- Klagelied
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Klagelieder sind Lieder (aber auch Gedichte), in denen der Verlust eines Menschen oder eines Objektes beklagt wird, zu dem man eine emotionale Bindung hatte. Vor allem Schmerz und Trauer werden thematisiert, aber auch die Verherrlichung des Toten. Klagelieder als Trauergesänge oder Totenlieder sind eine gestaltete Form der Totenklage. Mit der zunehmenden Individualisierung der Trauer fand das Totenlied aus dem sakralen Bereich heraus und hielt Eingang in die säkulare Kultur oder Popkultur.
Formen in verschiedenen Kulturkreisen
- Threnos (oder Threnödie) war im antiken Griechenland ein Trauer- oder Klagelied über den Tod eines geliebten Wesens, das bei der Ausstellung der Leichen und dem Leichenbegängnis gesungen wurde.
- Nänie ist die Bezeichnung für einen Trauergesang, der Leichenzüge im antiken Rom begleitete.
- Der Planh (oc. planh aus lat. planctus „Wehklagen“) ist ein Klagelied der altprovenzalischen Trobadordichtung.
- die Myrologia der maniotischen Kultur
- Die Complainte (frz. complainte „Klage“) ist eine lyrische Gattung der mittelalterlichen französischen und provenzalischen Dichtung.
- Im christlichen Kulturkreis gibt es bestimmte Kirchenlieder, die Klageelemente aufweisen. Hinzu kommen musikalische Kompositionen wie Totenmessen (katholisch) oder Musikalische Exequien oder Requien. Aus dem Judentum wurden die Psalme übernommen, von denen einige als Klagelied konzipiert sind.
Konkrete Beispiele
- die Klagelieder Jeremias
- Gedichtband Kindertodtenliedern Friedrich Rückerts und deren auszugsweise Vertonung durch Gustav Mahler
- Gedicht Nänie von Friedrich Schiller
Siehe auch
In der englischen Sprache gibt es für das „Klagelied“ mehrere Bezeichnungen: Threnody, Dirge und Lament, wobei letzteres vermutlich die treffendste ist.
Kategorien:- Liedgattung
- Trauermusik
- Lyrische Form
- Gedicht
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