- Tammuz (Mythologie)
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Dumuzi (sumerisch DINGIRDUMU.ZI, akkadisch ma-ru-us-ur) ist ein sumerischer Vegetationsgott. Sein Name bedeutet: Rechtmäßiger göttlicher Sohn.
Er ist Geliebter und Gemahl der Inanna und Ninegal sowie Bruder von Geschtinanna. Wegen eines zeitweiligen Aufenthaltes in der Unterwelt wird er zum Teil auch als Unterweltgottheit betrachtet. Möglicherweise ist Dumuzi ein vergöttlichter sumerischer Herrscher. Hier kommen Dumuzi der Hirte aus der Stadt Badtibira oder Dumuzi der Fischer aus der sumerischen Königsliste aus Uruk in Frage. In einer Kulthandlung, der Heiligen Hochzeit, die sich wohl in Uruk entwickelte, traten die Herrscher (als Dumuzi) als Partner Inannas auf.
In der sumerischen Literatur tauchte Dumuzi vor allem in Klageliedern auf. Hier wurde der alljährlich Gang Dumuzis in die Unterwelt, wo er für ein halbes Jahr seine Schwester Geschtinanna ablösen musste, betrauert, womit das alljährliche Vergehen der Vegetation symbolisiert wurde.
Sein Beiname "Sipad" (Schäfer) weist ihn als Fruchtbarkeitsgott und zugleich als Gott der Hirten aus. Die räumliche Nähe und ökonomische Abhängigkeit der Städte vom umgebenden Weideland mag dazu beigetragen haben, dass Dumuzi später auch als sumerischer Stadtgott verehrt wurde. Zusammen mit Gischzida war Dumuzi auch Torwächter von An.
Nachwirken
Aus der sumerischen Mythologie ging Dumuzi in die akkadische, babylonische und assyrische Religion über und ist Vorbild und Bestandteil anderer Gottheiten diverser altorientalischer Völker. Ähnlichkeiten zeigen der Gott Tammuz, der hebräisch-aramäischer Tradition und der griechische Adonis.
Literatur
- Helmut Freydank u.a.: Lexikon Alter Orient. Ägypten * Indien * China * Vorderasien, VMA-Verlag, Wiesbaden 1997 ISBN 3-928127-40-3
- Brigitte Groneberg: Die Götter des Zweistromlandes. Kulte, Mythen, Epen, Artemis & Winkler, Stuttgart 2004 ISBN 3760823068
Weblinks
- Literatur von und über Dumuzi im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
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