- Teletubby
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Die Teletubbies [ˈtɛliˌtʌbiːz] (englisch tubby – rundlich) sind eine Fernsehserie für Kleinkinder. Entwickelt von Anne Wood und Andrew Davenport, wurde die Serie von 1997 bis 2001 von Ragdoll im Auftrag der BBC bei Witchurch produziert. In Deutschland begann der Kinderkanal KiKa am 29. März 1999 mit der Ausstrahlung.
Inhaltsverzeichnis
Handlungsmuster der Sendung
Die Teletubbies sind vier rundliche Figuren und unterscheiden sich durch Körperfarbe und verschiedene geformte Antennen auf ihrem Kopf. Auf ihrem Bauch haben sie einen aufgemalten Bildschirm. Sie leben in einer surrealen Gartenlandschaft mit dem so genannten Teletubbie-Haus als Mittelpunkt.
Alle Folgen sind nach demselben Muster produziert. Am Anfang, nachdem sich die vier Figuren vorgestellt haben, dreht sich immer ein kleines Windrad, was so viel bedeutet, dass jetzt eine neue Geschichte kommt. Diese Geschichte wird auf dem Bildschirm eines der Teletubbies erzählt. Nachdem die Geschichte gelaufen ist, kommt der berühmte Ausspruch „Nomal, nomal!“. Daraufhin wird die bereits erzählte Geschichte wiederholt. Nach Meinung der Entwickler soll dies die Erinnerungsfähigkeit und die Verarbeitung der Sendung unterstützen. Nach dem wiederholten Abspielen des Einspielfilmes, der meist von Kindergartenkindern handelt und aus der Perspektive der Kinder gedreht ist, werden in der zweiten Hälfte der Sendung verschiedene Szenen in der Teletubby-Welt gezeigt. Oft spielen dabei die vier Figuren mit ihren Lieblingsspielzeugen, treffen sich, singen, kochen, backen, schlafen im Teletubby-Haus oder machen ähnliche Aktivitäten. Am Schluss der Sendung wird es „Abend im Teletubby-Land“, was durch einen aus dem Boden stoßenden Telefonhörer mit dem Satz „Zeit für Tubby-WinkeWinke“ angekündigt wird. Eine Sonne, die mit einem lachenden Babygesicht ausgefüllt ist, geht unter und die Teletubbies verabschieden sich.
Aufgrund der einfachen Struktur werden die Sendungen auch als Staunfernsehen bezeichnet. Gegenstände und Gerätschaften im Teletubbie-Land (z.B. der Staubsauger) sind manchmal belebt, haben Augen, können interagieren oder zeigen eigenwillige Aktivitäten. Die Erlebnisse der Teletubbies folgen meist zwei äußerst trivialen Handlungsfäden, die auf einander zulaufen. Rekursive Bezüge auf vorhergehende Handlungen oder andere Sendungen kommen nie vor. Die Filme können ohne Zeitgefühl verstanden werden und sollen der Fantasiewelt von Kindern bis maximal 5 Jahre entsprechen, werden aber auch noch von älteren Kindern gesehen, die mit den Figuren größer geworden sind und sich an sie gebunden fühlen.
Siehe auch: Fimbles
Kritik
Die Teletubbies sind in die Kritik geraten, die Sprachentwicklung der Kleinkinder zu stören, da sie eine sehr kindliche Sprache verwenden. Zur Begrüßung wird „Ah-Oh“ und zur Verabschiedung „Winke-Winke“ gesprochen und viele Sätze sind sehr einfach aufgebaut. Vor allem Eltern und Pädagogen waren vom Konzept nicht überzeugt. Eine Studie der Wake Forest University, welche aufzeigte, dass Kleinkinder durch die Teletubbies kaum neue Wörter lernen, stützt hierbei die Kritiker.[1]
Der US-amerikanische fundamentalistische Fernsehprediger Jerry Falwell kritisierte die Teletubbies, da diese seiner Meinung nach Homosexualität propagieren würden, was Falwell daran festmachte, dass Tinky-Winky eine Handtasche trägt.[2] Aus demselben Grund wurde im Mai 2007 in Polen überlegt, ob die Teletubbies aus dem Programm genommen werden sollen. Die Initiative ging von der polnischen Ombudsfrau für Kinder – Ewa Sowińska, Abgeordnete der Liga Polnischer Familien – aus.[3] Kurz darauf wurde aber entschieden, dass dies nicht zutreffe.[4]
Figuren
In der Teletubby-Welt existieren vier Figuren, die leicht zu unterscheiden sind. Oft wird auch der Staubsauger Noo-Noo als fünfte Figur gezählt, doch dieser wird auf Grund seiner geringen Handlungstätigkeit eher als Nebenrolle gesehen. Jede Figur besitzt außerdem einen Gegenstand der allein ihr gehört. Die Figuren sind absteigend ihrer Körpergröße aufgelistet.
- Tinky-Winky [ˈtɪŋkɪˌwɪŋkɪ]: männlich, lila, dreieckige Antenne, rote Tasche (gespielt von Balletttänzer Simon Shelton)
- Dipsy [ˈdɪpsɪ]: männlich, grün, gerade Antenne, schwarz-weiß gefleckter Hut (gespielt von Kabarettist John Simmit)
- Laa-Laa [ˈlaːlaː]: weiblich, gelb, geringelte Antenne, orangefarbener Ball (gespielt von Tänzerin Nikky Smedley)
- Po [pəʊ]: weiblich, rot, runde Antenne, roter Roller (sie nennt ihn Loller) (gespielt von Schauspielerin Pui Fan Lee)
Sonstiges
- Im Gegensatz zu den anderen Teletubbies hat Dipsy eine andere Gesichtsfarbe und Aussprache. Dipsy sagt „Ha-Ho“, wohingegen die anderen Teletubbies „Ah Oh“ sagen.
- In der Eröffnungssequenz aller Folgen, sowie in zahlreichen Einzelfolgen befinden sich mehrere schwere Chromakeymasken-Fehler, die vom Produzenten nicht behoben wurden und von Kleinkindern nicht wahrgenommen werden können.
- Am Anfang sagt ein Erzähler „Hinter den Hügeln und keinem bekannt, hier liegt das Teletubbieland.“ und am Schluss „Die Sonne wird bald untergehen, die Teletubbies sagen auf Wiedersehen.“.
- Zeitweise ist die Serie vom KiKa auf englisch ausgestrahlt worden.
- Dasjenige Teletubby, das bei der Verabschiedung zuerst wieder hochspringt, hüpft stets als letztes ins Teletubbyhaus und schaut zum Schluss noch einmal heraus.
Weblinks
- http://pbskids.org/teletubbies/teletubbyland.html (englisch)
- Teletubbies in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- 52° 7′ 32″ N, 1° 42′ 12″ W52.125491666667-1.7034472222222 Reales Teletubbyland in Süd-England (Drehort)
- Alles Laa-Laa - Aus der Traum: Kleinkinder lernen nicht beim Fernsehen Artikel in Telepolis
Referenzen
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