- TV Jahn Rheine 1885
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Der TV Jahn Rheine 1885 e.V. ist ein Sportverein aus der nordrhein-westfälischen Stadt Rheine. Mit mehr als 4.500 Mitgliedern ist der Verein der größte Sportverein des Münsterlandes. Seit dem 6. November 1948 trägt der Verein seinen heutigen Namen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Am 15. Oktober 1885 wurde der Verein von 33 Industriearbeitern unter dem Namen Turn-Verein Rheine gegründet. Damit war der erste außerschulische Turnverein in Rheine gegründet. 1907 wurde in Eschendorf, das damals noch nicht zur Stadt Rheine gehörte, der Turnverein Jahn-Eschendorf gegründet. Turnlokal war der Saal der Gaststätte Laurenz an der Osnabrücker Straße. Später wurde der Saal Cordesmeyer das Turnlokal des Turnverein Jahn-Eschendorf. Aus beiden Vereinen wird berichtet, dass es 1920 zu ersten Aktivitäten von Damen-Turngruppen kam. Leichtathletik, damals noch „Volksturnen“ wurde seit 1920 ebenfalls in beiden Vereinen betrieben, genauso wie das Faustballspiel. Im Jahre 1924 wurde im Turnverein Jahn-Eschendorf eine Handballmannschaft, die erste in Rheine, gegründet. Eine Gebietsreform änderte die Grenzen der Stadt Rheine. Als Folge davon änderte der Turnverein Jahn-Eschendorf seinen Namen in TV Jahn, Rheine-Eschendorf. Die politischen Umwälzungen des Jahres 1933 wirkten sich bald auf das Vereinsleben aller Sportvereine aus. Bereits im November erfolgte der zwangsweise Zusammenschluss der drei Rheiner Turnvereine zur Rheiner Turnvereinigung. Nachdem diese Turnvereinigung gescheitert war, fand 1935 die Gründung des Turnerbundes Rheine statt, in dem ebenfalls die drei Rheiner Turnvereine nominell noch ein Eigenleben führten. Aber auch dem Turnerbund gelang es nicht, dem Leben der Turnvereine in Rheine neuen Schwung zu verleihen. Im Jahre 1937 kam es dann zu einem mehr oder weniger freiwilligen Zusammenschluss des Turn-Verein Rheine und des TV Jahn, Rheine-Eschendorf; der neue Verein nannte sich Turngemeinde Jahn Rheine.
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde am 10. September 1945 ein Antrag auf „Wiedereröffnung des Turnbetriebes“ an das Bürgermeisteramt der Stadt Rheine gestellt. Zunächst verstand sich der Verein als Fortsetzung des 1907 gegründeten Turnverein Jahn-Eschendorf. Es galt zunächst, dem Verein eine Übungsmöglichkeit zu schaffen. Vom 1. November 1945 an erhielt man die Genehmigung, einen Teil der Reithalle in Eschendorf zu Trainingszwecken zu nutzen. Im Zuge der Aufarbeitung der nationalsozialistischen Vergangenheit wurde dem Verein im Mai 1946 untersagt, den Namen „Jahn“ zu führen, da mit diesem antidemokratische und militaristische Tendenzen verbunden wurden.
Der Verein nannte sich fortan daher Turnverein Eintracht Rheine-Eschendorf. Ende des Jahres 1948 erlaubte die Militärregierung wieder das Führen des alten Namens, so dass am 6. November der heutige Name angenommen wurde, wodurch auch die 1937 unter dem Druck der Umstände erfolgte Verschmelzung des TV Rheine 1885 und des TV Jahn-Eschendorf endgültig besiegelt wurde. Das Jedermannturnen oder der 2. Weg im Sport wurde 1963 auch im TV Jahn Rheine propagiert. Die neuen Gruppen bildeten gemeinsam mit der bereits 1961 gegründeten Frauen-Gymnastik-Gruppe die Grundlage zum Aufstieg zum Großverein. 1966 wurde das alte Mitteilungsblatt von einer gedruckten Vereinszeitung mit dem Namen Der Überschlag abgelöst. Am 8. Juni 1966 wurde das 1.000 Mitglied aufgenommen und der Verein damit zum Großverein. 1967 wurde im Keller der Turnhalle an der Johannesschule erstmals eine Vereinsgeschäftsstelle eingerichtet. Die Jahreshauptversammlung 1973 verabschiedete eine neue Satzung, die die von 1949 ablöste. Gleichzeitig wurde der Weg geebnet für die Planung des heutigen Freizeitparks, indem die Versammlung einen entsprechenden Grundsatzbeschluss fasste. Im selben Jahr wurde erstmals die Grenze von 2.000 Mitgliedern überschritten.
Der eigentliche Startschuss für die Verwirklichung des Freizeitparks wurde 1976 gegeben, als die Stadt Rheine dem Verein das jetzige Vereinsgelände zur Verfügung stellte. Durch die Fertigstellung der Kopernikussporthalle im selben Jahr erhielt der Verein weiteren Auftrieb. Im selben Jahr überstieg die Mitgliederzahl des Vereins erstmals die Zahl 3.000. Ins Jahr 1977 fallen die ersten Baumaßnahmen im Freizeitpark, und die ersten Tennisplätze wurden im Frühjahr 1978 zur Benutzung freigegeben. Seit 1980 ist die Delegiertenversammlung das oberste Organ des Vereins. In den folgenden Jahren war die Vereinsarbeit ganz auf das Jubiläum zum 100jährigen Bestehen abgestellt. Die Veranstaltungen rund um dieses Jubiläum brachten dem Verein so viel Auftrieb, dass seine Mitgliederzahl im Herbst des Jahres erstmals die 4.000 überstieg.
Abteilungen
Der TV Jahn Rheine 1885 e.V. hat derzeit folgende Abteilungen: American Football, Aikidō, Badminton, Ballett, Baseball, Basketball, Billard, Bogenschießen, Faustball, Fitness, Gesundheitssport, Handball, Judo, Karate, Kindersportschule, Kükenclub, Leichtathletik, Psychomotorik, Schwimmen, Seniorengemeinschaft, Skaten, Tennis, Turnen, Volleyball, Wing Chun.
Sportpark jahn-Rheine
Der Sportpark jahn-Rheine ist die größte Sport- und Freizeitanlage im Münsterland. In 25 Jahren entstand hier Schritt für Schritt ein Park, der auf rund 6.000 m² Fläche verschiedene Sport- und Freizeiträume bereithält.[1] Im Oktober 2003 wurde der letzte Baustein eingeweiht: eine Fläche von 770 m², auf der vor allem Gymnastikräume zu finden sind. Dort kann diversen Fitness-, Tanz-, Aerobic- und Trendsportarten nachgegangen sowie Billard gespielt werden. In der Folge kam es zu einem Mitgliederzuwachs. Mit dem Kindergarten mobile, den betreuten Spielgruppen „Küken-Club“ und dem Kinderclub „Kunterbunt“ verfügt der Sportpark zudem über Betreuungsmöglichkeiten für Kinder. Der Außenbereich der Anlage umfasst eine Fläche von etwa elf Fußballfeldern, darauf zu finden sind zehn Tennisfelder, eine Baseball- und eine Beachvolleyball-Anlage.
Vorstand
Vorstandsvorsitzender des TV Jahn Rheine ist Ralf Kamp, seine Stellvertreter sind Hermann Raumann und Karin Fransbach.
Einzelnachweise
- ↑ Informationen zum TV Jahn Rheine 1885 e.V. auf der Webseite des Landessportbundes Nordrhein-Westfalen, 27. Januar 2006
Weblinks
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