- T. B. Joshua
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Temitope Balogun Joshua (* 12. Juni 1963 in Arigidin-Akoko in Ondo, Nigeria), ist ein charismatischer Heiler und Prediger. Er begründete die Kirche Synagogue Church of All Nations (SCOAN).
Inhaltsverzeichnis
Leben
Über die Jahre vor Gründung der Synagogue-Kirche, über Ausbildung und frühere Tätigkeiten ist nicht viel bekannt. Von Seiten seiner Anhänger wird behauptet, bereits die Geburt T. B. Joshuas sei von Mirakeln begleitet gewesen und er habe den Heiligen Geist schon im Mutterleib empfangen. Es ist bekannt, dass T. B. Joshua einer Aladura Kirche angehört hat, der New Temple Church, gegründet von Primate Oladunni. Bereits kurz nach Gründung der Synagogue-Kirche im Jahre 1991 machten Berichte von Wunderheilungen von sich reden, die über alles hinausgingen, was man von Geistheilungen bisher vernommen hatte. Es wird von T. B. Joshua behauptet, durch seine Gebete könnten sogar Erkrankungen wie HIV/AIDS oder Krebs geheilt werden. Die Predigten T. B. Joshuas stehen in der Tradition eines radikalen pflingstlerischen Enthusiasmus. Er erhält enormen Zulauf aus aller Welt, auch aus Europa und den USA pilgern zahlreiche Gläubige zu seiner Zentrale in Lagos, um Heilung oder spirituelles Wachstum zu erfahren. Seine Kirche existiert in mindestens zehn afrikanischen Ländern, einige prominente Afrikaner rechnen sich zu seinen Anhängern, darunter der amtierende Präsident Ghanas, John Evans Atta Mills, sowie der frühere Präsident Sambias, Frederick Chiluba. T. B. Joshua betreibt einen Fernsehsender, bekannt als Emmanuel TV.
Der Streit um T. B. Joshua
T. B. Joshua dürfte der derzeit umstrittenste Geistliche und Heiler Nigerias sein. Es wird ihm Blasphemie und Betrug vorgeworfen; viele von ihm angeblich Geheilte sollen hinterher wieder krank geworden sein. Auch werden seine unkonventionellen Methoden von christlichen Kritikern des Okkultismus verdächtigt. Der nigeriaweit bekannte Fernsehprediger Chris Okotie wirft ihm „schamanistische Praktiken“ vor. Die Pentecostal Fellowship of Nigeria (PFN), der Dachverband der Pfingstgemeinden Nigerias verweigerte der Synagogue-Kirche die Mitgliedschaft. In einem Anfang 2002 veröffentlichten Statement verurteilte die PFN T. B. Joshua als einen Betrüger.[1]
Zusammenfassend ist festzustellen, dass die Auseinandersetzung um T. B. Joshua auf einer Grundlage ausgetragen wird, bei der sowohl auf Seiten der Gegner als auch der Befürworter theologische Argumente kaum eine Rolle spielen. Es wird wenn überhaupt theologisch, dann rein biblizistisch argumentiert. Die Kontroverse könnte aber als Streit darüber aufgefasst werden, wie weit ein spezifisch afrikanisches Verständnis von pfingstlerischer Verkündigung vom universalen Schema abweichen darf.
Die Argumente der Gegner lassen sich in drei Punkten zusammenfassen:
- Es wird erstens behauptet, die Heilmethoden T. B. Joshuas seien nicht biblisch überliefert.
- Zweitens wird versucht logische Widersprüche in den Botschaften T. B. Joshuas nachzuweisen.
- Drittens wird ihm Betrug vorgeworfen.
Die Anhänger T. B. Joshuas, sowie er selbst, versuchen direkte Konfrontationen mit der Kritik zu vermeiden. In ihrem konsequenten Nichtargumentieren sehen sie sich in der Tradition Jesu, der Verleumdungen ebenfalls nicht direkt entgegengetreten sei. Professor Willem J. Ouweneel, Dozent an verschiedenen evangelikal ausgerichteten Universitäten, entgegnete den Kritikern, diese liefen Gefahr, „den Heiligen Geist zu lästern“. Nachdem Ouweneel wegen seiner positiven Bezugnahme auf T. B. Joshua ins Kreuzfeuer der Kritik geriet, sah dieser sich zu einer Distanzierung veranlasst. [2]
Fußnoten
- ↑ Kritischer Artikel von J. Lee Grady im christlichen Magazin „Charisma“
- ↑ Interview mit Willem Ouweneel
Weblinks
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