- Tausendjähriger Rosenstock
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Der Tausendjährige Rosenstock in Hildesheim ist ein sagenumwobenes Wildrosengewächs auf dem Domfriedhof des Hildesheimer Mariendoms. Er befindet sich hinter dem Chor der Domkirche.
Inhaltsverzeichnis
Bedeutung
Der Rosenstock stand Pate für das Hildesheimer Wahrzeichen – die Rose. Er ist eng mit der Gründung von Dom, Bistum und der Stadt Hildesheim im 9. Jahrhundert verbunden und gilt als Garant des Lebens an diesem Ort. Bei einem Bombenangriff im März 1945 während des Zweiten Weltkriegs verbrannte der Rosenstock und lag unter Trümmern begraben. Wie ein Wunder erschien es den Überlebenden dieser Katastrophe, als die Reste der Rose dennoch neue Triebe entwickelten. Damit bekam das Rosenwunder eine neue Bedeutung, denn darunter verstand man bis dahin nur eine fromme Legende, die bis ins 16. Jahrhundert zurückverfolgt werden kann.
Sage vom Rosenwunder
Im Jahr 815 nahm Kaiser Ludwig der Fromme während einer Reise Quartier in einem Königshof in Aulica (Elze). Von dort brach er mit kleinem Gefolge zur Jagd auf. Plötzlich tauchte vor den Jägern ein weißer Hirsch auf. Ludwig gab seinem Pferd die Sporen und setzte ihm nach. Inmitten dichter Wälder ging es über Berg und Tal. Ein Flüsschen wurde gar überquert, dann brach des Pferd überanstrengt zusammen und der Hirsch entkam. Völlig erschöpft und nun mutterseelenallein stieß Ludwig in sein Jagdhorn, ohne ein rettendes Antwortsignal seiner Jagdgenossen zu vernehmen. Da nahm er schließlich sein Brustkreuz mit dem Heiligtum der Mutter Maria, das er ständig bei sich trug, hängte es an die Zweige eines Strauchs, kniete davor nieder, um inbrünstig zu beten. Ermattet schlief er daraufhin ein. Als er nach Stunden erwachte, sah er verwundert den Platz mit Schnee bedeckt, während sonst alles grünte. Sein Kreuz hing in den Zweigen eines blühenden Rosenstrauchs. Als er es an sich nehmen wollte, wurde es mit aller Kraft festgehalten. Ein Wunder war geschehen. Da gelobte der Kaiser, an dieser Stelle eine Kapelle zu errichten. Gleich darauf hörte er Jagdhörner, sein Gefolge fand ihn schließlich und hörte aus des Kaisers Munde erstaunt von dem Rosenwunder. Ludwig ließ schließlich an jener Stelle ein Kirchlein errichten. Daraus entstand der Hildesheimer Mariendom, an dessen Mauern noch immer der Rosenstrauch wächst.
Tausendjähriger Rosenstock
Viele aber seien überzeugt, dass der Rosenstrauch derjenige sei, in dem Kaiser Ludwig die Reliquien aufgehängt habe, schrieb ein Chronist um 1600. Wahrscheinlich hat der Strauch ein Alter von mindestens 700 Jahren, da es sich um eine Hundsrose (Rosa canina L.) handelt, die auch als Hagebuttenstrauch rund um Hildesheim vielfach wildwachsend anzutreffen ist. Sie besitzt die Eigenschaft fortwährender Erneuerung: unterirdische Sprossen sind in der Lage, neue Wurzeln und aufstrebende Triebe zu bilden. Solche vegetative Vermehrung bleibt ohne Einfluss auf die Erbanlagen der Pflanze. Somit bleibt sie, günstige Wachstumsbedingungen vorausgesetzt, selbst jahrtausendelang stets dieselbe Pflanze. Der heutige Rosenstock hat eine Höhe von fast 10 m, was durch Rankhilfen bedingt ist. Normalerweise erreichen derartige Rosenpflanzen nur 3 m Höhe und lehnen sich nicht an Gebäuden an.
Literatur
- Klaus-Jürgen Strobel: Alles über Rosen. Ulmer, Stuttgart 2006, ISBN 3-8001-4471-9, S. 52
- Ernst Andreas Friedrich: Gestaltete Naturdenkmale Niedersachsens, Landbuch-Verlag, Hannover 1982, ISBN 3-7842-0256-X
Weblinks
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Commons: Tausendjähriger Rosenstock – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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Wikisource: Der Rosenstrauch zu Hildesheim – Quellen und Volltexte
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Wikisource: Gedicht Hildesheim von Stefan George – Quellen und Volltexte
- Rosenstock am Hildesheimer Dom bei Monumente Online
52.1491666666679.9475Koordinaten: 52° 8′ 57″ N, 9° 56′ 51″ OKategorien:- Hildesheimer Dom
- Geschichte (Hildesheim)
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