- Elze
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Wappen Deutschlandkarte 52.1166666666679.733333333333379Koordinaten: 52° 7′ N, 9° 44′ OBasisdaten Bundesland: Niedersachsen Landkreis: Hildesheim Höhe: 79 m ü. NN Fläche: 47,71 km² Einwohner: 8.986 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 188 Einwohner je km² Postleitzahl: 31008 Vorwahl: 05068 Kfz-Kennzeichen: HI Gemeindeschlüssel: 03 2 54 014 Stadtgliederung: Kernstadt + 6 Ortsteile Adresse der
Stadtverwaltung:Hauptstr.61
31008 ElzeWebpräsenz: Bürgermeister: Rolf Pfeiffer Lage der Stadt Elze im Landkreis Hildesheim Elze ist eine Stadt mit 9.171 Einwohnern im Westen des Landkreises Hildesheim, die im Bereich der Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen in Südniedersachsen liegt. Elze ist Mitglied der Region Leinebergland, einem nach dem Leader-Ansatz gegründeten freiwilligen Zusammenschluss mehrerer Städte und Gemeinden im südlichen Niedersachsen.
Die Stadt liegt an der Leine. Die Altstadt wird durch Fachwerkhäuser aus dem 16. und 17. Jahrhundert geprägt.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Die Stadt liegt westlich von Hildesheim am Nordrand des Niedersächsischen Berglandes mit Blick auf die Norddeutsche Tiefebene, auf das Schloss Marienburg, die Poppenburg und die Klosterkirche Wittenburg.
Die Stadt teilt sich auf in folgende Stadtteile (Einwohnerzahl am 31. Dezember 2009):
- Elze, 5.991 Einwohner
- Esbeck, 439 Einwohner
- Mehle, 1.087 Einwohner
- Sehlde, 479 Einwohner
- Sorsum, 259 Einwohner
- Wittenburg, 108 Einwohner
- Wülfingen, 808 Einwohner
Geschichte
Bereits vor dem Jahr 800 siedelten in Elze Menschen. Zur Zeit Karls des Großen wurde der Ort Aula Caesaris („Kaiserhof“), kurz Aulica genannt, woraus sich die Namen Aulze und Elze entwickelten. Elze war seit etwa 800 der Sitz eines von Karl dem Großen gegründeten Bistums für Ostfalen[2] unter dem Patrozinium der Apostel Petrus und Paulus, die noch heute im Namen der evangelischen Kirche und im Ortswappen erscheinen. Auch die katholische Kirche von 1936/1953 erinnert an diese Tradition. Ludwig der Fromme verlegte den Bischofssitz 815 nach Hildesheim und stellte ihn unter den Schutz der Gottesmutter Maria.
Am Abend des 18. November 1824 wurden drei Viertel der Stadt bei einem Brand zerstört und danach wieder aufgebaut.
1974 wurden im Zuge einer Gebietsreform die umliegenden Dörfer (Mehle, Sehlde, Esbeck, Sorsum, Wittenburg und Wülfingen) eingemeindet.
Politik
Elze ist seit 1971 Partnerstadt der in der Normandie gelegenen französischen Kleinstadt Écouché.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Die Stadt ist Verkehrsknotenpunkt auf den Eisenbahnstrecken Hannover–Göttingen („Hannöversche Südbahn“) und Hameln–Hildesheim („Weserbahn“). Die Verbindung der Ortsteile untereinander und mit Nachbarorten übernehmen mehrere Überland- und zwei Stadtbuslinien der Regionalverkehr Hildesheim GmbH (RVHI). An der Bahnlinie im Osten der Stadt haben sich einige Industriebetriebe niedergelassen. In Elze kreuzen sich die B3 und die B1.
Bildung
Es gibt in Elze einschließlich der umliegenden Dörfer fünf Kindertagesstätten, eine Kinderkrippe und fünf Schulen.
An der Bahnlinie, jedoch nordwestlich der Stadt gelegen, befindet sich die Christophorus-Schule „Jugenddorf Elze“. Das staatlich anerkannte Gymnasium gehört zu dem der evangelischen Kirche nahestehenden Christlichen Jugenddorfwerk Deutschlands (CJD) und beherbergt neben dem Schulbetrieb mit Internat und Sporteinrichtungen eine Musikschule, einen Kindergarten und einen Reiterhof. Zuletzt wurde das Elzer Sport- und Gesundheitszentrum des CJD Elze gebaut und fertiggestellt, die neue Sporthalle ist das Prachtstück der Einrichtung.
Die Krüger-Adorno-Schule ist eine Haupt- und Realschule, die aus der Gauß-Krüger-Realschule und der T.-W.-Adorno-Schule, Hauptschule mit Orientierungsstufe, hervorgegangen ist.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt:
- Am 6. Juli 1601 wurde im Ortsteil Esbeck der lutherische Theologe Justus Gesenius geboren.
- 1857 wurde in Elze der Geodät Johann Heinrich Louis Krüger geboren.
- Ferdinand Wallbrecht, Architekt und Politiker
- Philipp Furtwängler, Orgelbauer, in Elze tätig und verstorben
- Philipp Furtwängler, Mathematiker
- Günter Halm, Träger des Ritterkreuzes und des Bundesverdienstkreuzes
Weitere Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen:
- Hendrik Hahne (wohnhaft im Ortsteil Esbeck)
- Heinz W. Krückeberg, Schauspieler (wohnhaft im Ortsteil Wülfingen)
- Władysław Kozakiewicz, Leichtathlet und Sportlehrer
Stadtteil Elze
Kultur und Sehenswürdigkeiten
In Elze gibt es ein Heimatmuseum, mehrere Kirchen, einen Stadtpark, ein Freibad und mehrere Sporteinrichtungen. Insgesamt existieren in Elze 45 Vereine und Verbände.
Sehenswert ist unter anderem der Bahnhof Elze, der 1853 bis 1854 von dem Architekten Conrad Wilhelm Hase in Backstein und Rundbogenstil gebaut wurde.
Regelmäßige Veranstaltungen
- Jeden 1. Mai stellt der Ortsverein Elze des Technisches Hilfswerks (THW) den Elzer Maibaum auf.
- Jedes 2. Jahr wird am Elzer Schulzentrum für ein Wochenende die Elzer Messe eröffnet.
- Jedes 3. Jahr findet das traditionelle Seifenkistenrennen für Kinder statt.
- Jedes Jahr findet am Ende der Sommerferien das Jugendkonzert „Rock im Bad“ statt, bei dem mehrere Gruppen auf einer Bühne musizieren, wobei das Publikum zugleich nachts baden kann.
- Jeden Dezember finden im Schulzentrum Elze die Elzer Fußball-Schulmeisterschaften statt, wobei 5 Schulen teilnehmen und in mehreren Wettkampfklassen die Schulmeisterschaft ausspielen.
- Jährlich findet von April bis September der „Wittenburger Sommer“ statt.
- Jährlich am letzten Samstag vor Rosenmontag findet der „Puschenball“, die traditionelle Faschingsfeier des MTV Elze statt.
Literatur
- Literatur für alle Stadtteile
- Geschichte des Fürstenthums Hildesheim, Franz Anton Blum, Wolfenbüttel 1805, S. 21 f.
- Gerd Lüttig: Neue Ergebnisse quartärgeologischer Forschung im Raume Alfeld-Hameln-Elze. In: Geologisches Jahrbuch Band 77, Seite 337–390. Hannover, Juni 1960.
- Müller, Werner: Ausgewählte Daten zur Geschichte der Stadt Elze mit ihren Ortsteilen Esbeck, Mehle, Sehlde, Sorsum, Wittenburg, Wülfingen. Schriftenreihe des Heimat- und Geschichtsvereins Elze Heft 4. Elze, 2. Aufl. 2004. (1. Auflage online)
- Müller, Werner: Denkmale in der Einheitsgemeinde Elze mit ihren Ortsteilen Esbeck, Mehle, Sehlde, Sorsum, Wittenburg und Wülfingen. Schriftenreihe des Heimatmuseums Elze Nr. 5. Elze 2000.
- Hildesheimer und Kalenberger Börde. Natur und Landschaft im Landkreis Hildesheim. Mitteilungen der Paul-Feindt-Stiftung Band 5. Hildesheim 2005. ISBN 3-8067-8547-3
- Literatur für Elze
- Jürgen Huck: Elze in alten Ansichten. Europäische Bibliothek, Zaltbommel (Niederlande) 1978
- Jürgen Sempf: Elzer Alltagsimpressionen. Ein Rundgang durch die Geschichte. Sutton Verlag, Erfurt 2007, ISBN 978-3-86680-089-2
- Nadine Pflüger, Werner Beermann: Der Architekt Conrad Wilhelm Hase und seine Bauten aus früher Zeit. Die Bahnhöfe Elze und Nordstemmen. Heft 7 der Schriftenreihe des Heimat- und Geschichtsvereins Elze und seiner Ortsteile e. V., Elze 2007.
- Literatur für Sorsum
- Sascha Aust u.a.: Kirchen, Klöster und Kapellen in der Region Hannover. Hannover 2005. ISBN 3-7859-0924-1
Einzelnachweise
- ↑ Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen – Bevölkerungsfortschreibung (Hilfe dazu)
- ↑ Hildesheim. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 8, Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1892, S. 530.
Weblinks
Commons: Elze – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Website der Gemeinde
- Informationen zu Elze im BAM-Portal
- Elze, eine Stadt der Feuersbrünste
- Interaktives 360° Panoramafoto des Heimatmuseums und des Umfelds
- Eine Liste vieler Werke, die sich mit Elze befassen
- Internetportal der Region
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