswertem Umfang Bewässerungs-Landwirtschaft betrieben werden.
Die Distrikt-Stadt Vila da Ribeira Brava wird inzwischen in Einwohnerzahl und wirtschaftlicher Bedeutung von der im Süden gelegenen Hafen- und Fischerstadt Tarrafal de São Nicolau überholt.
Geschichte
Entdeckt wurde die Insel am St.-Nikolaus-Tag 1460 durch den Genueser Kapitän Antonio da Noli, der sie im Auftrag Heinrichs des Seefahrers für die portugiesische Krone in Besitz nahm. Eine stabile Besiedlung durch Sekundärkolonisation von den südlichen Inseln und neue Einwanderer aus Madeira und Portugal folgte erst im 18. Jahrhundert. Historisch spielte die Insel eine große Rolle durch das 1866 eröffnete Priesterseminar, das älteste in West-Afrika, zu dem auch eine weltliche Schule gehörte. Zu den ehemaligen Seminaristen zählen die größten Literaten und Künstler des Archipels des 19. und 20. Jahrhunderts, Wegbereiter der kapverdischen Identität und Unabhängigkeit. Der historische Stadtkern von Vila da Ribeira Brava gruppiert sich um die Bischofskirche Igreja Matriz de N. Senhora do Rosário, die früher größte Kirche Westafrikas, sowie das Geburtshaus des Dichters José Lopes da Silva (Pseudonym: Gabriel Mariano, *18. Mai 1928, †18. Februar 2002). Auf der anderen Talseite liegt das als Museum renovierte Semiar-Gymnasium.
Heute leben etwa 12.700 Einwohner auf der Insel, weitaus weniger als vor den verheerenden Dürre- und Hungerkatastrophen der 1940er Jahre, als ein großer Teil der Bevölkerung verhungerte oder nach São Tomé und Príncipe emigrierte.
Wirtschaft und Tourismus
Stärker als andere Inseln überlebt São Nicolau dank der Zuwendungen von Familienangehörigen in der Emigration.
Haupterwerbszweige vor Ort sind Fischfang und Emigration.
Der Tourismus hat große Möglichkeiten dank weiter Strände, schöner Wanderwege und einem Netzwerk kleiner Straßen. Noch ist er wenig entwickelt, weil die Verkehrsanbindung per Flugzeug und Fähre sich erst in den letzten Jahren verbessern. Bei Wanderern ist São Nicolau beliebt dank sehr schöner und im Vergleich zu Santo Antão weniger anstrengender Berg- und Küstenwanderungen.
Weblinks
Karten und Führer
Ilhas de Barlavento: Boa Vista | Ilhéu Branco | Ilhéu Raso | Sal | Santa Luzia | Santo Antão | São Nicolau | São Vicente | Ilhéu dos Pássaros
Ilhas de Sotavento: Brava | Fogo | Ilhéus do Rombo: Ilhéu Grande | Ilhéu de Cima | Maio | Santiago
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