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TAFLIR ist die Kurzbezeichnung für ein „Taktisches Fliegerradar“ der Schweizer Armee. Das TAFLIR dient zur Unterstützung der Luftraumüberwachung.
Inhaltsverzeichnis
Beschaffung
Aufgrund der Topographie der Schweiz bestehen Radarschatten, in welche die auf den Bergen fest installierten Radaranlagen nicht „hineinsehen“ können. Deshalb wurden 1985 fünf mobile Radarsysteme zu einem Gesamtpreis von 254 Mio. sFr.[1] zur Verbesserung der Gesamtluftlage der Schweiz beschafft.
Inwieweit ein solches System in einem kriegerischen Einsatz überlebensfähig ist, in dem die ersten Angriffswellen gegen ebensolche Einrichtungen gerichtet sind (vgl. Irak-Kriege), sei dahingestellt. In Friedens-Einsätzen leistet Taflir jedoch gute Dienste, z.B. beim Einsatz während der „WEF Unterstützungs-Mission“.
Technik
Das TAFLIR ist eine für Schweizer Anforderungen veränderte Version des AN/TPS-70[2] Radar des Unternehmens Westinghouse (jetzt: Northrop-Grumman). Es verwendet eine Phased Array Antenne, welche eine Ausstrahlung von Nebenkeulen um mehr als 50 % verringert und somit die Verwundbarkeit durch Antiradarraketen vermindert. Das Radar nutzt eine phasencodierte Pulskompression, um Genauigkeit und Auflösungsvermögen in der Entfernung zu verbessern. Als aktive Schutzmassnahme gegen Störungen (ECM) kann die Sendefrequenz von Impuls zu Impuls geändert werden. Herzstück des TAFLIR ist die auf einem LKW fixierte drehbare Antenne. Dazu kommen verschiedene Container mit Radarelektronik, Operationsterminals und Kühleinrichtungen. Dank auf Fahrzeugen transportierbaren Wechselbehältern kann das TAFLIR innert Stunden seinen Standort wechseln.
Technische Daten AN/TPS-70 (modifiziert) Frequenzbereich 2,9-3,1 GHz (S-Band) Pulswiederholzeit klassifiziert Pulswiederholfrequenz 235-275 Hz Sendezeit (PW) 6,8±0,25 µs Empfangszeit klassifiziert Totzeit klassifiziert Pulsleistung 2,8 MW Durchschnittsleistung 4,7 kW angezeigte Entfernung 444 km Entfernungsauflösung 30/200 m Öffnungswinkel 1,1° Trefferzahl klassifiziert Antennenumlaufzeit 6,5 U/min Einsatz
In Friedenszeiten ist je ein System in der Nähe der Militärflugplätze stationiert um die Luftlage zu verbessern. Ansonsten sind die Systeme in speziellen NEMP-geschützten Kavernen eingelagert.
Das TAFLIR System ist auf Strassen (früher auch zusätzlich auf Schienen transportierbar) und innert weniger Stunden einsatzbereit.
Das TAFLIR System kommt zum Einsatz, wenn die Erstellung der Gesamtluftlage lokal verbessert werden soll z.B. im Rahmen des Weltwirtschaftsforums. Zum Betrieb eines Systems wird eine Mobile LW Radar Kompanie benötigt. Sämtliche Kompanien sind der Mobilen Luftwaffen Radar Abteilung 2[3] unterstellt. Diese ist Teil des Lehrverbands Führungsunterstützung 30 (LVb FU 30). Als vergleichbares System kann das österreichische Tieffliegererfassungsradar (TER) angesehen werden.
Einzelnachweise
- ↑ Confoederatio Helvetica Fliegerradar Taflir weiter verbessert. Abgerufen am 27. Januar 2010.
- ↑ Forecast International. Datenblatt AN/TPS-70. Abgerufen am 2. Februar 2010.
- ↑ Mob LW Radar Abt 2. Website der Mob LW Radar Abt 2. Abgerufen am 16. Januar 2010.
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