- Teilkostenrechnung
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Unter Systemen der Teilkostenrechnung versteht man in der betriebswirtschaftlichen Kostenrechnung Systeme, die nur einen Teil der angefallenen Kosten auf den Kostenträger verrechnen. Je nach System werden dem Kostenträger in der Regel lediglich die variablen Kosten oder die Einzelkosten zugeordnet, um so eine Verrechnung von fixen Kosten bzw. Gemeinkosten zu vermeiden, wie sie bei den Systemen der Vollkostenrechnung praktiziert wird.
Bekannte konkrete Ausprägungen von Teilkostenrechnungssystemen sind etwa das Direct Costing, die Grenzplankosten- und Deckungsbeitragsrechnung sowie die relative Einzelkostenrechnung nach Paul Riebel.
Inhaltsverzeichnis
Vorteil gegenüber der Vollkostenrechnung
Systeme der Teilkostenrechnung verzichten bewusst auf eine Schlüsselung von fixen Gemeinkosten, da diese Schlüsselung letztendlich willkürlich durchführbar ist. Sie unterstützen damit eine Reihe von kurzfristigen Entscheidungen, wie etwa die Bestimmung von Deckungsbeiträgen oder Preisuntergrenzen.
Kritik
Mittel- und langfristig muss ein Unternehmen seine gesamten Kosten decken, was bei einem etwa rein an Deckungsbeiträgen orientiertem Entscheidungssystem die Gefahr birgt, dass unprofitable Produkte nicht rechtzeitig aus dem Sortiment genommen werden. Auch ist zu bemerken, dass wiederum langfristig gesehen auch die fixen Kosten variabel und somit entscheidungsrelevant werden.
Siehe auch
- Direct Costing
- Grenzplankostenrechnung
- Fixkostendeckungsrechnung
- Entscheidungorientierte Kostenrechnung
Literatur
- Schweitzer, Marcell//Küpper, Hans-Ulrich: "Systeme der Kosten- und Erlösrechnung", 8. Aufl., München 2003, S. 395ff. ISBN 3-8006-3009-5
- Peyerl, Hermann: "Vergleich von Systemen der Kostenrechnung mit dem Discounted Cash Flow als Entscheidungskalkül in der landwirtschaftlichen Unternehmensplanung anhand von Fallbeispielen", Diplomarbeit, Wien 2004, S. 31-35, abrufbar unter: http://www.wiso.boku.ac.at/fileadmin/_/H73/H733/pub/LBWL/2004_DA_Peyerl.pdf
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