- Frequenzband
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Ein Frequenzband bezeichnet Frequenzbereiche, also Teilbereiche des elektromagnetischen Spektrums der zur technischen Kommunikation verwendeten elektromagnetischen Wellen.
Aufteilungen nach Frequenz, Wellenlänge oder Nutzung sind üblich. International sind verschiedene Bezeichnungen der Frequenzbänder in Gebrauch, deren Grenzen oft willkürlich nach dem aktuellen Erkenntnisstand in der Hochfrequenzphysik festgelegt wurden. In einer neuen Standardisierung durch die IEEE werden die Frequenzbänder systematisch gemäß den unterschiedlichen Eigenschaften der Frequenzen mit folglich logarithmisch ansteigender Bandgröße eingeteilt. Teilweise werden aber in der Literatur noch traditionelle Frequenzbandbezeichnungen benutzt, die in den nachfolgenden Tabellen spezifiziert sind.
Inhaltsverzeichnis
Radiofrequenzen
Übersicht
Frequenzbänder nach Wellenlänge engl. Abk. englische Bezeichnung dt. Abk. deutsche
BezeichnungFrequenzbereich Wellenlänge technische Verwendung ELF Extremely Low Frequency NF Niederfrequenz 3–30 Hz 10–100 Mm SLF Super Low Frequency NF 30–300 Hz 1–10 Mm (ehemals) U-Boot-Kommunikation ULF Ultra Low Frequency NF 0,3–3 kHz 100–1000 km VLF Very Low Frequency SLW Längstwellen, Myriameterwellen 3–30 kHz 10–100 km U-Boot-Kommunikation, Pulsuhren LF Low Frequency LW Langwellen, Kilometerwellen 30–300 kHz 1–10 km Langwellenrundfunk, Zeitzeichensender/Funkuhren, terrestrische Navigation MF Medium Frequency MW Mittelwellen, Hektometerwellen 0,3–3 MHz 100–1000 m Mittelwellenrundfunk, militärischer Flugfunk (teilweise), Lawinenverschüttetensuchgeräte HF High Frequency KW Kurzwellen, Dekameterwellen 3–30 MHz 10–100 m Kurzwellenrundfunk, RFID VHF Very High Frequency UKW Ultrakurzwellen, Meterwellen 30–300 MHz 1–10 m Funknavigation, Flugfunk, Hörfunk, Fernsehen, Radar UHF Ultra High Frequency µW Mikrowellen, Dezimeterwellen 0,3–3 GHz 1–10 dm Fernsehen, zellulärer Mobilfunk, Mikrowellenherd, WLAN, RFID, RTLS, Kurzstreckenfunk, Bluetooth, GPS, Radar SHF Super High Frequency Zentimeterwellen 3–30 GHz 1–10 cm Radar, Richtfunk, Satellitenfernsehen, WLAN, RTLS, Kurzstreckenfunk EHF Extremely High Frequency Millimeterwellen 30–300 GHz 1–10 mm Radar, Richtfunk IR Infrarotstrahlung 0,3–385 THz 0,78–1000 µm IrDA, Lichtwellenleiter, Temperaturmessung FIR Far Infrared FIR Fernes Infrarot / Terahertzstrahlung 0,3–20 THz 15–1000 µm Sicherheitstechnik, Materialprüfung LWIR/TIR Long Wavelength Infrared/
Thermal InfraredLangwelliges Infrarot/
Thermisches Infrarot20–37,5 THz 8–15 µm MWIR Mid Wavelength Infrared 37,5–100 THz 3–8 µm SWIR Short Wavelength Infrared Kurzwelliges Infrarot 100–214 THz 1,4–3 µm NIR Near Infrared Nahes Infrarot 0,75–1,4 µm Lichtschranken, Fernbedienungen, VIS Visible Light sichtbares Licht 385–750 THz 400–780 nm Beleuchtung, Lichtwellenleiter Bemerkungen:
- Elektrische Leitungen, die mit niederfrequenten technischen Wechselströmen beschickt werden, sind auf Grund ihrer im Vergleich zur Wellenlänge (mehrere 1000 km!) geringen Länge sehr schlechte Strahler.
- Der Übergang von Hertzschen Wellen (Wellenlängen zwischen 10 km und 1 cm) zur Infrarotstrahlung wird u. a. von der Art der Detektion geprägt. Hertzsche Wellen werden durch Antennen detektiert, die eine Hochfrequenz liefern. Infrarot (und höhere Frequenzen) werden durch ihre Wärmewirkung bzw. durch Ionisierung von Molekülen und Atomen detektiert.
Rundfunk
Für die Rundfunkfrequenzbereiche oberhalb von 30 MHz werden üblicherweise Kurzbezeichnungen verwendet. Diese Rundfunkbänder werden mit römischen Zahlen von I bis V bezeichnet. Die Bandgrenzen sind in verschiedenen Quellen und internationalen Abkommen definiert. Historisch bedingt weichen diese Frequenzangaben zum Teil voneinander ab. Ob der jeweilige Frequenzbereich für den Rundfunk überhaupt nutzbar ist und auch tatsächlich genutzt wird, ist wiederum von Land zu Land unterschiedlich.
Terrestrische Rundfunkbänder und ihre Bezeichnungen bei der ITU und CEPT
Terrestrische Rundfunkbänder (Frequenzangaben in MHz) Band I Band II Band III Band IV Band V 1,5-GHz-Band
(„L-Band“)Quelle 41–68 87,5–100 162–230 470–582 582–960 – ST61[1] Fußnote zu Annex 1 47–68 87,5–108 174–240 – – 1452 – 1492 WI95revMA02[2] Fußnote zu Annex 2 Chapter 2.2.3 – – – – – 1452–1479,5 MA02[3] – – 174–230 470–582 582–862 GE06[4] Annex 2 Chapter 1.1.2 47–68 87,5–108 174–230 470–582 582–960 – ITU-R V.431-7[5] Table 3 (für ITU Region 1) OIRT-Band
Zusätzlich zu den von der ITU für Rundfunk vorgesehenen Bänder I bis V gibt es noch das so genannte OIRT-Band. Dieses wird seit langer Zeit von einigen Mitgliedsländern der OIRT in Osteuropa zur Verbreitung von FM-Hörfunk verwendet. Es reicht von 65,9 MHz bis 73,1 MHz und überschneidet sich von 65,9 MHz bis 68 MHz mit dem Rundfunkband I. Heute findet es nur noch in wenigen Ländern (z. B. in Russland) Verwendung.
Japanisches VHF-Rundfunkband
In Japan reicht das UKW-Band von 76 bis 90 MHz; das unmittelbar daran anschließende japanische Fernsehband I reicht von 90 bis 108 MHz (drei Analogkanäle).
1,5-GHz-Band („L-Band“)
Oberhalb von Band V ist das 1,5-GHz-Band – das sogenannte L-Band – für terrestrische Rundfunkanwendungen vorgesehen. Hier hat sich noch keine Fortschreibung der oben genannten Nomenklatur mittels römischer Zahlen durchgesetzt. Vermutlich deshalb, weil dieser Frequenzbereich nur auf europäischer Ebene (CEPT) und nicht auf größerer, internationaler Ebene (ITU) für den terrestrischen Rundfunk überplant worden ist. Der Begriff "L-Band" ist keine offizielle Bezeichnung für diesen Rundfunkfrequenzbereich. Er leitet sich vom Radar-Frequenzbereich „L“ ab (1 bis 2 GHz) [5].
Terrestrische Nutzung der Rundfunkbänder in Europa
Band Rundfunkdienste (in Europa) andere Dienste Band I Analoges Fernsehen (eingestellt) Fester Funkdienst
Amateurfunk-6-m-Band
...OIRT-Band Hörfunk (FM) Fester Funkdienst
BOS-Funk
Amateurfunk-4-m-Band
…Band II UKW Hörfunk (FM) Band III Analoges Fernsehen (eingestellt)
T-DAB
DVB-T
DMBdrahtlose Mikrofone Band IV DVB-T
DVB-Hdrahtlose Mikrofone
470–494 MHz: nichtnavigatorischer Ortungsfunk (Windprofiler)Band V DVB-T
DVB-Hdrahtlose Mikrofone
608–614 MHz: Radioastronomiefunkdienst1,5-GHz-Band
(„L-Band“)T-DAB
DMBFrequenznutzung im Breitbandkabel
Siehe Kabelfernsehen.
Mikrowellenbereich
Im Zweiten Weltkrieg dienten Hochfrequenzen im GHz-Bereich der Radar-Ortung. Zur Geheimhaltung erhielten die Frequenzbänder zufällig ausgewählte Buchstaben. So war L möglicherweise die Abkürzung für long-band, S für short, C für compromise between L and S. Die Abkürzungen K und Ku (früher auch als Ku geschrieben) gehen auf die deutschen Bezeichnungen kurz und kurz-unten zurück. Heute kennzeichnen die Buchstaben auch die Sendebereiche von Satelliten.
Die ITU versucht, die Frequenzzuordnungen zu den Frequenzbandnamen zu vereinheitlichen:
Frequenzbandbezeichnungen Band Frequenzbereich [6] nach ITU [5] [7] L 1–2,6 GHz 1–2 GHz S 2,6–3,95 GHz 2–4 GHz C 3,95–5,8 GHz 4–8 GHz J 5,85–8,2 GHz X 8,2–12,4 GHz 8–12 GHz Ku 12,4–18 GHz 12–18 GHz K 18–26,5 GHz 18–27 GHz Ka 26,5–40 GHz 27–40 GHz Q 33–50 GHz U 40–60 GHz V 50–75 GHz E 60–90 GHz 60–90 GHz W 75–110 GHz 80–110 GHz F 90–140 GHz D 110–170 GHz G 140–220 GHz Y 170–260 GHz J 220–325 GHz Im Satellitenfunk wird dagegen meistens diese Einteilung verwendet. (Einige Frequenzen für Forschungssatelliten und Raumsonden fehlen noch)
Bezeichnungen bei Satellitenfunk mit Unterscheidung nach Diensten Band Dienst Frequenzbereich Downlink Uplink P 0,23–1 GHz L 1,53–2,7 GHz S 2,7–3,5 GHz C 3,4–4,2 GHz 5,925–6,425 GHz X Militär Komsats. 7,25–7,75 GHz 7,9–8,4 GHz Forschungsfunk1 8,4–8,5 GHz 7,145–7,235 GHz Ku (Europa) FSS 10,7–11,7 GHz 12,75–13,25 GHz, 13,75–14,5 GHz BSS 11,7–12,5 GHz 17,3–18,1 GHz SMS 12,5–12,75 GHz 12,75–13,25 GHz, 13,75–14,5 GHz Ku (Amerika) FSS 11,7–12,2 GHz 14–14,5 GHz BSS 12,2–12,7 GHz 17,3–17,8 GHz Ka 17,7–21,2 GHz 27,5–31 GHz Anmerkungen 1 Forschungssatelliten, Raumsonden Bezeichnungen des US-Militärs [7] [8]
(im zivilen Bereich ungebräuchlich)Band Frequenzbereich A 100–250 MHz (Nach [8] beginnt dieser Bereich bei 0 MHz) B 250–500 MHz C 0,5–1 GHz D 1–2 GHz E 2–3 GHz F 3–4 GHz G 4–6 GHz H 6–8 GHz I 8–10 GHz J 10–20 GHz K 20–40 GHz L 40–60 GHz M 60–100 GHz N 100–200 GHz O 200–300 GHz Frequenzen und Dienste (Auswahl)
Band Grenze unten
in MHzGrenze oben
in MHzBemerkung LW-Radio 0,1485 0,2835 Nur in Europa, Nordafrika, den GUS-Staaten und der Mongolei für Rundfunk genutzt Oberes LW-Band 0,2000 0,5260 Für ungerichtete (Flug)Funkfeuer (Non Directional Beacon, NDB) MW-Radio 0,5265 1,6065 In den USA bis 1700 kHz, auch in Europa einige Sender außerhalb des regulären Bandes KW-Radio 5,9 26,1 In mehreren Bändern, dazwischen auch andere Anwendungen, zum Beispiel der Amateurfunkdienst CB-Funk 26,565 27,405 11-m-Band RC Modellbau 35,1 35,9 35 MHz für Flugmodelle Drahtlose Mikrofone 36,7 37,1 Drahtlostechnik der ersten Generation, veraltet. Aktuell noch für Personenführungsanlagen RC Modellbau 40,4 40,6 ISM 40,665 40,695 Rundfunk Band I 47 68 Analoges Fernsehen (nur noch über Kabel) OIRT-Band 65,9 73,1 FM-Hörfunk in Osteuropa (außer ehemalige DDR), auslaufend 4-Meter-Band 74 87 BOS-Funk (Deutschland) Rundfunk Band II 87,5 108 UKW FM-Radio (in Europa) Flugfunk 108 117,975 Drehfunkfeuer (Very High Frequency Omnidirectional Radio Range, VOR) und Landekurssender (Localizer) des Instrumentenlandesystems (Instrument Landing System, ILS) Flugfunk 118,000 137 Flugfunk Rundfunk Band III 174 230 Analoges Fernsehen (nur noch über Kabel), DVB-T, DAB, Drahtlose Mikrofone UHF 328 336 Gleitwegsender GSM 400[9] 380,2 496,0 ISM 433,05 434,79 SRD KDR 444,600 444,875 Kurzstreckenfunk (in Skandinavien) PMR 446,000 446,100 Rundfunk Band IV 470 582 Analoges Fernsehen (nur noch über Kabel), DVB-T, Drahtlose Mikrofone, drahtloses Monitoring Rundfunk Band V 582 862 Analoges Fernsehen (nur noch über Kabel), DVB-T, Drahtlose Mikrofone, drahtloses Monitoring GSM 700[9] 698,0 792,0 WDSL 790 862 Breitband-Internet via Wireless-DSL (ab 2010) (Digitale Dividende) SRD 863 864,5 analoge Audioübertragungen (Funkkopfhörer, Funklautsprecher etc.) SRD 868-MHz-Band 868 SRD, Funk-Außenthermometer GSM 850[9] 824 894 GSM-Netze Amerika GSM 900[9] 870,4 960,0 D-Netze, GSM-Netze Europa (Mobilfunk) GPS 1227,60 1227,60 Satellitennavigation 1,5-GHz-Band 1452 1492 DAB, Umstellung auf Band III geplant GPS 1575,42 1575,42 Satellitennavigation Iridium 1616 1625 DCS 1800[9] 1710 1880 E-Netze PCS 1900[9] 1850 1990 GSM-Netze Amerika DECT 1880 1900 Digital Enhanced Cordless Telecommunications (schnurloses Telefon) UMTS 1885 2025 UMTS 2110 2200 ISM 2400 2500 Bluetooth, WLAN, RC-Modellbau, RFID, Wireless-MIDI, drahtlose Konferenzanlagen, in USA: DECT WLL 3400 3600 WiMAX ISM 5725 5875 WLAN, U-NII, drahtlose Konferenzanlagen Satellitenfernsehen 10700 12750 DVB-S und noch analog PAL / SECAM Infrarot-Astronomie
Wellenlänge
in µmBezeichnung 0,36 U-Band 0,44 B-Band 0,55 V-Band 0,65 R-Band 1,00(?) 0,79 I-Band 1,25 J-Band 1,65 H-Band 2,20 K-Band 3,45 L-Band 4,70 M-Band 10 N-Band 20 Q-Band 450 Submillimeter Optische Datenkommunikation
Band Bezeichnung Wellenlängenbereich O-Band Original 1260–1360 nm E-Band Extended 1360–1460 nm S-Band Short wavelength 1460–1530 nm C-Band Conventional 1530–1565 nm L-Band Long wavelength 1565–1625 nm U-Band Ultralong wavelength 1625–1675 nm Quellenangaben
- ↑ ITU: final acts of the European Broadcasting Conference in the VHF and UHF bands Stockholm, 1961
- ↑ CEPT: FINAL ACTS of the CEPT T-DAB Planning Meeting (3) Maastricht, 2002
- ↑ CEPT: FINAL ACTS of the CEPT T-DAB Planning Meeting (4) Maastricht, 2002
- ↑ ITU: Final Acts of the Regional Radiocommunication Conference for planning of the digital terrestrial broadcasting service in parts of Regions 1 and 3, in the frequency bands 174-230 MHz and 470-862 MHz (RRC-06) Geneva, 15 May–16 June 2006
- ↑ a b c ITU: Recommendation ITU-R V.431-7: Nomenclatrure of the Frequency and Wavelength Bands Used in Telecommunications
- ↑ Quelle unbekannt
- ↑ a b Meinke, Gundlach, Taschenbuch der Hochfrequenztechnik, 4. Auflage 1985, Springer-Verlag: Seite A2
- ↑ a b Whitaker, Handbook of Broadcast Engineering, McGraw-Hill, 2005
- ↑ a b c d e f 3GPP TS 45.005: GSM/EDGE Radio Access Network: Radio transmission and reception (Release 8)
Siehe auch
Weitere Frequenzbereiche finden sich in
und sind eventuell durch Bandpläne weiter unterteilt.
- Elektromagnetisches Spektrum
- Frequenznutzungsplan
- Frequenzen der Fernsehkanäle
- Liste asiatischer Fernsehsender in Europa
- Liste bekannter Sendeanlagen
- Blauertsche Bänder
Weblinks
- Radarfrequenzen
- Frequenznutzungsplan der Bundesnetzagentur für Deutschland
- Offizieller Frequenznutzungsplan des BAKOM für die Schweiz 2,8 MB (PDF-Datei)
Funkbänder2,2-Kilometer-Band | 160-Meter-Band | 80-Meter-Band | 40-Meter-Band | 30-Meter-Band | 20-Meter-Band | 17-Meter-Band | 15-Meter-Band | 12-Meter-Band | 10-Meter-Band | 6-Meter-Band | 4-Meter-Band | 2-Meter-Band | 70-Zentimeter-Band | 23-Zentimeter-Band | 13-Zentimeter-Band | 9-Zentimeter-Band | 6-Zentimeter-Band | 3-Zentimeter-Band | 1,2-Zentimeter-Band | 1,2-Millimeter-Band
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