- Taurus (Gebirge)
-
Taurusgebirge Lage des Taurusgebirges am Mittelmeer
Höchster Gipfel Demirkazik (3.767 m) Lage Türkei Koordinaten 37° 11′ N, 33° 25′ O37.18333333333333.4166666666673767Koordinaten: 37° 11′ N, 33° 25′ O Fläche 61.600 km² Das Taurusgebirge (türkisch Toros Dağları) ist ein über 1000 km langes System von Gebirgsketten in Vorderasien. Es beginnt im Süden der Türkei, wo es großteils der Mittelmeer-Küste folgt, und verläuft nördlich von Syrien bis zum Vansee. Im Mittel- und Ostteil stellt das Taurusgebirge die zerklüfteten Ausläufer des anatolischen Hochlands dar, aus dem der Euphrat in die Ebenen von Syrien strömt. Auch der Göksu und der Tigris entspringen im Taurus.
Die Bergkette erstreckt sich in einem Bogen vom See von Eğirdir im Westen zu den Ausläufern des Euphrat im Osten, hier erreichen zahlreiche Berge Höhen zwischen 3000 und 3700 m. Nördlich von Tarsos liegt die Kilikische Pforte, ein Pass in das fruchtbare Tiefland.
Der erodierte Kalkstein formt heute karstige Landschaften mit Wasserfällen, unterirdischen Flüssen und den größten Höhlensystemen Asiens.
Geologie
Die Gebirgsketten des Taurus beginnen als Zweitausender beim Mittelmeer (Muğla, Antalya) und drehen dann nach Nordosten bis fast zum Schwarzen Meer und in Richtung Armenien. Dabei teilen sie sich in Parallelketten und reichen stellenweise an die 4000 Meter heran. Die Erosion entlang geologischer Störungen und durch Flusstäler konnte mit der alpiden Hebung nicht ganz schritt halten, weil die Gebirgsbildung hier besonders heftig war. Die Gebirge setzen sich in einem riesigen Bogen über die Südost-Türkei und tausende Kilometer in das persische Elburs- bzw. Zagros-Gebirge und den Hindukusch fort. Viele dieser Regionen werden periodisch von Erdbeben und auch Vulkanismus betroffen, wenn sich Teile der Erdkruste verschieben.
Auch im Osttaurus treten NO-SW parallelen Kettensysteme auf, wie sie in Mittelanatolien typisch sind. Nach Osten fächern sie sich immer weiter auf. Die Höhe der einzelnen Gebirgszüge liegt zwischen 3000 und 4400 m, die Talbereiche zwischen den Höhenzügen um 2000 m.
Südlich des Berges Süphan dehnen sich die Taurusketten bis zum Vansee und Hakkari. Die südöstlichen Ausläufer sind jedoch um durchschnittlich 1000 m niedriger.
Im Umkreis des Vansees - auf halbem Wege zwischen dem Nordirak und Armenien - treffen die beiden Gebirgszonen auf das Armenische Hochland. Hier haben ganze Ketten von Vulkanen mächtige vulkanische Decken entstehen lassen. Neben dem Ararat (5165 m) und dem Berg Süphan (4058 m) sind der Vulkan Nemrut (3050 m) und weiter westlich der Erciyes Dağı (3916 m) und der Hasan Dağı (3300 m) zu erwähnen.
Das Hochland ist intensiv gefaltet und bildete eine Vielzahl von tektonischen Becken, die durch Flusssedimente teilweise zu Ebenen wurden. Dadurch finden sich in der Region auch mehrere große Seen.
Karacaören-Stausee im Taurusgebirge, nahe Antalya
Literatur
- Julius Wagner et al. (Hrsg.): Harms Handbuch der Geographie - Asien. 11. Auflage. Paul List Verlag, München 1971, ISBN 3-471-18852-5, S. 58f.
Weblinks
- NASA-Bild der Gegend
- Die Berge der Türkei - eine Übersichtskarte
- Taurusgebirge bei Peakbagger.com (englisch)
- Der Taurus bei Turkeyodyssey (englisch)
- Livius.org: Taurus (englisch)
Wikimedia Foundation.