- Lagos
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Lagos Basisdaten Staat Nigeria Bundesstaat Lagos Höhe 5 m Fläche 999,6 km² Einwohner 9.733.876 (1. Januar 2009[1]) Dichte 9.738 Ew./km² ISO 3166-2 NG-LA Webauftritt www.lagosstate.gov.ng Politik Gouverneur Babatunde Fashola Sonstiges Stadtgliederung: 16 Local Governement Areas Postleitzahlen: 100211–102361 Zeitzone: WAT (UTC+1) Blick auf Lagos 6.45305555555563.3958333333333Koordinaten: 6° 27′ N, 3° 24′ OLage Lagos (bis 1472 Eko) ist die größte Stadt in Nigeria und war bis 1991 Hauptstadt. Mit 9,7 Millionen Einwohnern (2009)[1] gehört sie neben Kairo und Kinshasa zu den bevölkerungsreichsten Städten Afrikas und der Welt.
Vor Kano und Ibadan ist Lagos die größte Stadt des Landes und war bis 1975 auch Hauptstadt des Bundesstaates Lagos, bis es von Ikeja abgelöst wurde. In der Metropolregion, die sich über die Bundesstaaten Lagos und Teile Oguns erstreckt, leben 13,1 Millionen Menschen (2009).[2] Seit 1991 ist Abuja die neue Hauptstadt Nigerias.
Das Stadtgebiet von Groß-Lagos besitzt keine Einheitsverwaltung, sondern besteht aus 16 Local Government Areas (LGA), die als eigenständige Städte aufgefasst werden. Lagos ist der bedeutendste Verkehrsknotenpunkt sowie das Wirtschafts- und Kulturzentrum des Landes. Es besitzt zahlreiche Universitäten, Hochschulen, Theater, Museen sowie Baudenkmäler.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Die Stadt liegt an der Küste des Golfs von Guinea durchschnittlich fünf Meter über dem Meeresspiegel und erstreckt sich über das Festland und eine Reihe von Inseln.
In der Lagune von Lagos mit ihren Sümpfen und Mangroven wird eine umfangreiche Aquakultur betrieben. Sie ist von Regenwald und Kokospalmen umgeben.
Der Hafen von Lagos und sein Zugang zum Golf von Guinea wird immer wieder ausgebaggert und durch Molen vor Versandung geschützt.
Die Metropolregion Lagos hat eine Fläche von 14.144 Quadratkilometer und erstreckt sich über den Bundesstaat Lagos und große Teile des Bundesstaates Ogun. Die Metropolregion besitzt somit eine ähnlich große Fläche wie das deutsche Bundesland Schleswig-Holstein.
Stadtgliederung
Zum Stadtgebiet von Groß-Lagos zählt die Statistik die folgenden sechzehn Local Government Areas. Alle Angaben beziehen sich auf die Volkszählung vom 21. März 2006.[3]
Local Government Area Fläche
in km²Einwohnerzahl
(2006)Einwohner
je km²Agege 11,20 459.939 41.066 Ajeromi-Ifelodun 12,33 684.105 55.483 Alimosho 185,20 1.277.714 6.899 Amuwo Odofin 134,58 318.166 2.364 Apapa 26,66 217.362 8.153 Eti-Osa 192,35 287.785 1.496 Ifako-Ijaye 26,61 427.878 16.080 Ikeja 46,16 313.196 6.785 Kosofe 81,41 665.393 8.173 Lagos Island 8,66 209.437 24.184 Lagos Mainland 19,47 317.720 16.318 Mushin 17,48 633.009 36.213 Ojo 158,16 598.071 3.781 Oshodi-Isolo 44,76 621.509 13.885 Shomolu 11,55 402.673 34.863 Surulere 23,00 503.975 21.912 Gesamt 999,58 7.937.932 7.941 Klima
Lagos wird von der tropischen Klimazone beeinflusst, mit feuchtheißem Klima und einer ergiebigen Regenzeit. Die Luftfeuchtigkeit liegt ganzjährig hoch zwischen 70 Prozent in der Trockenzeit (November bis März) und bis 85 Prozent in der Regenzeit (April bis Oktober). Die mittlere Jahresdurchschnittstemperatur beträgt 26,8 Grad Celsius. Nachts kühlt es meist nur wenig ab.
Die jährliche Niederschlagsmenge liegt bei 1.538 Millimeter im Mittel. Die durchschnittlichen Höchsttemperaturen liegen das ganze Jahr über zwischen 28 und 33 Grad Celsius, die Tiefsttemperaturen zwischen 21 und 24 Grad Celsius im Mittel. Der meiste Niederschlag fällt im Juni mit durchschnittlich 312,2 Millimeter, der wenigste im Januar mit 14,3 Millimeter im Mittel.
Klimatabelle[4] Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jahr Durchschnittliche
Höchsttemperatur (°C)32,2 33,1 32,7 32,1 30,9 29,2 28,1 28,1 28,9 30,4 31,0 31,9 30,7 Durchschnittliche
Tiefsttemperatur (°C)22,3 23,5 23,8 23,6 23,1 22,6 22,1 21,7 21,9 22,3 22,6 22,4 22,7 Durchschnittlicher
Niederschlag (mm)14,3 42,0 77,1 142,4 204,8 312,2 256,9 112,4 167,1 135,8 54,0 19,0 1538,0 Durchschnittliche
Regentage1,5 2,7 6,4 8,9 12,4 16,2 13,2 11,6 12,7 10,9 4,9 1,4 102,8 Geschichte
Historischer Überblick
Lagos Island wurde wahrscheinlich im 14. Jahrhundert von Bauern und Fischern des Volkes der Olofin besiedelt. Ihr Herrscher teilte die Insel unter seinen zehn Söhnen auf. Einer von ihnen, Aromire, pflanzte Gemüse an und errichtete seinen Hof an der Stelle, an der heute der Palast des Oba, des traditionellen Herrschers der Yoruba, steht. Im 15. Jahrhundert verfolgten die Olofin eine gewisse Aina, die als Hexe galt. Aina bat den König von Benin um Hilfe, der eine Armee aussandte und die Olofin besiegte. Der Ort, Eko (Heereslager) genannt, wurde Teil des Reiches Benin. Ein Soldat namens Ashipa wurde neuer König von Eko; sein Sohn Ado ließ den Palast des Oba im Norden von Lagos Island erbauen.
1472 landete der portugiesische Seefahrer Rui de Sequeira an der Küste von Eko und nannte die Siedlung zuerst Lago de Curamo. Anschließend wurde die Insel zu einer Handelsniederlassung ausgebaut, die dann den Namen Lagos erhielt, benannt nach der Hafenstadt Lagos im Süden Portugals. Die vielen verzweigten Lagunen vor Lagos waren nützlich für den illegalen atlantischen Sklavenhandel mit den Portugiesen, der von Königen wie Akinshemoyin gefördert wurde. 1841 kam König Akitoye an die Macht und bemühte sich, den Sklavenhandel zu unterbinden, wurde aber vier Jahre später von seinem Neffen Kosoko gestürzt. Er floh zum britischen Konsul John Beecroft und bat ihn um Unterstützung. Die Bedingung für die britische Unterstützung war, den Sklavenhandel in Lagos zu beenden. Am 26. und 27. Dezember 1851 griffen die Briten Lagos Island mit fünf Schlachtschiffen an und besiegten Kosokos Armee. Kosoko selbst floh verwundet nach Epe. 1852 wurde Akitoye wieder als König eingesetzt, starb jedoch im gleichen Jahr. Auch seinem Sohn Dosunmu gelang es nicht, den Sklavenhandel zu unterbinden. Die Briten annektierten deshalb 1861 das Stadtgebiet und gründeten eine dauernde Niederlassung. Da unter Königin Victoria der Sklavenhandel erfolgreich bekämpft werden konnte, wurden Forstprodukte wie Palmöl zu wichtigen Exportprodukten. Dosunmu blieb mit eingeschränkter Macht Oba und erhielt ein jährliches Gehalt von 1200 Säcken Kaurigeld. Am 1. Januar 1862 wurde Lagos mit erweiterten Gebiet zum Protektorat, das erst von Freetown, dann von Accra aus verwaltet wurde, 1886 zur eigenständigen Kronkolonie Lagos.
Der wirtschaftliche Aufschwung, die Eisenbahn- und Telefonanbindung ab 1886 und die Einführung der Straßenbeleuchtung auf Victoria Island zogen Menschen aus ganz Westafrika sowie aus Brasilien und Westindien an. Die Briten führten mehrere Kriege gegen die Yoruba, die den Verkehr nach Norden versperrten. 1906 wurde Lagos Teil des 1894 gegründeten Protektorates Südnigeria, dessen Hauptstadt von Calabar nach Lagos verschoben wurde. 1914 wurde Süd- mit Nord-Nigeria zusammengeschlossen, Lagos war dadurch die Hauptstadt der gesamten Federation of Nigeria unter britischer Herrschaft. Zugleich entwickelte sich Lagos in den 20er Jahren zum Zentrum des Antikolonialismus, von Parteien wie der Nigerian National Democratic Party, dem Nigerian Youth Movement und dem National Council of Nigeria and the Cameroons und der Gewerkschaften. So wurde 1945 zu einem 45 Tage dauernden Generalstreik aufgerufen. Zu großen Protesten führte in den Jahren von 1956 bis 1959 der Plan der Behörde für die Entwicklung von Lagos (LEBD), 200.000 Menschen nach Surulere auf dem Festland umzusiedeln, um auf Ikoyi und Victoria Island eine Zone für Europäer und hohe Funktionäre zu schaffen. Ab 1960 war Lagos die Hauptstadt des unabhängigen Staates Nigeria, bis sie im Jahre 1991 von der Planhauptstadt Abuja im Landesinneren abgelöst wurde. Die Gründe für die Verschiebung lagen in der überlasteten Infrastruktur von Lagos und in der zentralen Lage Abujas.
Einwohnerentwicklung
1901 lebten in Lagos erst 37.000 Menschen, 1921 waren es bereits 100.000 und 1971 schon 1,2 Millionen. Die Volkszählung von 2006 ergab eine Einwohnerzahl von 7,9 Millionen im städtischen Gebiet von Groß-Lagos. Der gesamte Bundesstaat Lagos hatte eine Bevölkerung von 9,0 Millionen. Wie in vielen anderen Metropolen bilden sich auch in Lagos vermehrt große Vororte und Satellitenstädte heraus, in denen das Hauptbevölkerungswachstum stattfindet. Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen, jeweils bezogen auf das städtische Gebiet (urban area).[5]
Jahr Einwohner 1901 37.000 1911 73.766 1921 99.690 1931 126.108 1936 137.400 1938 158.500 1945 174.200 1950 272.000 1952 267.400 Jahr Einwohner 1959 350.000 1963 665.200 1969 841.700 1971 1.200.000 1982 1.404.000 1987 3.800.000 1991 5.195.247 2006 7.937.932 Politik
Stadtregierung
Das Stadtgebiet von Lagos besitzt keine Einheitsverwaltung. Die Gemeinde Lagos, regiert vom Lagos City Council (LCC), wurde 1976 aufgelöst und in die Local Government Areas Lagos Island, Lagos Mainland und Eti-Osa aufgeteilt. Statistisch werden dem Stadtgebiet von Groß-Lagos 16 Local Government Areas (LGA) zugerechnet. Der Bundesstaat Lagos wird seit dem 27. Mai 1967 in 20 LGAs eingeteilt, die als eigenständige Städte aufgefasst werden. Nach der Verschmelzung von Lagos mit den umliegenden Ortschaften können sie jedoch als Stadtteile der Agglomeration gelten. Die LGAs werden von den gewählten Mitgliedern des Gemeinderates (Local Government Council) und dessen Präsidenten (Chairman) regiert.
Städtepartnerschaft
Partnerstädte von Lagos:
- Atlanta, Vereinigte Staaten[6]
- Brüssel, Belgien
- Bukarest, Rumänien
- Kairo, Ägypten
- Cotonou, Benin
- Daegu, Südkorea
- Fukuoka, Japan
- Istanbul, Türkei
- Jaipur, Indien
- Montego Bay, Jamaika
- Newcastle, Vereinigtes Königreich
- Olympia, Griechenland
- Port of Spain, Trinidad und Tobago
- Ra'anana, Israel
- Rio de Janeiro, Brasilien
- Salcedo, Dominikanische Republik
- Salzburg, Österreich
- Taipei, Republik China
- Tiflis, Georgien
- Toulouse, Frankreich
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Für den niederländischen Architekten Rem Koolhaas ist die Stadtentwicklung von Lagos beispielhaft für die Metropolen des 21. Jahrhunderts. 2002 war Lagos eine der afrikanischen Plattform-Städte der Kunstausstellung Documenta 11.
Das Nationalmuseum in Onikan auf der Insel Lagos beherbergt archäologische und ethnografische Sammlungen sowie traditionelle Kunst. Im angeschlossenen Handwerkszentrum besteht die Möglichkeit, nigerianisches Kunstgewerbe zu erstehen. Auf dem Jankara-Markt der Insel ist das Handeln erlaubt. Hier werden Gewürze, bedruckte Baumwoll- und handgewebte Stoffe sowie Lederartikel angeboten.
Ein sehr markantes Gebäude in Lagos ist auch das Nationaltheater mit seiner ovalen Grundfläche. In dem Gebäude werden nicht nur Theaterstücke vorgeführt, sondern auch verschiedene Masken und Skulpturen ausgestellt. Sehenswert ist auch das Surulere-Nationalstadion, wo die Fußballnationalmannschaft von Nigeria ihre Länderspiele austrägt.
Die Inseln Lagos Island, Ikoyi und Victoria Island werden durch drei Brücken mit dem Festland von Lagos verbunden: der Eko-Brücke, der Carter-Brücke und der Third Mainland Bridge. Von 1933 bis 1969 war die Carter-Brücke die einzige Verbindung zu Lagos Island, eine Tatsache, die zu enormen Verkehrsstaus führte, da sich damals fast alle Ministerien auf der Insel befanden.
Kultur
Lagos ist das kulturelle Zentrum Nigerias. In der Stadt befindet sich das Zentrum der nigerianischen Filmindustrie, die auch manchmal als Nollywood bezeichnet wird.
In der Stadt gibt es auch eine Reihe an Kinos, Filme in der Sprache Yoruba sind besonders erfolgreich, großer Beliebtheit erfreuen sich aber auch Bollywood-Filme. In Lagos befindet sich das National Arts Theatre, eines der wichtigsten Theater Nigerias.
Sport
Die Nigeria Football Association (NFA) und die Lagos State Football Association (LAFA) haben ihren Sitz in Lagos. Bekanntester Fußballverein der Stadt ist der Julius Berger FC. Die Mannschaft wurde 1991 und 2000 Fußball-Landesmeister. Sie spielte bis 2006 in der höchsten Klasse des Landes, der Nigerian Premier League. Heimspielstätte ist das Onikan-Stadion mit einer Kapazität von 5.000 Plätzen. Gefördert wird der Klub von der Julius Berger Nigeria PLC. Ein weiterer Verein aus Lagos ist Stationery Stores, der Fußball-Landesmeister des Jahres 1992.
In Lagos geboren wurde Nojim Maiyegun. Der nigerianische Boxer gewann bei den Olympischen Spielen in Tokio 1964 eine Bronzemedaille im Halbmittelgewicht. Ebenfalls in Lagos geboren ist Hakeem Olajuwon. Der US-amerikanische Basketballspieler gewann in den 1990er-Jahren zwei NBA-Meisterschaften mit den Houston Rockets sowie eine Auszeichnung zum Most Valuable Player.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Lagos ist das Finanz- und Bankenzentrum Nigerias. Mit seiner Industrie (unter anderem Volkswagen), drei Häfen und dem angebundenen internationalen Flughafen von Ikeja ist Lagos auch das ökonomische Zentrum des Landes. Die Industriebetriebe der Stadt konzentrieren sich auf Iddo Island. Die drei Hafenanlagen Lagos (auch für die Anlieferung von Benzin und Diesel), Apapa (für Stückgüter) und Tin Can Island (für Container) sind der größte Umschlagplatz für Importe nach Nigeria.
Exportiert werden in großem Umfang Erdnüsse, Baumwollwaren, Nutzholz, Kakao und Palmöl. Chemische Produkte, Maschinen, Kraftfahrzeuge, elektronische Geräte, Bier, Nahrungsmittel und Textilien werden in der Stadt hergestellt. Lagos hat wie viele andere Großstädte auch mit Überbevölkerung und katastrophalen Verkehrsbedingungen und maroden Straßen zu kämpfen, die den Verkehr auf den Stadtautobahnen und Brücken zwischen den Inseln und dem Festland oft völlig lahmlegen.
Die Einnahmen aus dem Export von Erdöl haben zu einem allgemeinen Anstieg der Preise und Lebenshaltungskosten geführt, die Lagos zur teuersten Stadt Nigerias machten. Trotz des Ölreichtums sind lange Warteschlangen wegen der Benzinknappheit an den Tankstellen des Landes an der Tagesordnung. Dabei bleibt die Stadt mehr oder weniger funktionstüchtig, und das rasante Wachstum bringt auch ohne staatlichen Eingriff intakte Infrastrukturen hervor - trotz des im westlichen Blick chaotischen Bildes. Wandel und Durchlässigkeit prägen das städtische Zusammenleben. Ein Zimmer wird von durchschnittlich vier Menschen bewohnt, und das Leben spielt sich vor allem auf den Straßen ab.
Im Berufsverkehr zwischen dem Zentrum und den Wohnvierteln wandeln sich die Hauptverkehrsachsen zu Marktplätzen. Nach Verbesserungen der Lebensbedingungen haben die 1990er-Jahre mit ihren ökonomischen und politischen Krisen zu einer massenhaften Verelendung auch in Lagos geführt.
Die für viele Menschen unerträglichen Lebensbedingungen in anderen Landesteilen, insbesondere die Unterdrückung im islamischen Norden und Umweltzerstörung sowie Menschenrechtsverletzung in den Erdölregionen des Nigerdeltas, führten in den letzten Jahrzehnten zu einer rapiden Landflucht. Hinzu kamen Flüchtlinge aus den benachbarten Bürgerkriegsregionen.
Verkehr
Die Stadt ist bedeutendster Verkehrsknotenpunkt des Landes mit Straßen, Eisenbahnen und internationalem Flughafen.
Die Lufthansa fliegt täglich ab Frankfurt den Murtala Mohammed International Airport in Ikeja an. Darüber hinaus werden ab Düsseldorf zwei Flüge in der Woche von der libyschen Afriqiyah Airways nach Lagos angeboten. Auch KLM, British Airways, Air France, Virgin Nigeria, Delta, Emirates, Qatar Airways, Turkish Airlines und Iberia bedienen interkontinentale Strecken von und nach Lagos.
Apapa ist Ausgangspunkt der Eisenbahnstrecke nach Ibadan, Kaduna und Kano.
Lagos ist Endpunkt von drei Trans-Afrikanischen Straßen: Dakar-Lagos-Highway oder Trans-West African Coastal Highway (TAH 7, von Dakar und Nouakchott), Algier-Lagos-Highway oder Trans-Sahara Highway (TAH 2) und Lagos-Mombasa-Highway (TAH 8). Alle drei Straßen sind Teil des Trans-African Highway Netzwerkes. Der Lagos–Ibadan expressway verbindet die Stadt mit dem Bundesstaat Oyo und der Lagos–Abeokuta expressway mit dem Bundesstaat Ogun.
Für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) ist die Lagos Metropolitan Area Transport Authority (LAMATA) zuständig.[7] Eingesetzt werden hauptsächlich dieselbetriebene Omnibusse. Seit 4. Juni 2006 ist ein Bus Rapid Transit-System (BRT) in Betrieb. Das öffentliche Transportsystem versucht durch infrastruktur- wie auch fahrplantechnische Verbesserungen einen höheren Qualitätsstandard als normale Buslinien zu erreichen.[8]
Fährverkehr besteht zwischen Lagos Island und Lagos Mainland. Betreiber ist die Lagos State Ferry Services Corporation.
Bildung
Die Stadt ist Sitz von zahlreichen Universitäten, Hoch- und Fachschulen sowie Forschungsinstituten. Folgende Universitäten befinden sich in Lagos: University of Lagos, Cetep University, Lagos City University und Pan-African University. Weitere wichtige Bildungs- und Forschungseinrichtungen sind unter anderem das Igbobi College, das King's College, die Methodist Boy's High School, das Nigerian Institute of Medical Research, das Queen's College und das Vivian Fowler Memorial College for Girls.
Die University of Lagos (auch als Unilag bekannt) ist eine staatliche Universität. Die Hochschule wurde 1962 gegründet und gehört heute mit gut 39.000 Studenten und 3.365 Mitarbeitern zu den wichtigsten Universitäten in Nigeria.
Das Strukturanpassungprogramm (SAP), welches in den 1970er-Jahren gestartet wurde, führte zu massiven Ausgabenkürzungen im öffentlichen Bereich und somit auch im Bildungssektor. Die Eliten des Landes, darunter auch Hochschullehrer, verließen unter diesen Bedingungen vermehrt Nigeria, und besonders Lagos. Von dieser Abwanderung hat sich das Bildungswesen bis heute nicht erholt.
Die National Library of Nigeria (Nationalbibliothek) ist die größte Bibliothek des Landes.
Söhne und Töchter der Stadt
- Hafsat Abiola (* 1974), nigerianische Aktivistin für Menschenrechte und Demokratie
- Olubayo Adefemi (1985–2011), nigerianischer Fußballspieler
- Dele Adeleye (* 1988), nigerianischer Fußballspieler
- Claude Ake (1939–1996), nigerianischer Soziologe
- Henry Akinwande (* 1965), nigerianisch-britischer Boxer
- Benedict Akwuegbu (* 1974), nigerianischer Fußballspieler
- Tony Oladipo Allen (* 1940), Schlagzeuger, Komponist und Songschreiber
- David Aradeon (* 1933), nigerianischer Architekt, Städteplaner und Kurator
- Tafawa Balewa (1912–1966), 1957–1966 Ministerpräsident von Nigeria
- Ambrose Campbell (1916–2006) Musiker
- Noel DaCosta (1929–2002), amerikanischer Komponist und Violinist
- Florence Ekpo-Umoh (* 1977), deutsche Leichtathletin
- Akin Euba (* 1935), nigerianischer Komponist
- Buchi Emecheta (* 1944), nigerianische Schriftstellerin
- Keziah Jones (* 1968), nigerianischer Sänger und Gitarrist
- Moses Lamidi (* 1988), deutsch-nigerianischer Fußballspieler
- Herbert Macaulay (1864–1946), nigerianischer Politiker
- Nojim Maiyegun (* 1944), nigerianischer Boxer, olympische Bronzemedaille in Tokio 1964
- Stephen Ayodele Makinwa (* 1983), nigerianischer Fußballspieler
- Obafemi Martins (* 1984), nigerianischer Fußballspieler
- Sunny Obayan (* 1988), nigerianisch-spanischer Fußballspieler
- Hakeem Olajuwon (* 1963), nigerianisch-amerikanischer Basketballspieler
- Anthony Olubunmi Okogie (* 1936), Erzbischof von Lagos und Kardinal
- Ademola Okulaja (* 1975), deutscher Basketballspieler
- George Osodi (* 1974), nigerianischer Fotograf
- Tayé Taiwo (* 1985), nigerianischer Fußballspieler
- Taribo West (* 1974), nigerianischer Fußballspieler
- Ayila Yussuf (* 1984), nigerianischer Fußballspieler
Einzelnachweise
- ↑ a b World Gazetteer: Bevölkerung Stadt
- ↑ World Gazetteer: Bevölkerung Ballungsraum
- ↑ GeoHive: Lagos - Administrative Units.
- ↑ WMO: World Weather Information Service
- ↑ Jan Lahmeyer, Universität Utrecht: Populstat: Nigeria - Urban Population
- ↑ Lagos-Atlanta Sister Cities Committee
- ↑ Lagos Metropolitan Area Transport Authority: Offizielle Website
- ↑ Lagos State: Lagos set for Bus Rapid Transit
Weblinks
Commons: Lagos – Album mit Bildern und/oder Videos und AudiodateienKategorien:- Lagos
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